Hyperraumkanone

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Die Hyperraumkanone war eine Variante des Proto-Hyperantriebs, also eines Antriebssystems zur Ermöglichung überlichtschneller Reisen durch den Hyperraum. Es handelte sich um ein großes Geschütz, das ganze Raumschiffe in den Hyperraum befördern konnte. Da diese Technik nur in eine Richtung funktionierte, bedurfte es am Zielort einer zweiten Kanone, um den Rücktransport zu ermöglichen. Die Hyperraumkanone wurde unabhängig voneinander zunächst von den Duros und später von den Corellianern entwickelt. Durch überlichtschnelles Reisen durch den Hyperraum sollten die erheblichen Nachteile und Gefahren der bis dahin verwendeten Schläferschiffe eliminiert werden. Zeitweise verband ein ganzes Netzwerk von Hyperraumkanonen die Kernwelten miteinander, bis die Entwicklung des schiffsmontierten Hyperantriebs die Technologie obsolet werden ließ.

Beschreibung[Bearbeiten]

Hyperraumkanonen waren riesige Konstrukte, mittels derer ganze Raumschiffe in den Hyperraum geschossen werden konnten.[1] Die Raumschiffe konnten durch das Ausfahren eines Widerstands am Zielort abbremsen und so in den Realraum zurückkehren.[2] Die erheblichen mechanischen Krafteinwirkungen auf die Raumschiffe machten eine besonders stabile Bauweise erforderlich. Daher wurde für den Bau solcher Fahrzeugen vorzugsweise das Hartmetall Crodium verwendet, das im Schiffbau späterer Epochen kaum noch Verwendung fand.[3] Ebenso wie andere Proto-Hyperantriebe wie etwa die von den Tionese eingesetzten Hyperraumbojen oder die Sturz-Hyperantriebe der Gossam basierten sie auf den grundlegenden Funktionsprinzipien der machtbetriebenen Technologie der Rakata.[4] Ein erheblicher Nachteil der Hyperraumkanone bestand darin, dass die Konstruktion einer zweiten Kanone am Zielort erforderlich war, um es dem Schiff zu ermöglichen, zu seinem Ausgangspunkt zurückzukehren. Insoweit bedurfte es eines gewissen Maßes an Tapferkeit, um sich mittels einer Hyperraumkanone befördern zu lassen,[5] obwohl die Technologie grundsätzlich eine relativ große Sicherheit bot.[6] Die Errichtung eines Netzwerks von Hyperraumkanonen in den Kernwelten und Kolonien verkürzte die Reisezeiten zwischen den jeweiligen Welten von mehreren Hundert oder gar Tausend Jahren auf wenige Tage, was sie gegenüber den bis dahin genutzten Generationen- und Schläferschiffen komfortabler und sicherer machte.[7] Dennoch waren Hyperraumkanonen erheblich ineffizienter[3] als die Hyperraumbojen-Technologie der Tion und die später entwickelten schiffsmontierten Antriebe.[8]

Geschichte[Bearbeiten]

Nicht zuletzt die fortschrittlichen Macht-Hyperantriebe der Rakata ermöglichten es ihnen, für mehrere Jahrtausende völlige Dominanz im Weltraum zu erlangen und so hunderte Welten zu erobern, die sie zu ihrem Unendlichen Reich formten.[4] Demgegenüber bediente sich die frühe menschliche Raumfahrt zunächst Generationenschiffen und nach der Entdeckung von Karbonit im Kaiserin-Teta-System und der Entwicklung des Dimensional Drive auch Schläferschiffen, an Bord derer die Passagiere und Besatzung für die jahrhunderte- oder jahrtausendelangen Reisen in künstliche Hibernation versetzt wurden.[5] Mithilfe dieser Schiffe kolonisierten menschliche Siedler von Coruscant aus Teile der Kernwelten und sogar erste Planeten der Kolonien.[7] Um das Jahr 25.200 VSY brach das Unendliche Reich der Rakata infolge einer Seuche zusammen, die die Rakata ihrer Verbindung mit der Macht beraubte. Kurz danach kam es zu einer katastrophalen Havarie des Schläferschiffs Lokani Dawn, das etwa 200 Jahre zuvor auf Coruscant gestartet war und mit einem bis dahin unentdeckt gebliebenen Meteoritenschwarm kollidierte. Die extreme Langsamkeit dieser Reisetechnologie und die Machtlosigkeit der Coruscanti, solche sich häufenden Fehlschläge aus der Ferne zu verhindern, führten dazu,[6] dass die brillantesten Wissenschaftler der Galaxis damit begannen, die Überreste der Hyperantriebstechnologie der Rakata zu studieren. Zwar hatte der Drall-Wissenschaftler Tiran einige Jahrhunderte zuvor mit seiner Theorie der Universalen Bezüge die Behauptung aufgestellt, dass die Lichtgeschwindigkeit eine unüberwindliche Grenze darstelle,[1] jedoch galt diese Hypothese nur für den Real- und nicht für den Hyperraum. Stetige Verbesserungen in der Hyperraumtheorie mündeten letztlich in der Entwicklung der Hyperraumkanone.[2] Die frühesten Hyperraumkanonen wurden unabhängig von den menschlichen Zivilisationen auf Corellia und Coruscant von den erfinderischen Duros konstruiert.[5]

