Jedipedia:OSWM 87

Aus Jedipedia

→ zurück zur Übersicht aller Ausgaben

Pimp My Fleet
Innovative Raumschiffe der Ersten Ordnung

Es ist bemerkenswert, wie schnell die Überreste des Imperiums nach ihrem Abzug in die Unbekannten Regionen nicht nur mit militärischer Stärke, sondern auch technischen Innovationen aufwarten konnten. Auch wenn ihre Ressourcen vergleichsweise beschränkt waren, so hatten die Ingenieure und Militärs der Ersten Ordnung einen Vorteil gewonnen: Weniger Bürokratie erlaubte es ihnen, neue Entwicklungen schneller voranzutreiben und zur Einsatzreife zu bringen. Das Ergebnis sind unter anderem zahlreiche Verbesserungen an bestehender Technik sowie die Entwicklung neuer Waffensysteme, Raumschiffe und Fahrzeuge.

Eines der bekanntesten Schiffe der imperialen Streitkräfte bleibt auch in dieser neuen Zeit ein Schiff mit Symbolcharakter: der TIE-Jäger. Seine zwei senkrecht stehenden, sechseckigen Kollektorflügel mit der kugelförmigen Pilotenkanzel dazwischen finden sich auch beim TIE/EO der Ersten Ordnung. In den Flügeln wird Solarenergie in weitläufigen Schleifen eingefangen und in ihrer Mitte in einem Zweiphasenwandler nutzbar gemacht. Diese Energie wird dem Solarionisationsreaktor im Heck zugeführt, der den Ionenantrieb speist – ein Antriebsprinzip, das vor allem durch sein typisches Arbeitsgeräusch bekannt wurde. TIEs waren schon immer von der Regel ausgenommen, dass einen im Weltraum niemand schreien hört. Neue Errungenschaften auf Grundlage des früheren TIE-Turbojäger-Programms verleihen ihm nun zusätzlichen Schub. Während der TIE/EO weiterhin mit den üblichen zwei Laserkanonen unterhalb des Einmanncockpits bewaffnet ist, verfügt er darüber hinaus aber auch über Deflektorschilde. Die Jäger und vor allem ihre gut ausgebildeten Piloten gelten nicht länger als entbehrlich.

Noch einen ganzen Schritt weiter ging man mit dem TIE-Jäger der Spezialeinheiten oder TIE/SE, erkennbar an der größeren, teils rot lackierten Kanzel und den stabileren Verbindungen zu seinen Flügeln. Mit deutlich stärkeren vorderen Laserkanonen, einem schwenkbaren Geschützturm an der Unterseite, einem Raketenwerfer, Langstreckenkommunikation und sogar einem eigenen Hyperantrieb ist der Jäger so mit Hochleistungstechnik vollgepackt, dass Sienar-Jaemus eigens ein völlig neues Kühlsystem entwickeln musste. Wie viel Schaden diese hochgezüchtete Sorte TIE in kürzester Zeit anrichten kann, erfuhren die Offiziere der Flotte am eigenen Leib, als rund 30 Jahre nach dem Galaktischen Bürgerkrieg ein gestohlenes TIE/SE-Modell aus dem Hangar der Finalizer ausbrach. Versorgt wird die energiehungrige Technik von einem Reaktor zu beiden Seiten sowie aufladbaren Energiezellen an den Flügelstreben als Reserve. Im Inneren sitzen Pilot und Schütze auf engstem Raum Rücken an Rücken und kommen sich schon auf kurzen Flügen in jeder Hinsicht näher.

Auch die besten Sturmtruppen kommen nicht weit, wenn sie zu Fuß gehen müssen, was sich insbesondere aus dem Orbit als schwierig gestaltet. Ihr Mittel der Wahl ist das knapp 18 Meter lange Atmosphären-Angriffslandungsschiff, kurz AAL. Damit dieser Transporter nicht schon im Anflug zum Sarg wird, schützen ihn Deflektorschilde und eine solide Panzerung. Der glatte, abgerundete Rumpf dient nicht der Ästhetik, sondern verbessert den Schutz gegen Blastergeschosse. Einschläge werden zusätzlich durch gasgefüllte Hohlräume in der Panzerung abgefangen. Flugbewegungen und Erschütterungen dämpft zum Wohl der Besatzung ein Trägheitskompensator im Heck. Dass all das beim Wiedereintritt in die Atmosphäre gegen dramatisches Flackern der Innenbeleuchtung schützt, wäre aber sicher zu viel verlangt. Auffallend beim AAL ist die Station des Piloten, welcher meist zuvor in einer TIE-Jägerstaffel gedient hat. Er steht in einer senkrecht hervorragenden, gepanzerten Kanzel an der Oberseite des Transporters, um seine Landezone besser im Blick zu haben. Mit derartig guter Übersicht bleibt zudem keine Entschuldigung mehr für schlechtes Einparken. Um schon vor der Landung Ziele bekämpfen zu können und den Sturmtruppen während des Absetzens Deckung zu geben, bemannt ein Soldat das durch eine Luke zugängliche Zwillingsgeschütz links vor dem Cockpit. Wer findet, dass er dafür nicht ausreichend bezahlt wird, kann es wahlweise auch aus dem Innenraum fernsteuern. Dort stehen bis zu 20 Mann bereit, die im Gegensatz dazu nicht die Wahl haben, doch lieber drinnen zu bleiben.

