Tresher

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Tresher
Allgemeines
Heimatwelt:

Tinallis

Klasse:

Vogel

Designierung:

Nicht vernunftbegabt

Lebensraum:

Küstenklippen

Ernährungstyp:

Fleischfresser

Art der Fortpflanzung:

Zweigeschlechtlich

Lebenserwartung:

3 bis 5 Jahre

Beschreibung
Gefiederfarbe:

Bunt

Durchschnittliche Größe:
  • 1,80 bis 2,40 Meter (Größe)
  • Bis zu 3,50 Meter (Flügelspannweite)
Besondere Merkmale:

attraktives Gefieder mit knochigen, gezahnten Schwanzfedern

Der Tresher ist ein genetisch größtenteils vogelartiges Tier mit einem attraktiven bunten Gefieder, das an den Küstenklippen des Planeten Tinallis brütet. Er kreist über dem Ozean, um Beutetiere im Wasser aufzuspüren, und stürzt sich dann schnell nach unten, um sie mit seinen Klauen zu fassen. Die Regierung von Tinallis versucht, die durch Umweltverschmutzung gefährdete Population des Treshers mit Gesetzen zum Bestandsschutz auf lange Sicht zu erhalten. Wissenschaftler tragen mit der Aufzucht von Jungtieren in Gefangenschaft zu ihrer Arterhaltung bei.

Beschreibung[Bearbeiten]

Der Tresher ist ein 1,80 bis 2,40 Meter großer Vogel mit einer Flügelspannweite von bis zu 3,50 Metern, der sofort durch sein attraktives buntes Gefieder auffällt. Mit seinen in einem halbkreisförmigem Kiefer angeordneten Zähnen, seinen Klauen und seinen knochigen, gezahnten Schwanzfedern kann er sich aber auch verteidigen. Obwohl das Tier für seine akrobatischen Flugfähigkeiten bekannt ist, bewegt es sich an Land nur unbeholfen fort. Der gleichwarme Tresher weist – ungeachtet seiner überwiegenden Abstammung von Vögeln – eine komplexe Verwandtschaft mit anderen Klassen auf. In dem viermonatigen Zeitraum, in der sich sein Embryo in seinem Ei entwickelt, ernährt ihn die Mutter durch eine geringe Menge Milch, sodass das Neugeborene sie instinktiv erkennt. Das Elterntier versorgt sein Junges über dessen weiche, fleischige Schnauze, die sich später zu einem harten Schnabel entwickelt.

Der an den Küstenklippen des Planeten Tinallis lebende Tresher kreist oft hoch über den küstennahen Meeresregionen, wo immer er ein reichhaltiges Tierleben vorfindet. Dabei nutzt er seine scharfe Sehkraft, um Fische, Krustentiere und andere proteinreiche Tiere aufzuspüren, die sich knapp unter der Wasseroberfläche aufhalten. Sobald er eine potenzielle Beute erkannt hat, taucht er mit einer Geschwindigkeit von bis zu 160 Kilometern pro Stunde hinab, um wenige Zentimeter über der Wasseroberfläche mit seinen Klauen nach dem Tier zu greifen und seine Flugbahn dann plötzlich wieder nach oben zu lenken. Mit der Jagd nach den Blaugeringelten Meereskrabben nimmt er eine entscheidende Aufgabe für das Ökosystem von Tinallis’ Ozeanen wahr. Würden die Krustentiere die Ozeane übervölkern, könnten sie viele andere Lebensformen aushungern. Die hohe Konzentration von Schwermetallen und künstlichen Chemikalien bedroht die Population des Treshers jedoch erheblich, da sie die Härte der Eischalen verringern. In den verschmutzten Gebieten werden deshalb viele Tresher tot geboren. Ohnehin verfügt der Vogel nur über eine geringe Lebenserwartung von drei bis fünf Jahren. Sein gesamtes Leben verbringt er mit einem einzigen Partner. Obwohl der Tresher versucht, Begegnungen mit humanoiden Lebensformen möglichst zu vermeiden, und nur widerwillig in Kontakt mit Fremden tritt, demonstriert er ein extrem ausgeprägtes Revierverhalten und verteidigt seinen Partner und seine Jagdgründe gegen jede Übertretung, die er bemerkt.

