Kult von Varn

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Kult von Varn
Allgemeines
Gründer:

Han Solo (versehentlich)[1]

Leiter:

Sonniod (Prophet)[2]

Sitz:

Kamar[2]

Standorte:
Rolle:

Religiöse Sekte[2]

Der Kult von Varn war eine religiöse Gemeinschaft, die im Jahr 2 VSY unter den Öde-Bewohnern, einer Unterart der insektoiden Kamarianer von dem Wüstenplaneten Kamar, entstand. Der Schmuggler Han Solo war unabsichtlich für die Entstehung des Kultes verantwortlich, als er den Öde-Bewohnern, die nichts anderes als ihre trockene Wüstenheimat kannten, bei einem Aufenthalt auf Kamar mehrmals den für das Standardpublikum unspektakulären Reisefilm Varn, die Wasserwelt zeigte. Als er den Film am zwölften Abend gegen einen anderen austauschte, provozierte er einen Aufstand der um den Gegenstand ihrer Verehrung gebrachten Öde-Bewohner. Da er bei seiner darauffolgenden Flucht den Holoprojektor mit dem Film zerstörte, wurde er als Solohan der Betrüger Teil ihrer religiöser Mythologie. Solos Bekannter Sonniod machte sich das Wissen um die Religion der Öde-Bewohner später zunutze, indem er die Vorführungen von Varn, die Wasserwelt fortsetzte und sich dafür als Prophet verehren ließ. Der Kult von Varn verbreitete sich später nicht nur auf Kamar, sondern errichtete auch Missionen auf mehreren Wasserplaneten, darunter auf Varn selbst.

Geschichte[Bearbeiten]

Im Jahr 2 VSY mussten sich die Schmuggler Han Solo und Chewbacca nach einem gescheiterten Auftrag in den Rampa-Schnellen auf den Wüstenplaneten Kamar zurückziehen, um ihr Raumschiff, den Millennium Falken, zu reparieren. Einer geschäftlichen Eingebung folgend, versuchte Solo, während ihres notgedrungenen Aufenthalts etwas Geld zu verdienen, indem er den primitiven Öde-Bewohnern – einer im Ödland von Kamar lebenden Rasse der insektoiden Kamarianer – auf einem Groß-Holoprojektor, einem bei dem Auftrag als Tarnfracht mitgeführten Brosso-Zweiermodell, einen Film vorführte. Die Öde-Bewohner, die sich in dem natürlichen Freiluft-Amphitheater einfanden, das Solo und Chewbacca neben dem Millennium Falken einrichteten, bezahlten sie dafür mit kamarianischen Waren – meist handwerkliche oder kunstkandwerkliche Gegenstände –, die der mit dem Trödel zufriedene Solo in seinem Raumschiff verstaute. Den einzigen Film, den Solo dabei hatte und seinen Kunden vorführen konnte, war Varn, die Wasserwelt – ein für das galaktische Publikum typischer Reisefilm, der das Leben der Bewohner und der Tierwelt am und im Wasser des Ozeanplaneten Varn zeigte. Solo führte den Film insgesamt elf Mal vor seinen treuen Zuschauern vor. Die Öde-Bewohner, die nichts anderes als ihre von extremer Hitze dominierte Wüstenheimat kannten[1] und daher Wasser fanatisch verehrten,[2] waren durch den Anblick der Wasserwelt so fasziniert, dass sie Varn zum Inhalt eines neuen Kultes machten. Die Bezahlung, die sie Solo jeden Abend darbrachten, war daher für sie ein Q'mai – das kamarianische Wort für Opfergabe,[1] das sie für das kultische Ritual bezahlten.[2] Solo übersetzte sich den Begriff dagegen nur als „Eintritt“ und freute sich darüber, dass er den einfältigen Kamarianern mit demselben langweiligen Film jeden Abend Geld für die Vorführung abnehmen konnte. Den Kommentar konnte er mit der Zeit auswendig mitreden. Am zwölften Tag suchte der mit Solo bekannte Schmuggler Sonniod die beiden Besatzungsmitglieder des Millennium Falken auf und brachte ihnen einen neuen Film, ein romantisches Musical namens Die Liebe wartet. Solo hoffte, den Öde-Bewohnern die Abwechslung als neue Attraktion verkaufen zu können. Als sich die Öde-Bewohner am Abend wieder am Millennium Falken einfanden und Solo den Film startete, verstummte das Publikum – entgegen Solos Vermutung aber nicht, weil es von der menschlichen Choreografie und der unterlegten Musik überwältigt war, sondern aus Frust über die Vorenthaltung ihres Paradieses. Die nervöse Menge übertönte mit ihrem lauten Zirpen schnell den Ton des Films, warf mit Steinen auf den Holoprojektor und umzingelte ihn schließlich, um auf das noch immer das Musical zeigende Gerät einzuschlagen. Solo verstand den Aufruhr der Kamarianer zunächst nicht. Sonniod konnte allerdings das von Lisstik – einer Basic sprechenden Führungspersönlichkeit der Öde-Bewohner, der seit dem ersten Abend bei den Filmaufführungen dabei gewesen war – vor dem Beginn der Aufführung verwendete Wort Q'mai übersetzen. Er machte Solo klar, dass er unabsichtlich eine neue Religion gegründet hatte, als er den Kamarianern die ihnen völlig neue Wasserwelt Varn gezeigt hatte. Solo erkannte, dass er die aufgebrachte Menge nicht mehr beschwichtigen konnte. Ihm, Chewbacca und Sonniod gelang es, sich vor den Öde-Bewohnern in den Millennium Falken zurückzuziehen und darin die Flucht vor seinen wütenden Verfolgern zu ergreifen. Während seines Rückzugs brachte er den Holoprojektor mit einem Blasterschuss zur Explosion.[1]

