Jedipedia:Events/Schreibwettbewerb/Janina L.

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Über die Autorin[Bearbeiten]

Janina ist 21 Jahre alt und lebt in Bayern.

Wie hast du Star Wars kennengelernt, wie hast du Star Wars lieben gelernt?[Bearbeiten]

Kennengelernt habe ich Star Wars durch meine Eltern, vor vielen vielen Jahren fand ich eine VHS-Kassette von Episode IV in ihrem Regal und damit fing das Ganze wohl an. Lieben gelernt habe ich es allerdings erst Jahre später, als ich meinen ersten Star Wars-Film im Kino anschaute, Episode III. Ab da konnte ich von der weit weit entfernten Galaxis nicht mehr genug kriegen.

Was fasziniert dich heute am meisten an Star Wars?[Bearbeiten]

Die Bandbreite an Möglichkeiten, die das Star Wars Universum bietet. Ich denke man könnte unendlich viele Geschichten in diesem Universum entstehen lassen ohne ein Ende zu erreichen.

Was ist dein Lieblingsfilm, dein Lieblingsbuch und deine Lieblingsfigur bzw. -Charakter?[Bearbeiten]

Sehr schwierig eine Wahl zu treffen, aber wenn ich mich festlegen müsste wären das wohl: Episode I (Die Kombination aus Lichtschwertkampf, Podrennen und Raumschlacht), Die Kundschafter, und dementsprechend dann Thrawn.

Hast du dein ganz persönliches tollstes Star-Wars-Erlebnis?[Bearbeiten]

Das einzige was mir einfällt wäre der Kinogang zu Episode III. Die Stimmung im Saal als man das erste Mal "wieder" Darth Vaders Atmen hört war episch.

Willst du etwas hier loswerden, wozu es keine Frage gibt?[Bearbeiten]

In den letzten Tagen gab es ja recht viel Tumult zu der "Herabsetzung" des Erweiterten Universums. Bei all dem sehr verständlichen Zorn auf Disney und Co. finde ich, dass man nicht vergessen sollte, dass das Erweiterte Universum nicht verschwunden ist für uns Fans. Charaktere wie Kyle Katarn, Mara Jade usw. werden wir nicht vergesse,n egal was Disney mit den Sequels anstellt. Und wer weiß, vll wird man ja doch einige alte Bekannte wiedersehen, wer weiß das schon.

Vielen Dank Euch :-)


Es folgt der Beitrag, dessen Inhalt nicht unter GDFL steht, die Rechte daran liegen allein bei der Urheberin:


Gejagt – Die Geschichte des Nagai[Bearbeiten]

