Verd’goten

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Novoc Vevut begleitet seinen Adoptivsohn Ghes Orade durch sein verd’goten.

Der verd’goten, Mando’a für „Geburt des Kriegers“, ist ein mandalorianisches Ritual, das junge Krieger mit 13 Jahren ablegen müssen, um als vollwertiges, erwachsenes Mitglied der Gesellschaft anerkannt zu werden. Es ist jedem Clan überlassen, wie er die Prüfung der Kraft und des Mutes des Kandidaten ausgestaltet. So können mandalorianische Heranwachsende als Teil der Vorhut in Schlachten ziehen, furchterregende Gegner besiegen oder erfolgreiche Jagden abschließen. Das infolge des Großen Sith-Kriegs stark ausgedünnte mandalorianische Volk verbrachte Jahre damit, Jugendliche durch erfolgreiche Mannbarkeitsrituale zu erwachsenen Kriegern zu machen, um erneut eine mächtige Streitmacht für einen Angriff auf die Galaktische Republik zusammenstellen zu können. Über Jahrtausende führten mandalorianische Väter ihre Kinder und Adoptivkinder durch den verd’goten und hielten die Tradition so bis in die Zeit der Klonkriege und des Yuuzhan-Vong-Kriegs aufrecht.

Beschreibung[Bearbeiten]

Die Familienplanung der Mando’ade folgt strengen Vorgaben. Mandalorianische Eltern müssen nach der Geburt eines Sohnes acht Jahre warten, bevor es ihnen gestattet ist, ein zweites Kind zu zeugen. Dadurch soll sichergestellt werden, dass der erstgeborene Sohn alt genug ist, um seinen Vater auf die Jagd zu begleiten und sich dabei zu einem Krieger ausbilden zu lassen. Bis zu diesem Alter erhalten die Jungen ihre ersten kriegerischen Lektionen von ihrer Mutter. Die Erziehung der Kinder wird von beiden Eheleuten gleichermaßen getragen, die sich mit der Eheschließung versprechen, Krieger großzuziehen.[1] In manchen Clans beginnt die Ausbildung der Kinder zu Kriegern durch ihre Väter sogar bereits mit Vollendung des dritten Lebensjahrs.[2] Falls das erste Kind ein Mädchen ist, gilt keine Frist bis zur Zeugung weiteren Nachwuchses. Töchter bleiben üblicherweise bei ihrer Mutter, bis sie heiraten. Bringt ein mandalorianisches Paar jedoch ausschließlich Töchter hervor, so werden diese von ihrem Vater zu Kriegerinnen ausgebildet.[1] Ein weit verbreitetes mandalorianisches Sprichwort besagt, man solle seine Söhne lehren, stark zu sein, aber seine Töchter, noch stärker zu sein.[2] Die Adoption von Kriegswaisen ist weit verbreitet, was dazu führt, dass die Mando’ade ihre Definition von Familie weit mehr aus der Beziehung zwischen Eltern und Kindern denn auf der Blutsverwandschaft begründen. Die frühe Aufnahme des Kampftrainings dient dazu, den Lernprozess in Gang zu setzen, solange Körper und Geist der Kinder noch formbar sind, sodass das manda, das gemeinsame Wertesystem der Mandalorianer, zu einem integralen Bestandteil ihrer Persönlichkeit wird.[2] Jeder heranwachsende Krieger muss zunächst seine Ängste erfahren, um zu lernen, sie zu besiegen.[3] Die hauptsächliche Pflicht der Eltern besteht darin, ihre Kinder in Überlebenstechniken sowie der mandalorianischen Kultur und Sprache zu unterweisen. Auch sollen sie ihren Nachwuchs bereits darauf vorbereiten, die nächste Generation mandalorianischer Krieger heranzuziehen. Die Ältesten lehren die Kindern die grundlegenden Ideale von Treue gegenüber Clan und Familie sowie Disziplin, Mut und Respekt vor ihrem Erbe.[1]