Geschichte[Bearbeiten]

Aufgrund seiner Anfälligkeit für die Umweltverschmutzung, die die Industrialisierung von Tinallis mit sich brachte, erklärte die Regierung des Planeten den Tresher zu einer geschützten Spezies. Allerdings werden die Vögel weiterhin jedes Jahr wegen ihres attraktiven Gefieders und als Zutat für exotische Gourmetgerichte von Wilderern getötet. Viele Biologen verstoßen in wohlmeinender Absicht gegen die Gesetze von Tinallis, indem sie junge Brutpaare fangen und in einer sauberen Umgebung aufziehen. Sie hoffen, dass sich in Gefangenschaft aufgezogene Treshers fortpflanzen können, um so den Fortbestand der Spezies aufgrund der langsamen Reduzierung der Zahl von Brutpaaren in der Wildnis garantieren zu können.

Der Jäger Fendel Ramison wurde von einer auf Deminol ansässigen Biologin angeworben, gegen eine Belohnung von 10.000 Credits ein Tresher-Ei zu stehlen. Sie stellte ihm die Ausrüstung zur Verfügung, die er für die Suche und die Entnahme des Eis benötigen würde. Nachdem es ihm unter großen Anstrengungen gelungen war, nach einem mehrtägigen Marsch und einem anspruchsvollen Kletterweg ein vermeintlich schutzloses Nest zu entdecken, griff er mit einer Hand nach dem Ei und öffnete mit der anderen die Inkubatorkapsel. Allerdings wurde er dabei von dem kleinen Schnabel eines Jungtiers gebissen, das die hineingreifende Hand für eine Mahlzeit hielt. Der Tresher stieß daraufhin ein lautes Kreischen aus und flatterte und hüpfte in seinem Nest herum. Ramison benötigte zwei oder drei Minuten, um das Jungtier mit einer Hand beiseite zu schieben und das Ei zu fassen, ohne dass ihn der Biss des Treshers daran hinderte. Als er das Ei in die Inkubatorkapsel legte, bemerkte er den großen Schatten des Muttertiers, das in das Nest zurückkehrte. Ramison gelang es nicht mehr rechtzeitig, seinen Blasterkarabiner auf den Vogel abzufeuern. Stattdessen griff der Tresher nach der Waffe und trug sie – mit dem sich daran festhaltenden Ramison – etwa 100 Meter auf das Meer hinaus. Anschließend ließ ihn der Vogel aus einer Höhe von 50 Meter fallen. Ramison, der sich bei dem Aufprall auf der Wasseroberfläche die Beine brach, wurde kurz darauf von den tinallianischen Behörden gefunden und wegen der Verletzung der Bewahrungsstatuten verhaftet.

Der Tresher war eine von über 60 Arten, die das Tagge Holographic Museum auf Chandrila während des Galaktischen Bürgerkrieges in der holografischen Ausstellung Creatures of the Galaxy über die Reichhaltigkeit der galaktischen Fauna zeigte. Eine Broschüre für die Besucher beschrieb die ausgewählten Tiere als einige der vielfältigsten und interessantesten Lebensformen auf den tausenden Welten des Galaktischen Imperiums. Jedes der holografischen Ausstellungsstücke wurde in einem begleitenden Datenblatt näher vorgestellt.

Quellen[Bearbeiten]

  • Der Tresher wurde für das 1994 veröffentlichte Rollenspielwerk Creatures of the Galaxy entworfen. Während die Illustrationen in solchen Werken üblicherweise nach einem vorgegebenen Manuskript entstehen, basieren die Einträge in diesem Sachbuch auf den vorher angefertigten Konzeptzeichnungen. Den Beitrag über den Tresher verfasste Rick D. Stuart auf Grundlage einer Zeichnung von Pete Venters. Da aus dem Sachbuch nicht hervorgeht, welches grammatikalische Geschlecht ihr Name hat, verwendet dieser Artikel das generische Maskulinum. Die Tresher sind eine der wenigen in Creatures of the Galaxy eingeführten Spezies, die anschließend erneut in offiziellen Star-Wars-Werken – hier durch Erwähnungen in jedem Roman der Reihe Die Hand von Thrawn – verwendet wurden.
  • Timothy Zahn verwendet in jedem Roman der Hand-von-Thrawn-Trilogie einmal den metaphorischen Begriff „Tresher hunt“ für die irrige Verfolgung eines in Wahrheit nicht existierenden Ziels, der im Deutschen jedes Mal unterschiedlich, aber stets ohne den Namen des Vogels übersetzt wird: in Schatten der Vergangenheit als „Gespensterjagd“, in Blick in die Zukunft als „abwegige Fährte“ und in Der Zorn des Admirals als „blindlings Phantome jagen“. Allerdings wird auch der englischsprachige Begriff als sprachliches Mittel der Charakterisierung des Vogels in Creatures of the Galaxy nicht gerecht. Die Jagd nach dem Tier ist verboten, auch eine metaphorische Bedeutung trägt keinen sinnvollen Bezug zu dem früher erschienenen Beitrag in Creatures of the Galaxy.