Die Sonnen Tatooines brannten unbarmherzig auf den Wüstenplaneten nieder und die meisten Bewohner mieden während der größten Hitzewelle des Tages die Straßen. Unweit von Mos Eisley, auf einer kleinen Feuchtfarm, schraubte Elayne, munter vor sich hin summend, an ihrem Podrenner herum, als die friedliche Atmosphäre plötzlich durch das schrille Tönen ihres Komlinks unterbrochen wurde. Erschrocken zuckte Elayne zusammen und stieß dabei prompt mit ihrem Kopf an das Triebwerk unter dem sie gerade lag. Fluchend rieb sie sich die schmerzende Stelle und kramte nach dem Komlink. „Elayne hier“, meldete sie sich grummelnd. „Miss Tiyu, ich bin Ihnen so dankbar, dass sie so schnell antworten. Wir haben ein Problem hier, ein großes Problem und Sie müssen uns helfen!“ Elayne seufzte innerlich. Ihr Gesprächspartner war ausgerechnet der Protokolldroide BC-25, auch einfach nur Beze genannt. Der neunmalkluge Droide gehörte einer Gruppe von Jawas, mit denen Elayne gelegentlich handelte, und übersetzte meistens für die schrulligen Händler. Irgendjemand hatte es wohl geschafft dem Droiden einen Hang fürs Melodramatische einzubauen. „Was ist denn los, Beze? Habt ihr schon wieder einen Droiden verloren?“ - „Nein nein Miss Tiyu. Viel schlimmer. Oh, Sie werden es kaum glauben, ich habe so etwas selbst noch nie gesehen, es ist furchtbar.“ Hinter dem Droiden erklang plötzlich das hektische Gebrabbel eines Jawas, der Beze offenbar anwies, zum Punkt zu kommen. „Gerade eben ist in unserer Nähe ein Raumschiff abgestürzt. Der Pilot scheint noch zu leben, aber wir wissen nun nicht, was wir mit ihm anstellen sollen. Miss Tiyu, Sie müssen kommen, bevor uns dieser Mensch wegstirbt!“ Verblüfft schwieg Elayne einen Moment lang. Das war in der Tat mal ein wirklicher Notfall. „Sende mir deine Koordinaten, Beze, ich mach mich sofort auf den Weg.“ Elayne ignorierte die Dankesrede des Protokolldroiden und startete ihren Podrenner. Sobald Beze seine Koordinaten übertragen hatte, raste Elayne los. Die Jawas waren nicht allzu weit entfernt und nur eine knappe halbe Stunde später erreichte sie die angegebenen Koordinaten in der Jundland-Wüste. Bereits aus weiter Entfernung war der Rauch des abgestürzten Schiffes zu sehen. Als Elayne näherkam, bemerkte sie, dass der Raumjäger buchstäblich in zwei Teile gerissen worden war. Sie kam neben dem Wrack zum Stehen und sprang eilig aus ihrem Podrenner, eine Tasche mit diversen medizinischen Vorräten um die Schulter geschlungen. Beze begrüßte sie hektisch und führte sie zu dem Verunglückten. Die Jawas hatten den Piloten aus dem Schiffswrack gezogen und neben ihrer Sandraupe in den Schatten gelegt. Elayne kniete sich neben den Mann in den Sand und musterte ihn vorsichtig. Er war recht groß gewachsen für einen Menschen, jedoch außerordentlich schlank, fast schon zierlich. Sein Gesicht erschien durch hervorstechende Wangenknochen schmal und streng. Über die linke Gesichtshälfte zogen sich elegante Tätowierungen von seiner Schläfe bis hinunter in seinen Nacken. Lange schwarzen Haare, von Blut und Sand verklebt, umrahmten das Gesicht des Mannes und bildeten einen starken Kontrast zu der bleichen Haut des Fremden. Elayne bemerkte eine Platzwunde an seinem Hinterkopf, die bereits aufgehört hatte zu bluten. Die meisten seiner Verletzungen waren lediglich Prellungen und Blutergüsse und seine Kopfwunde dürfte ihm vermutlich eine recht unangenehme Gehirnerschütterung geben. Doch als Elayne sein linkes Bein untersuchte, schauderte sie unwillkürlich. Durch den dunklen Stoff seiner Hose ragte ein Stück seines Knochens heraus und den Angaben ihres Scanners zufolge, gab es noch mindestens eine weitere gebrochene Stelle an seinem Schienbein. Elayne entfernte behutsam den Stoff von der Verletzung und desinfizierte sie, bevor sie in ihrem Medipack nach einem Knochenschweißer kramte und sich daran machte, den Knochen wieder zu richten. Wenig später hatte sie die Wunden des Fremden versorgt und nach einiger Überlegung beschloss sie, den Mann zu ihrer Farm zu bringen und zu warten, bis er das Bewusstsein wieder erlangte. Sobald er wieder auf eigenen Beinen stehen konnte, würde sie ihn zum nächsten Raumhafen bringen. Elayne verabschiedete sich von Beze und den Jawas, wobei der Protokolldroide es nicht lassen konnte, sie davor zu warnen, den Mann bei sich aufzunehmen und schlimmste Horrorszenarios ausmalte. Die kleinen Händler gaben ihr noch eine Tasche mit, die dem Fremden gehörte und das Einzige war, was sie in dem Cockpit gefunden hatten.