Der Begriff verd’goten bezeichnet im Mando’a die „Geburt des Kriegers“.[4] Dabei handelt es sich um ein Initiationsritual, dem sich sowohl Jungen als auch Mädchen mit der Vollendung des 13. Lebensjahrs unterziehen müssen.[1] Die Kriegerprüfung[5] besteht aus verschiedenen militärischen Aufgaben und Überlebensübungen.[1] Es handelt sich um Prüfungen der Kraft und des Mutes der Heranwachsenden. Die genaue Ausgestaltung der Aufgaben liegt jedoch bei den einzelnen Clans, da die Mando’ade keinen Wert auf zentrale Autoritäten legen.[2] Es ist lediglich bestimmt, dass es sich dabei um förmliche Prüfungen handelt, während sich eine Umdeutung anderweitiger Heldentaten in eine verd’goten verbietet, da dies dem Geist des manda zuwiderliefe.[5] Ein verd’goten kann auch darin bestehen, in der Vorhut einer mandalorianischen Armee zu Felde zu ziehen.[3] Es ist den Vätern gestattet, ihre Kinder bei dem erfolgreichen Ablegen des verd’goten zu unterstützen.[1] Das erfolgreiche Absolvieren der Prüfungen ist die Voraussetzung dafür, ein vollwertiges Mitglied seines Clans und der mandalorianischen Gesellschaft zu werden.[2] Mit dem Abschluss des verd’goten gilt ein Mando’ad in der mandalorianischen Gesellschaft als erwachsen, wodurch sein Vater frei wird, um ein jüngeres Familienmitglied auszubilden.[1] Für gewöhnlich heiraten Mandalorianer bereits mit 16 Jahren.[6] Das Ablegen des verd’goten wird meist mit einem großen Festakt im erweiterten familiären Kreis gefeiert. Für Außenstehende gilt es als üblich, sich den Feierlichkeiten anzuschließen und dem jungen Erwachsenen ein Getränk auszugeben.[7] Personen, die sich als Mandalorianer ausgeben, ohne den verd’goten abgelegt zu haben, gelten als geächtet. Jeder Mandalorianer ist dazu aufgefordert, solche Hochstapler zu töten.[2]

Geschichte[Bearbeiten]

Die Mandalorianer praktizierten das Ritual des verd’goten bereits vor den Mandalorianischen Kriegen. Während des Großen Sith-Kriegs versuchte das Volk gemeinsam mit den Sith und den Krath vergeblich, die Galaktische Republik zu stürzen. Aufgrund zahlreicher Verluste in diesem Konflikt begann nach dem Ende des Konflikts eine Phase der demografischen Erholung. Die Clans bildeten neue, junge Krieger aus, die sich auf zahllosen Welten des Äußeren Randes jedem Gegner entgegenstellten, den sie finden konnten, um sich als taugliche Erwachsene zu beweisen. Ihr Bestreben war es, die Mando’ade zu alter Stärke zurückzuführen, um einen erneuten, aussichtsreicheren Angriff auf die ihnen verhassten Jedi und die Republik führen zu können. Zu dieser Zeit erwies sich Canderous Ordo als einer der besten jungen Krieger des Ordo-Clans, da es ihm schneller als jedem anderen – abgesehen von Mandalore dem Ultimativen – gelungen war, seinen Basilisk-Kriegsdroiden zu beherrschen. Ordo legte sein Mannbarkeitsritual ab, indem er als Vorhut einer mandalorianischen Streitmacht an Bord seines Kriegsdroiden einen gut gesicherten feindlichen Planeten angriff.[3] Der spätere Kopfgeldjäger Hedarr Soongh galt im Gegensatz zu anderen Mandalorianern, die besonders für ihre körperliche Kraft und ihre Statur bekannt waren, als agil und flink. Kurz nachdem er seinen verd’goten abgelegt hatte, trat er bereits zur Großen Jagd an und besiegte dabei diverse gefeierte Kriegsveteranen.[8] Die Zabrak Akaavi Spar begann ihr Kampftraining mit drei Jahren und legte unter Anleitung ihres Vaters ihren Initiationsritus nach den Regeln ihres Clans ab. Schon mit acht Jahren tötete sie einen übergriffigen abyssinischen Söldner mit einem improvisierten Flammenwerfer, was ihr unter ihren Kameraden den Spitznamen „Feuerhand“ einbrachte. Nachdem sie sich dem SchmugglerAss“ angeschlossen hatte, erzählte sie ihm von ihrer Jugend. Im Laufe des Neuen Galaktischen Krieges fand sie heraus, dass sich der Betrüger Tayari Rook als Mandalorianer ausgab, ohne je einen verd’goten abgelegt zu haben, um höhere Preise als Söldner aufrufen zu können. Sie sah es als ihre Pflicht als Mandalorianerin an, Rook für diese Entweihung ihrer Kultur zu töten.[2] Der von seinem Onkel unterwiesene spätere Clanführer Tyrus Brokenblade wurde von seinem Ausbilder bereits vor seinem verd’goten auf die Jagd nach wehleidigen Kameraden geschickt, was seine spätere Abneigung gegenüber dem mit ihm in der Verborgenen Kette verbündeten Durn Wyrnward förderte.[9]

