Varn, Welt aus Wasser
- Sonniod: „Legen Sie nie eine Pause ein, um alles zu durchdenken? Sie haben ihnen Holos von einer Welt mit mehr Wasser gezeigt, als sie sich in den kühnsten Träumen erwartet haben, die erfüllt war von Kulturen und Lebensformen, welche ihnen nicht einmal ihre Phantasie gezeigt hat. Sie haben kein Holotheater eröffnet, Sie Hohlkopf, Sie haben eine Religion gegründet!“
- Solo: „Na, woher soll ich das wissen? Ich bin Pilot, kein Fachmann für Fremdenwesen.“
- — Sonniod macht Han Solo auf seinen Fehler aufmerksam. (Quelle)
Varn, Welt aus Wasser war ein Holofilm, der einen für das Standardpublikum unspektakulären Reisebericht über den Wasserplaneten Varn zeigte. Im Jahr 2 VSY führten die Schmuggler Han Solo und Chewbacca den Film den Öde-Bewohnern des Wüstenplaneten Kamar vor. Dabei begründeten sie unter den Kamarianern, die nichts anderes als ihre trockene Wüstenheimat kannten, unabsichtlich eine neue Religionsgemeinschaft, den Kult von Varn. Als Solo den Film am zwölften Abend gegen einen anderen austauschte, provozierte er einen Aufstand der um ihr Paradies gebrachten Öde-Bewohner. Da er bei seiner darauffolgenden Flucht den Holoprojektor mit dem Film zerstörte, wurde er als Solohan der Betrüger Teil ihrer religiösen Mythologie. Solos Bekannter Sonniod machte sich das Wissen um die Religion der Öde-Bewohner später zunutze, indem er die Vorführungen von Varn, Welt aus Wasser fortsetzte und sich dafür als ihr neuer Prophet verehren ließ.
Geschichte[Bearbeiten]
- „Diese Einfaltspinsel sehen sich alles an. Ich habe den einzigen Holofilm, den ich hatte, einen Reisefilm, elf Abende hintereinander gespielt. Sie kommen immer noch, um ihn zu begaffen.“
- — Han Solo über die seltsame Faszination der Öde-Bewohner (Quelle)
Varn, Welt aus Wasser war ein Holofilm über den Wasserplaneten Varn. Der Reisebericht zeigte das Leben seiner Bewohner, der amphiboiden Fischer und der Meeresfarmer in den Archipeln, und die Tierwelt in der Tiefsee, wie einen Kampf zwischen riesigen Lossoren und einem Rudel Tschib am Meeresgrund. Für das galaktische Publikum handelte sich um einen typischen Reisefilm.[1]
Im Jahr 2 VSY mussten sich die Schmuggler Han Solo und Chewbacca nach einem gescheiterten Auftrag in den Rampa-Schnellen auf die Wüstenwelt Kamar zurückziehen, um ihr Raumschiff, den Millennium Falken, zu reparieren. Einer geschäftlichen Eingebung folgend, versuchte Solo, während ihres notgedrungenen Aufenthalts etwas Geld zu verdienen, indem er den primitiven Öde-Bewohnern – einer im Ödland von Kamar lebenden Rasse der insektoiden Kamarianer – auf einem Groß-Holoprojektor, einem bei dem Auftrag als Tarnfracht mitgeführten Brosso-Zweiermodell, einen Film vorführte. Der einzige Film, den Solo dabei hatte und seinen Kunden zeigen konnte, war Varn, Welt aus Wasser. Solo führte den Film in einem natürlichen Freiluft-Amphitheater neben dem Millennium Falken insgesamt elf Mal vor seinen treuen Zuschauern vor. Die Öde-Bewohner, die nichts anderes als ihre von extremer Hitze dominierte Wüstenheimat kannten[1] und daher Wasser fanatisch verehrten, waren durch den Anblick der Wasserwelt so fasziniert, dass sie Varn zum Inhalt einer neuen Religion – des Kultes von Varn – machten. Varn symbolisierte für sie den Ort, an den ein guter Öde-Bewohner nach seinem Tod gehen würde.[2] Die überwiegend handwerklichen oder kunstkandwerklichen Gegenstände, die sie Solo jeden Abend als Bezahlung darbrachten, war daher für sie ein Q'mai – das kamarianische Wort für Opfergabe,[1] das sie für das kultische Ritual des Filmbesuchs bezahlten.[2] Solo übersetzte sich den Begriff dagegen nur als „Eintritt“ und freute sich darüber, dass er den einfältigen Kamarianern mit demselben langweiligen Film jeden Abend Geld für die Vorführung abnehmen konnte. Den Kommentar von Varn, Welt aus Wasser konnte er mit der Zeit auswendig mitreden.[1]