Die Zwillingssonnen Tatooines gingen langsam am Horizont unter, als Elayne schließlich bei ihrer Feuchtfarm angekommen war und den Fremden ins Innere bugsiert hatte. Während sie darauf wartete, dass der Mann aufwachte, grübelte Elayne über ihre eigene Vergangenheit. Vor fünf Jahren war sie nach Tatooine gekommen und hatte sich dank ihres reichen Elternhauses eine eigene kleine Feuchtfarm gekauft, die sie alleine bewirtschaften konnte. Bereits kurz nach ihrer Ankunft hatte sie die Jawas und BC-25 getroffen, mit denen sie sich schnell anfreundete. Elayne war auf Corellia als Tochter eines republikanischen Flottenadmirals aufgewachsen, bevor sie sich der Biowissenschaft zugewandt hatte. Trotz ihrer Vorliebe für Mechanik, war sie den Wünschen ihres Vaters gefolgt und hatte die Corellianische Akademie schließlich mit Bestnoten abgeschlossen. Nachdem ihre Familie durch den Kampf um Corellia zwischen dem Sith-Imperium und der Republik umgekommen war, floh Elayne vor den Grauen des Krieges und ließ sich auf dem entlegenen Wüstenplaneten nieder. Eine Bewegung in ihrem Augenwinkel riss sie aus ihren Gedanken. Der Fremde kam langsam wieder zu sich. Schwerfällig öffnete er die Augen, um sie gleich darauf, geblendet vom Licht, wieder zusammen zu kneifen. Es dauerte eine Weile bis der Fremde wach genug war, um seine Umgebung wahrzunehmen, allem voran die Anwesenheit von Elayne. Die Reaktion fiel dafür umso extremer aus, denn ein Ruck ging durch den Körper des Mannes und mit einem schmerzerfüllten Ächzen, versuchte er sich aufzurichten. Elayne hielt den Fremden an den Schultern zurück. „Hey, ganz ruhig. Du bist in Sicherheit.“ - „Wo...wo bin ich, wer seid Ihr?“ fragte er panisch. Sein Blick wanderte durch den Raum, auf der Suche nach einem Ausgang. „Du bist auf Tatooine in meinem Haus. Mein Name ist Elayne Tiyu“, antwortete Elayne ihm geduldig. „Einige Freunde von mir haben dein Raumschiff abstürzen sehen. Ich habe dich hierher gebracht, weil du verletzt warst.“ Der Mann musterte Elayne eindringlich. Sie war nicht sehr groß, allerdings traf das aus seiner Sicht auf die meisten Menschen zu. Hellbraune Locken umrahmten ihr Gesicht, aus dem ihn zwei eisblaue Augen freundlich beobachteten. Ein silberner Ring funkelte an ihrem rechten Ohr. „Dein Schienbein war an zwei Stellen gebrochen. Der Knochenschweißer hat gute Arbeit geleistet, aber du solltest trotzdem etwas darauf achten. Die Kopfschmerzen, die du vermutlich hast, kommen von einer Platzwunde an deinem Hinterkopf“, erklärte sie ihm geduldig. Aus einem Reflex heraus fasste der Fremde an seinen Kopf und zuckte umgehend zusammen, als er auf die Wunde stieß. „Ich muss zugeben, so einen Menschen wie dich hab ich hier noch nie gesehen.“ - „Ich bin kein Mensch, ich bin ein Nagai“, unterbrach der Mann sie, fast schon gereizt. „Mein Name ist Ne'adh“. Elayne hob beschwichtigend die Hand und fuhr fort: „Nichtsdestotrotz, ich würde gerne mehr über dich erfahren. Wie kam es zum Beispiel zum Absturz deines Schiffes?“ Ne'adh schwieg für einige Sekunden, tief in Gedanken versunken und begann zögernd seine Erlebnisse zu schildern. „Ich war gerade auf dem Rückweg von Geonosis, eine Ladung Nano-Seide ausliefern, als ich einen Peilsender an Bord meines Schiffes entdeckte. Keine Ahnung, wer den dort platziert hatte, aber nachdem ich ihn entfernt hatte, begann eine ganze Reihe von Störungen das Schiff lahmzulegen. Ich bekam immer größere Probleme den Raumjäger zu steuern, also versuchte ich auf Tatooine zu landen, als die Steuerung dann komplett ausfiel. Ich erinnere mich nur noch daran, dass ich quer durch das Cockpit geschleudert wurde und gegen eine Konsole prallte. Dabei verlor ich das Bewusstsein und den Rest kennst du ja.“ Ne'adh hatte sich nach einigen Tagen vollständig erholt und bot Elayne an, ihr bei der Arbeit auf der Feuchtfarm zu helfen, um sich für ihre Hilfe zu bedanken. Elayne empfand die Gesellschaft des Nagai nicht als unangenehm und da Hilfe immer willkommen war, stimmte sie seiner Bitte zu. Eine Woche verging, in der Ne'adh mehr von Elaynes Vergangenheit erfuhr, von ihrer Jugend auf Corellia, der Arbeit für die Republik und schließlich vom Tod ihrer Familie. Der Anschlag hatte Elaynes Vater gegolten, der als Admiral in der republikanischen Flotte diente, doch der Sith-Attentäter hatte bei seinem Angriff Elaynes gesamte Familie ermordet. Es war das einzige Mal, dass Ne'adh unbändigen Hass in den Augen der sonst so freundlichen Frau gesehen hatte.