Im Vorfeld der Klonkriege engagierten die Kaminoaner zahlreiche mandalorianische Ausbilder für die Klonkrieger der Großen Armee der Republik. Diese Cuy’val Dar fühlten sich durch ihr Pflichtgefühl dem manda gegenüber dazu motiviert, die Klonsoldaten nach den Maßgaben der mandalorianischen Kultur zu unterweisen und sie die verschiedenen Riten so zu lehren, als handelte es sich bei ihren Schülern um ihre eigenen Söhne. Sie waren fest davon überzeugt, dass sich die Klonkrieger auf diese Weise ihren ewigen Platz im manda verdienten, auch wenn sie im Kampf sterben würden, ohne je Teil der mandalorianischen Gesellschaft gewesen zu sein.[1] Kurz vor dem Yuuzhan-Vong-Krieg im Jahr 25 NSY legte die Mandalorianerin Dinua Jeban ihr verd’goten erfolgreich ab und wurde so als erwachsene Frau Teil der mandalorianischen Gesellschaft. Sie feierte ihr erfolgreiches Ritual in der Bar Jaraniz’ auf dem Mond Nar Shaddaa gemeinsam mit ihrer Mutter Briika Jeban sowie Freunden und Familienangehörigen. Der Kopfgeldjäger Boba Fett und sein Freund Goran Beviin trafen sich zeitgleich in der Bar. Beviin fühlte sich dazu verpflichtet, der jungen Dinua ein Bier zu spendieren und ihr zu ihrem verd’goten zu gratulieren.[7] Einige Jahre später während des Krieges adoptierte der Mandalorianer Novoc Vevut den jungen Ghes Orade als seinen Sohn. Er unterwies ihn in der Kriegskunst und unterstützte ihn bei seinem verd’goten, den er unter anderem in einem Dschungel ablegte, indem er ihm bei der Zielerfassung half.[1] Während des Zweiten Galaktischen Bürgerkriegs traf Boba Fett auf seine Enkelin Mirta Gev, die sich erstaunt zeigte, dass ihn sein Vater Jango nie zu einem verd’goten hatte antreten lassen. Obwohl Fett der Ansicht war, dass ihn Jahrzehnte des Krieges und der Kopfgeldjagd als erwachsenen Mandalorianer qualifizierten, bezeichnete Gev ihn als einen dar’manda, einen Fremden.[5]

Quellen[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

Das mandalorianische Mannbarkeitsritual wurde erstmals in dem Videospiel Knights of the Old Republic von Canderous Ordo umschrieben. In dem Magazinartikel Mandalorianer und ihre Kultur von Karen Traviss, der in Deutschland in der 42. Ausgabe des offiziellen Star-Wars-Magazins erschien, wurden die Hintergründe des Ritus erläutert.[2] Das Mannbarkeitsritual wurde erstmals in Blutlinien sowie der zeitgleich erschienenen Kurzgeschichte Boba Fett: Ein Pragmatiker von Karen Traviss als „verd’goten“ bezeichnet, was nach Traviss’ Mando’a-Wörterbuch „Geburt des Kriegers“ bedeutet.[3] In der deutschen Fassung der Kurzgeschichte findet sich eine Fehlübersetzung, die den Sinn eines das Ritual beschreibenden Satzes verkehrt. Statt dass die Ausbildung mandalorianischer Kinder – wie übersetzt – mit ihrem Erwachsenwerden nach Vollendung des 13. Lebensjahrs beginnt und irgendwann einmal mit dem verd’goten endet, endet sie im Englischen – wie auch überall sonst geschildert – mit dem Ablegen des verd’goten mit 13 Jahren.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Eigenübersetzung: „The guy with the dreads with his son doing blaster training are Vevut and Orade. When we did the feature and Tom showed me the finished art, they fitted perfectly so we decided it was them.”
  2. Offizielles Forum auf StarWars.com (Archiv-Link)
  3. Updated Mando’a Glossary and Guide auf StarWars.com (Archiv-Link)