Wesentlich komfortabler reisen hochrangige Persönlichkeiten der Ersten Ordnung. Die hierfür eingesetzten markanten, dunkel lackierten Raumfähren der Ypsilon-Klasse von Sienar-Jaemus sind dabei weit mehr als ein exklusives VIP-Shuttle. Auf den ersten Blick bestehen sie fast ausschließlich aus Flügeln – schon in Parkposition ragen sie zu beiden Seiten des nur etwa vier Meter hohen keilförmigen Rumpfteils mehr als 18 Meter senkrecht in die Höhe. Der Rumpf enthält das Zweimanncockpit im Bug und das dahinterliegende Passagierabteil, welches über eine nach unten klappende Rampe betreten wird. Durch den dahinter folgenden Hyperraumantrieb ist die Fähre, anders als das AAL, für weite Strecken nicht auf eine Mitfahrgelegenheit angewiesen. Sublichttriebwerke im Heck sorgen für den Vortrieb im Normalraum. Das Cockpit flankieren zwei an der Vorderseite der Flügel montierte, schwere Zwillingslaserkanonen. Der untere Teil der Flügel ist außerdem gepanzert und mit starken Schildprojektoren versehen, um den Rumpf insbesondere bei Start und Landung gegen feindlichen Beschuss abzuschirmen.

Nach dem Abheben des Shuttles fährt ein System von Servomotoren den oberen Teil der Flügel auf ihre volle Länge von über 37 Metern aus, zugleich spreizen sie sich nach außen zu einer V-Form. In ihnen sitzen Kommunikations- und Überwachungsantennen, hochempfindliche Sensorsysteme, Täuschkörper zur Abwehr von Lenkwaffen und ein Störsystem gegen feindliche Sensoren. Sie alle stammen aus den Labors und Werften, die jahrelang in den Unbekannten Regionen im Geheimen betrieben wurden. Die Fähre ist damit in der Lage, gegnerische Einheiten abzuhören, schon aus weiter Ferne zu orten, zu täuschen und sich zusätzlich zu ihrer üblichen Eskorte auch umfangreich selbst zu schützen. Die Erste Ordnung ist also auch in Sachen elektronische Kriegsführung nicht stehen geblieben.

Glanzstück der Flotte der Ersten Ordnung sind die neuen Sternenzerstörer der Resurgenz-Klasse, in denen sich jahrzehntelange Erfahrung aus dem Bau und Einsatz von Großkampfschiffen seit der Zeit der Großen Armee der Republik vereinen. Auch hier profitierte man von den neu geschaffenen, unbürokratischen Verhältnissen und viel geheimer Entwicklungsarbeit. Die typische Keilform mit den terrassenartigen Aufbauten des Oberdecks findet sich bereits bei der Imperium-Klasse. Schiffe der Resurgenz-Klasse sind mit ihren 2915 Metern Länge allerdings fast doppelt so groß und ihre Silhouette fällt insgesamt schlanker aus. Allgemein wirken die Konturen ihrer Aufbauten stromlinienförmiger, mit weniger rechten Winkeln und weniger exponierten senkrechten Decks. Auffallend ist eine massive Kuppel an der Unterseite, unter der sich der Reaktor verbirgt.

Aus imperialer Zeit stammen bei diesem neuen Sternenzerstörer die Lage der quer stehenden, aber nun abgeflachten Kommandobrücke, der Aufbau des Hauptantriebs am Heck und der geräumige, vielseitig nutzbare Haupthangar mittschiffs auf der Unterseite. Auch die als Invasionskräfte dienenden mehr als 8000 Sturmtruppler und ihre zugehörigen Landungsschiffe an Bord sind vergleichbar. Eher den republikanischen Zerstörern der Venator-Klasse entlehnt sind dagegen die den Hyperantrieb enthaltenden flachen, senkrechten Finnen am Heck, die großen seitlichen Hangartore sowie das Flugdeck im vorderen Teil des Schiffs. Dieses öffnet sich aus dem seitlichen Graben zwischen den Ober- und Unterdecks zu einem von Deflektorschilden geschützten durchgehenden Freiraum, in dem Flugbetrieb abgewickelt wird und sogar Manöver abgehalten werden können.

Ähnlich ihren beiden technischen Vorgängern ist die Platzierung der mächtigen Hauptgeschütze in Reihe längsseits der oberen Deckaufbauten, die feindliche Schiffe wie auch Ziele auf der Oberfläche fremder Welten trotz stärkster Schilde und Panzerungen in moderne Kunst verwandeln können. Auch der umlaufende Graben voller kleinerer Aufbauten und Waffenstellungen ist vergleichbar. Schiffe der Resurgenz-Klasse verfügen insgesamt über mehr als 3000 verschiedene Bordwaffen, darunter Ionenkanonen, Turbolasertürme und Erschütterungsraketen. Wie schon bei Imperium- und Venator-Klasse besitzen sie Traktorstrahlprojektoren im Bug zum Einfangen von Schiffen und anderen Objekten. Als Schlacht- und Trägerschiff gleichermaßen ist diese mächtige Klasse von Sternenzerstörern ebenso effektiv wie bedrohlich – ein unmissverständliches Zeichen des Herrschaftsanspruchs der Ersten Ordnung.

Und dieses sind nur einige Beispiele für die Neu- und Weiterentwicklungen der Nachfolger des Imperiums. Der Widerstand sieht sich einem Feind gegenüber, der nicht untätig war, sondern ideologisch und technisch gründlich aufgerüstet hat.


→ zurück zur Übersicht aller Ausgaben

Beitrag erstmals erschienen im Offiziellen Star Wars Magazin Nr. 87. Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Offiziellen Star Wars Magazins. © & TM 2017 Lucasfilm Ltd. All rights reserved. Used under authorization.