Der achte Tag seit Ne'adhs Ankunft auf Tatooine war angebrochen und der Nagai und Elayne planten nach Mos Eisley zu fahren, um zum Einen Vorräte zu besorgen und zum Anderen, um sich nach einem Schiff umzusehen, das Ne'adh mitnehmen würde. Das laute Dröhnen sich nähernder Gleiter ließ die Beiden aufmerken. Doch bevor sie nach draußen treten konnten, um zu sehen, wer die Feuchtfarm besuchte, riss eine Erschütterungswelle sie plötzlich von den Beinen. „Was zur Hölle?“ fluchte Elayne los, doch der Klang einer weiteren Explosion übertönte den Rest ihrer Worte. Die Decke des Hauses ächzte bedrohlich und Elayne rappelte sich hastig auf. „Wir müssen hier raus. Die Wände können so einem Beschuss nicht lange standhalten. Komm schon!“ Ungeduldig griff sie nach Ne'adhs Arm und zog den Nagai hinter sich her, als sie in den gegenüberliegenden Gang hetzte. Keine Sekunde zu früh, denn mit einem ohrenbetäubenden Knall stürzte die Decke hinter ihnen ein und hüllte den Gang in tiefe Dunkelheit. Elayne öffnete die Tür zu ihrer unterirdischen Werkstatt und rannte hinein, während Ne'adh hastig seine Tasche ergriff, bevor er ihr folgte. Die Werkstatt war ein vollständig unterirdisch gebauter Raum in dessen Mitte, umgeben von einzelnen Maschinenteilen Elaynes modifizierter Podrenner stand. Ne'adh hatte selbst noch kein Rennen gesehen, aber die Maschinen waren für ihre außerordentliche Geschwindigkeit in der ganzen Galaxis bekannt. „Willst du lieber hierbleiben? Komm schon, wir müssen raus, bevor sie die Startrampe zerstören!“ Elayne war bereits in das Cockpit des Podrenners gestiegen und startete den Antrieb, während Ne'adh auf der anderen Seite hineinkletterte. Das Gefährt war im Unterschied zu den normalen Rennmaschinen mit einem Zwei-Sitzer-Cockpit ausgestattet und konnte komplett versiegelt werden. Mit einem Röhren erwachte der Antrieb zum Leben und Elayne trommelte grinsend auf einige Knöpfe ein. „Mal sehen, ob sie damit gerechnet haben.“ Auf einen Knopfdruck öffnete sich ein Tor am Ende des Hangars und eine kleine Rampe kam in Sichtweite. Elayne holte tief Luft und schob entschlossen den Beschleunigungshebel nach vorne. Mit einem Ruck nahm der Podrenner Fahrt auf und schoss die Rampe hinauf. Als Elayne und Ne'adh einen Blick nach hinten riskierten, sahen sie eine Gruppe von Männern, die mit ihren Speederbikes das Haus in Grund und Boden feuerten. Ihr Start war jedoch nicht unbemerkt geblieben und ihre Angreifer nahmen brüllend die Verfolgung auf. Der Podrenner war nicht so schnell wie Ne'adh vermutet hatte, denn die Gleiter ihrer Verfolger kamen mit jeder Minute näher an sie heran. „Kann diese Mühle nicht schneller fliegen? Sie holen uns ein!“ - „Wenn ich noch mehr Geschwindigkeit aufnehme, verliere ich die Kontrolle über den Podrenner. Kein Mensch ist in der Lage, diese Maschinen auf Höchstgeschwindigkeit zu fliegen.“ Ne'adh warf einen Blick über seine Schulter und sah, dass ihre Verfolger fast in Schussreichweite waren. „Lass mich ans Steuer. Ich kann ihn schneller fliegen.