Allerdings machte sich Sonniod das Wissen um die Verehrung der Öde-Bewohner – nicht ohne finanziellen Eigensinn – zunutze, indem er mit einem noch größeren Holoprojektor und einem Exemplar von Varn, die Wasserwelt nach Kamar zurückkehrte, um die religiöse Verehrung seiner Bewohner zu befördern. Der dafür als Prophet verehrte Sonniod warb mehrere prominente Kamarianer an, um sein Eigentum als seine Priester zu verwalten, während er seinen üblichen Geschäften nachging. Die Töpferei und Handelswaren, die er als Bezahlung für die Vorführung des Films erhielt, konnte er Sammlern gegen gutes Geld verkaufen. Zugleich führte die Rückkehr von Varn dazu, dass sich die Öde-Bewohner, die nach dem Verlust ihres Kultobjekts ihre Übergriffe gegen die in den Bergen von Kamar lebenden tk'skqua verstärkt hatten, ihre Gewalttätigkeiten wieder einstellten. Han Solo und Chewbacca gingen als falsche Propheten in die sich entwickelte Mythologie der Kamarianer ein.[2] Die Feldforscherin Kylie Renoren beobachtete bei einem Besuch auf Kamar nicht nur einen Schrein, den die Kamarianer zur Ehrung der Wassergötter errichtet hatten, sondern auch eine Nachbildung von Han Solo. Als sie Sonniod darauf ansprach und ihr Solos und seine Rolle in der Religion erklärte, zeigte sich Renoren schockiert, dass er die Kultur der Kamarianer für immer verändert und einen Helden der Rebellion zu ihrem Dämon gemacht hatte.[4]

Die Botschaft des Kultes von Varn verbreitete sich mit der Zeit über den gesamten Planeten. Der Öde-Bewohner Maashan, der sich später der Rebellenallianz anschloss, gehörte der Religion allerdings nicht an, weil er – als einer der wenigen Kamarianer überhaupt – seine Heimatwelt verlassen hatte, bevor sich die neue Religion dort verbreitet hatte.[5] Der Kult von Varn gründete Ableger seiner religiösen Botschaft auf den Ozeanplaneten Dac, Bengat und – sehr zur Verwunderung der einheimischen Bevölkerung – auf Varn selbst. Diesen Umstand erwähnte der Historiker Voren Na'al in dem Werk Die ultimative Chronik, einem 25 NSY im Namen des Historischen Rats der Neuen Republik herausgegebenen Geschichtsbuchs zur galaktischen Geschichte,[3] und in dessen 36 NSY erschienener Aktualisierung.[6]

Beschreibung[Bearbeiten]

Der Kult von Varn machte Varn, den Schauplatz des Holofilms Varn, die Wasserwelt, zum Gegenstand ihrer Verehrung, weil die in der Wüstenhitze von Kamar heimischen Öde-Bewohner die darin gezeigte Darstellung der Welt wie ein Paradies empfanden.[1] Zu Ehren der Wassergötter errichteten die Kamarianer Schreine.[4] Varn symbolisierte für sie den Ort, an den ein guter Öde-Bewohner nach seinem Tod gehen würde. Han Solo und Chewbacca fanden als der böse Götterbote Solohan, der die erste Botschaft von Varn zu ihnen gebracht und sie nachher durch ihre Blasphemie vernichtet hatte, und sein pelziger Dämonenbegleiter Eingang in die Mythologie der Kamarianer. Sonniod wurde, weil er seiner Freundschaft mit Solohan dem Betrüger entsagt und ihre Botschaft weiterverbreitet hatte, zu ihrem neuen Propheten.[2] Solo galt als Symbol für das Dunkle, das verlockte und dann verweigerte, und Sonniod als der Gute, der stets zu geben wusste.[4] Der Kult von Varn verbreitete sich zunächst auf Kamar[5] und später auf mehreren Wasserplaneten, darunter auf dem ursprünglichen Ort ihrer Verehrung, Varn.[3]

Quellen[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

Der Kult auf Varn beruht auf der Episode, mit der Brian Daleys 1979 erschienener Roman Han Solos Rache beginnt. Die Geschichte der dort von Han Solo versehentlich gegründeten Religion wurde erstmals in dem Sachbuch Han Solo and the Corporate Sector Sourcebook als „Cult of the Varn“ und später in mehreren Werken des Erweiterten Universums unter dem englischen Titel „Cult of Varn“ weitererzählt. Der in diesem Artikel verwendete deutsche Name der Religionsgemeinschaft stammt aus dem von Ralf Schmitz übersetzten Sachbuch Die ultimative Chronik.