Die zurückgelassenen Fabriken, Laboratorien und Lager der Rakata verhalfen den Corellianern,[3] aber auch den Duros, Herglic, Baragwin, Devaronianern und Gossam zu einem enormen Entwicklungsschub. Die Spezies experimentierten allesamt mit den Überbleibseln der Rakata-Technologie. Corellianische Erfinder versuchten, die den Rakata-Hyperantrieben zugrundeliegenden Funktionsprinzipien zu verstehen und sie unter Eliminierung der machtgestützten Komponenten nachzubauen.[4] Gleichzeitig perfektionierten die corellianischen Werften die Kunst des Raumschiffbaus. Die Analyse der Rakata-Technologie erlaubte es ihnen, kurz nach den Durchbrüchen der Duros ebenfalls erste, ineffiziente Hyperraumkanonen zu konstruieren. Trotz dieses Entwicklungssprungs arbeiteten corellianische Wissenschaftler und Ingenieure weiterhin ohne Unterlass daran, die offenen Fragen der Hyperraumfahrt zu ergründen und ihre Technologie zu perfektionieren.[3] Die Entwicklung der Hyperraumkanone stellte für die Bevölkerung der Kernwelten eine Revolution dar. Binnen kürzester Zeit errichteten die menschlichen Zivilisationen gemeinsam mit den Duros ein Netzwerk von Hyperraumkanonen, die Coruscant mit Welten wie Corellia und Alderaan verbanden. Kurz danach trafen die Coruscanti auf die Duros-Zivilisation und integrierten sie in ihr Netzwerk, um gemeinsam mit ihnen eine erste Kolonisierung der Galaxis voranzutreiben.[1] Für mehr als zwei Jahrhunderte errichteten alle beteiligten Kulturen entlang der Trasse der späteren Corellianischen Handelsstraße Kolonien und erschufen so die erste Vorform dieser Super-Hyperraumroute.[5] Die erheblich verkürzten Reisezeiten führten dazu, dass die bis dahin insbesondere medizinisch an Bord genutzten Gewürze mehr und mehr als Rauschmittel konsumiert wurden. Die Entdeckung immer neuer und wirksamerer Gewürzsorten durch die Kolonisten beförderte den Drogenkonsum in den Kernwelten ebenfalls.[9]

Parallel dazu entwickelten die Nachkommen alter Schläferschiff-Besatzungen im Tion-Sternhaufen auf Grundlage von Rakata-Artefakten eine auf ein Netzwerk von Hyperraum-Leuchtfeuern gestützte Form des Hyperantriebs.[8] Diese einzigartige Technologie[5] war den Hyperraumkanonen der Kernwelten weit überlegen,[8] hielt die Tion aber auch dauerhaft von den Zivilisationen im galaktischen Kern isoliert.[5] Um das Jahr 25.000 VSY gelang den menschlichen und Duros-Wissenschaftlern eines corellianischen Thinktanks ein gemeinsamer Durchbruch bei der Rückentwicklung eines Rakata-Hyperantriebs.[6] Nachdem sie die Grundlagen der Hyperraumphysik verstanden hatten, konnten sie auf Basis des Rakata-Vorbilds einen schiffsmontierten Hyperantrieb entwickeln.[3] Die nun binnen weniger Tage erreichbaren Kernwelten Alderaan, Corellia, Coruscant und Duro vereinten sich in der Folge als eine demokratische Union und gründeten die Galaktische Republik.[2] Im Corellianischen Museum für Weltraumforschung wurden diese Entwicklungsschritte während des Galaktischen Bürgerkriegs anhand einer Reihe interaktiver, lehrreicher Ausstellungen präsentiert, die Corellias Raumfahrtprogramme von den ersten Schritten über die Erfindung der Hyperraumkanone bis hin zur Perfektionierung des Hyperantriebs und darüber hinaus nachzeichnen.[3]

Quellen[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

Die Hyperraumkanone wurde erstmals in den Nachschlagewerk The New Essential Chronology von Daniel Wallace erwähnt. Wallace wollte mit der Darstellung dieser primitiven Technologie die Darstellung der prärepublikanischen Ära glaubhafter gestalten[1] und zugleich die Nutzung des Hyperantriebs vor dessen eigentlicher Erfindung um 25.000 VSY ausschließen.[2] Die Idee einer Weltraumkanone, mittels derer ein Raumschiff auf einen anderen Himmelskörper geschossen werden soll, findet sich bereits in Jules Vernes frühem Science-Fiction-Roman Von der Erde zum Mond. Mittlerweile wurden in der realen Raumfahrt mehrere Konzepte einer Weltraumkanone wie etwa das HARP-Projekt, das SHARP-Projekt oder verschiedene Formen elektromagnetischer Railguns durch das Unternehmen Quicklaunch diskutiert und erprobt.

Einzelnachweise[Bearbeiten]