“ Elayne zögerte nur einen Moment lang. „Was soll's. Viel haben wir nicht mehr zu verlieren.“ Hastig drückte sie einige der Kontrollen, woraufhin sich das Steuer zu Ne'adhs Seite schieben ließ. Mit einem Klicken rastete es ein und der Nagai beschleunigte sofort. Neben ihm kauerte Elayne in ihrem Sitz und umklammerte mit bleichem Gesicht die Seitenlehnen. Ne'adh ließ sich von der Macht leiten und steuerte den Podrenner zielsicher durch das Labyrinth der Canyons. Eine Explosion hinter ihnen verriet, dass sie mindestens einen Verfolger weniger am Hals hatten. Als Elayne kurze Zeit später erneut über ihre Schulter sah, war von den Speederbikes nichts mehr zu sehen. Anscheinend hatten sie die Angreifer abgeschüttelt. Keine Sekunde zu früh, denn der Podrenner verlor unter großem Geknatter an Geschwindigkeit und am schließlich mit einem Ruck zum Stehen. Ein Blick auf die Anzeigen im Cockpit zeigte Elayne, dass der Tank des Gefährts leer war. „Wir müssen wohl zu Fuß weitergehen. Die nächste Siedlung ist ungefähr einen Tagesmarsch von hier entfernt, hinter dem Canyon.“ - „Warte, Elayne“, unterbrach Ne'adh sie. „Ich denke es ist besser, wenn du alleine weitergehst. Diese Leute sind hinter mir her, von dir wollen sie nichts. Solange ich bei dir bleibe, bringe ich dich weiter in Gefahr. Es ist das Beste, wenn sich unsere Wege trennen.“ Elayne starrte ihn ungläubig an, während er seine restlichen Habseligkeiten zusammenraffte. „Bist du völlig wahnsinnig? Alleine kommt keiner von uns weit. Warum schlägst du das überhaupt vor?“ - „Du hast nichts mit dieser Sache zu tun. Ich kann nicht verantworten, dass du zu Schaden kommst, wegen meiner Vergangenheit.“ Elayne hielt den Nagai zurück. „Dafür ist es zu spät. Meine Farm ist bereits Schutt und Asche und wir hängen hier beide fest. Ist es, weil du mir die Wahrheit nicht gesagt hast? Weil du verbirgst, wer du bist oder warst. Weil du ein Sith bist?“ Ne'adh schluckte schwer, als Elayne die schmerzhafte Wahrheit aussprach. „Du wusstest es und hast mich dennoch bei dir bleiben lassen? Warum?“ Elayne zuckte mit den Schultern. „Du denkst, ich hätte dich der Republik übergeben sollen oder sogar selbst töten müssen, nicht wahr? Vielleicht, hätte ich dein Lichtschwert am ersten Tag gefunden, dann hätte ich so etwas in der Art möglicherweise getan. Aber ich habe dich fünf Tage lang erlebt, ohne dieses Wissen. Du bist nicht gerade wie ein gestörter Meuchelmörder auf meiner Farm herumgelaufen. Als ich das Lichtschwert sah, war es kein so großer Schock für mich, wie erwartet.“ - „Aber, deine Familie...“ - „Ist tot, seit über fünf Jahren“, fiel Elayne ihm hitzig ins Wort. „Sinnlose Rache würde sie auch nicht zurückbringen. Starr mich nicht so entgeistert an, lass uns lieber einen Unterschlupf für die Nacht finden. Bevorzugt ohne Scyks oder Rills.