Am zwölften Tag brachte ihnen der mit Solo bekannte Schmuggler Sonniod einen neuen Film mit, ein romantisches Musical namens Die Liebe wartet. Solo hoffte, den Öde-Bewohnern die Abwechslung als neue Attraktion verkaufen zu können. Als sie sich am Abend wieder am Millennium Falken einfanden und Solo den Film startete, verstummte das Publikum – entgegen Solos Vermutung aber nicht, weil es von der menschlichen Choreografie und der unterlegten Musik überwältigt war, sondern aus Frust über die Vorenthaltung ihres Paradieses. Als es daraufhin zu einem Aufstand der Öde-Bewohner kam, bei dem sie ihren Zorn gegen den nicht mehr Varn, Welt aus Wasser zeigenden Holoprojektor richteten, erkannte Sonniod, dass Solo unabsichtlich eine neue Religion gegründet hatte. Solo, Chewbacca und Sonniod gelang es anschließend, sich in den Millennium Falken zurückzuziehen und darin die Flucht vor seinen wütenden Verfolgern zu ergreifen. Während seines Rückzugs brachte er den Holoprojektor mit einem Blasterschuss zur Explosion.[1] Dafür fanden er und Chewbacca als falsche Propheten Eingang in die Mythologie der Kamarianer – als der böse Götterbote Solohan der Betrüger, der die erste Botschaft von Varn zu ihnen gebracht und sie nachher durch ihre Blasphemie vernichtet hatte, und sein pelziger Dämonenbegleiter.[2]
Sonniod machte sich das Wissen um die Verehrung der Öde-Bewohner zunutze, indem er später mit einem noch größeren Holoprojektor und einem Exemplar von Varn, Welt aus Wasser nach Kamar zurückkehrte, um die religiöse Verehrung seiner Bewohner zu seinem finanziellen Vorteil auszunutzen. Der dafür, dass er seiner Freundschaft mit Solohan dem Betrüger entsagt und ihre Botschaft weiterverbreitet hatte, als neuer Prophet verehrte Sonniod warb mehrere prominente Kamarianer an, um sein Eigentum als seine Priester zu verwalten, während er seinen üblichen Geschäften nachging. Die Töpferei und Handelswaren, die er als Bezahlung für die Vorführung des Films erhielt, konnte er Sammlern gegen gutes Geld verkaufen. Zugleich führte die Rückkehr von Varn dazu, dass sich die Öde-Bewohner, die nach dem Verlust ihres Kultobjekts ihre Übergriffe gegen die in den Bergen von Kamar lebenden tk'skqua verstärkt hatten, ihre Gewalttätigkeiten wieder einstellten.[2] Die Botschaft des Kultes von Varn verbreitete sich mit der Zeit nicht auf dem gesamten Planeten Kamar.[3] Der Kult von Varn gründete auch Ableger seiner religiösen Botschaft auf den Ozeanplaneten Dac, Bengat und – sehr zur Verwunderung der einheimischen Bevölkerung – auf Varn selbst.[4]
Quellen[Bearbeiten]
- Han Solos Abenteuer – Han Solos Rache (Kapitel 1)
- Alliance Intelligence Reports (Seite 20)
- Die ultimative Chronik (Seite 83)
- Han Solo and the Corporate Sector Sourcebook (Seite 84, 134 f.)
Einzelnachweise[Bearbeiten]
Varn, Welt aus Wasser wurde erstmals in Brian Daleys 1979 erschienenem Roman Han Solos Rache erwähnt. Der Holofilm ist im ersten Kapitel der Aufhänger für eine von Han Solo versehentlich gegründete Religion. In der deutschen Übersetzung von Tony Westermayr wurde der englische Titel des Films, Varn, World of Water, als Varn, die Wasserwelt übersetzt. Das Kevin J. Anderson und Daniel Wallace verfasste und von Ralf Schmitz übersetzte Sachbuch Die ultimative Chronik von 2001 überträgt den Titel dagegen mit „Varn, Welt aus Wasser“. Dieser Artikel verwendet die zweite, dem Original getreue Übersetzung.