“ Sprachlos vor Erleichterung folgte der Nagai Elayne langsam, während sie entschlossen an der Felswand entlang marschierte. Die Nacht war bereits hereingebrochen, als die Beiden endlich eine Höhle vor sich ausmachten. In dem Moment trat eine Gestalt vor ihnen aus den Schatten und verpasste Elayne einen Stoß, der sie gegen die Felswand taumeln ließ. „Ihr habt euch aber lange Zeit gelassen“, erklang eine gehässige Stimme von ihrem Gegenüber. Ich hatte euch früher erwartet, aber wie sagt man so schön, je später der Abend, desto netter die Gäste.“ Mit diesen Worten streckte der Mann seine Hand aus und Ne'adh, der darauf nicht vorbereitet gewesen war, wurde quer durch die Luft geschleudert. „Willst du mich denn nicht vorstellen Ne'adh? Ein nettes Menschlein hast du da angeschleppt“, höhnte sein Angreifer und jetzt erkannte der Nagai ihn. „Ruan, ich hätte es wissen müssen. Immer noch als Schoßhund von Darth Marr unterwegs?“ Sein Gegenüber ließ seine Kapuze nach hinten fallen und enthüllte ein weißes, von Narben entstelltes Gesicht. Der Mann war während Ne'adhs ersten Jahren in der Sith-Akademie auf Korriban sein Freund gewesen. Zusammen hatten sie die Prüfungen gemeistert, um ihr eigenes Lichtschwert zu bauen. Doch mit jedem Jahr war ihm der Rattataki mehr und mehr fremd geworden. Er lebte die dunkle Seite der Macht voll aus, während Ne'adh sich immer weiter davon distanzierte. Mit einem Wutschrei aktivierte der Sith sein Lichtschwert und stürzte sich auf den Nagai. Ne'adh wehrte die Hiebe seines ehemaligen Freundes ab, überrascht von der Geschicklichkeit, die Ruan entwickelt hatte. „Endlich bekommst du deine gerechte Strafe, du Verräter. Darth Marr hatte dich persönlich erwählt, aber du musstest diese Ehre ja mit Füßen treten.“ Mit jedem Wort schien Ruans Zorn größer zu werden, während Ne'adh weiter zurück gedrängt wurde. „Ich habe diese Ehre nie gewollt Ruan. Ich bin kein Sith, ich empfinde keine Freude am Leid anderer. Warum konntet ihr mich nicht einfach ziehen lassen?“ Höhnisches Gelächter antwortete ihm. „Als ob Darth Marr einen Deserteur der Akademie jemals straflos davonkommen lassen würde. Was glaubst du, wer dein Schiff manipuliert hat und die Söldner auf dich gehetzt hat? Darth Marr hat ein Kopfgeld auf dich ausgesetzt und mir persönlich den Auftrag erteilt, dafür zu sorgen, dass du deine Strafe bekommst. Ich wusste, dass die Söldner zu einfältig sein würden, um dich zu fassen, also habe ich mich gleich selbst darum gekümmert und diese Idioten zur Ablenkung benutzt. Damit bin ich der Einzige, der Darth Marr diesen Triumph melden wird. Und ich werde dafür endlich in die Reihen der Lords aufsteigen.“ Ein Fußtritt des Rattataki traf Ne'adh in den Magen und raubte ihm für einen Moment den Atem. Der Sith nutzte die Gelegenheit sofort und deckte seinen Gegner mit einem Hagel aus Schlägen ein. Mühsam parierte Ne'adh den Angriff, doch er spürte, dass seine Kraft und Konzentration nachließen. Zu spät bemerkte er Ruans Täuschungsmanöver und spürte, wie ihn der Rattataki zu Boden warf. Abermals rang der Nagai verzweifelt um Luft, während Ruan zu einem verheerenden Schlag ausholte. Im letzten Moment konnte Ne'adh sein Lichtschwert nach oben reißen und Ruans Hieb abwehren. Die Klinge seines Gegners streifte seine Schulter lediglich und hinterließ einen brennenden Schmerz. Ruan holte abermals zum Schlag aus und der Nagai ließ sein Lichtschwert mit einer Hand los, um mit der anderen Hand dem Rattataki mit einer blitzschnellen Bewegung Sand ins Gesicht zu schleudern. Während sein Gegner hektisch versuchte die stechenden Sandkörner aus seinen Augen zu reiben, kam Ne'adh wieder auf die Beine und griff nun seinerseits an. Ein kraftvoller Hieb schlug Ruan die Waffe aus der Hand, ein gezielter Tritt in seine Leistengegend ließ ihn mit einem Schrei zu Boden gehen. Ne'adh zögerte, seine Klinge an der Kehle des Attentäters. „Du kannst es nicht tun, oder? Du hast nicht den Mut dazu, du Schwächling!“ höhnte der Rattataki mit einem breiten Grinsen im Gesicht und brachte sich mit einem Sprung nach hinten aus der Reichweite von Ne'adhs Lichtschwert. Plötzlich hallte ein Schuss durch die Stille des Canyons und der Sith griff sich mit einem erstickten Aufschrei überrascht an die Schulter. Hinter ihm kauerte Elayne, immer noch an die Felswand gelehnt, den Blaster im Anschlag. „Närrisches Menschenweib“, fluchte der Rattataki und wandte sich zu ihr um, doch im gleichen Moment war Ne'adh hinter ihm aufgetaucht und stieß ihm das Lichtschwert durch den Rücken. Mit einem Röcheln brach der Sith in die Knie, den Blick weiterhin auf Elayne gerichtet, bis er nach vorne stürzte. Schwer atmend deaktivierte Ne'adh sein Lichtschwert und eilte zu Elayne, die geschockt auf den Leichnam starrte. Der Nagai sank neben ihr auf die Knie und berührte sie sanft an der Wange. Sie zuckte zusammen und hob langsam den Kopf, um Ne'adhs Blick zu begegnen. „Bist du in Ordnung? Komm, ich kontaktiere Beze und die Jawas, sie können uns sicher abholen.“ Kopfschüttelnd unterbrach Elayne den Nagai. „Wir können sie nicht in Gefahr bringen. Wenn noch mehr hinter dir her sind.“ - „Keine Sorge, Ruans Ehrgeiz hat dafür gesorgt, dass mich niemand sonst hier vermutet. Er hat die Anderen nur als Ablenkung benutzt, um alleine an mich zu kommen. Er wollte den Ruhm für meinen Tod alleine einstreichen. Aber falls es dich beruhigt: sobald wir bei der nächsten Siedlung sind, werde ich verschwinden und dich in Frieden lassen.“ Elayne schwieg einen Moment lang, in Gedanken versunken. „Hmm so schlimm bist du nicht. Und außerdem musst du den Schaden an meiner Farm abarbeiten. Immerhin bist du daran Schuld, dass sie zerstört wurde.“ Ne'adh konnte sich ein zufriedenes Lächeln nicht verkneifen. „Ein ehemaliger Sith als Feuchtfarmer? Vielleicht gar keine schlechte Idee.“


(Aus technischen Gründen steht unter diesem Text, dass der Inhalt unter GDFL fällt. Das ist nicht korrekt, die Rechte am Text liegen bei der Urheberin.)