Jedipedia:OSWM 65

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Der Reiz der Dunklen Seite

Was wäre die Galaxis wohl ohne die Sith und all die anderen finsteren Typen? Ganz klar: Sie wäre um einiges langweiliger. Heil, Harmonie und Heiterkeit überall, das will doch wirklich keiner sehen. Vor allem deshalb, weil die so berühmte Dunkle Seite für uns anscheinend wie selbstverständlich dazugehört - meinen cholerischen Nachbarn überkommt sie sogar mit schöner Regelmäßigkeit.

Man könnte freilich so hoffnungslos optimistisch sein wie die Schöpfer der StarTrek-Reihe, die uns eine Zukunft der Menschen auf der Erde ohne Geld, ohne Konflikt, ohne Kriege zeichnen. Aber nein, da glaubt man doch lieber an Reisen mit Überlichtgeschwindigkeit. In der Welt von Star Wars hingegen wird derweil gelogen, gestritten und gekämpft, wie es sich gehört. Bei all der Keilerei ergreifen viele Fans nur zu gerne für die Seite der "Bösen" Partei. Macht macht bekanntlich sexy, absolute Macht macht demnach ganz besonders sexy.

Angesichts dessen, wie sich zahlreiche reale Staatsmänner gerne mit hübschen Mädels umgeben, müssten dunkle Gestalten wie Vader, Revan oder Darth Bane mit einem ganzen Sternenzerstörer voller Sith-Schnitten unterwegs sein. Tatsächlich aber stellen sich die ansehnlichen Damen lieber an anderer Stelle zur Verfügung: Auf Postern und Plakaten sollen sie die imperiale Bevölkerung für den Dienst an der Waffe begeistern. Dass diese Strategie aufgeht, ist zu erwarten.

Die reale Fan-Gemeinde der Dunklen Seite braucht solche anregenden Überredungskünste meist gar nicht erst. Auch mal den Bösen spielen zu können und die alltägliche Rolle zu verlassen hat seinen ganz eigenen Reiz. Besonders in Rollenspielen zeigt sich schnell, dass der strahlende Held wohl recht, sein Gegenspieler aber mindestens genauso viel Spaß hat.

Ob man dies nun lieber am Tisch und auf Papier zelebriert, im selbstgemachten Kostüm schauspielert oder im Rahmen eines Videospiels erlebt, bleibt jedem selbst überlassen. Am Ende ist man dennoch froh, dass nicht alles echt ist. Mein Nachbar hätte mich sonst wohl mehr als einmal wegen lauter Musik mit Machtblitzen gegrillt...

Wie die Rebellen die Pläne des 2. Todessterns erhielten

Fans der Originaltrilogie erinnern sich sicher noch an folgenden Satz von Rebellenführerin Mon Mothma in der Besprechung vor dem Angriff auf Endor: „Many Bothans died to bring us these plans.“ Doch man muss sich ernsthaft die Frage stellen, ob dieser Satz überhaupt richtig niedergeschrieben ist, denn im Comic “Die Rückkehr von Tag und Bink” findet sich auch diese Schreibweise: „Manny Both-Hanz died to bring us these plans.“

Doch wer war dieser Manny Both-Hanz eigentlich? Manuel Both-Hanz war ein Mensch von recht kleiner Statur, er war nur etwa 1,50 Meter groß. Allerdings zeichnete er sich durch Charme und Charisma aus, wodurch er auch in eine nicht näher definierte und dennoch enge Beziehung zur bereits erwähnten Rebellenchefin Mon Mothma treten konnte – in ihrem Büro hängen sogar noch Beweisfotos. Als Agent der Rebellen-Allianz gelangte Manny während des Galaktischen Bürgerkriegs an Informationen über eine weitere Kampfstation des Imperiums, die im Endor-System gebaut wurde.

Aus diesem Grund arrangierte er mit der Hilfe der Kopfgeldjägerin Kannen ein Treffen mit den Kontaktleuten Tag Greenly und Bink Otauna auf Tatooine, die diese höchst brisanten Informationen an die Rebellen weiterleiten sollten. Bei der Besprechung enthüllte Manny seinen Zuhörern auch, dass der Imperator von den Geonosianern eine Vollkaskoversicherung für den ersten Todesstern erhalten hatte, weshalb er sich überhaupt erst die Finanzierung eines weiteren überdimensionalen Planetenkillers leisten konnte. Auch dass “Palpi” selbst die Baufortschritte inspizieren wollte, konnte Manny herausfinden. Mannys Verhängnis wurde aber, dass Tag und Bink sich kurz vorher mit Boba Fett angelegt hatten, wobei sie den Mando K.O. schlugen und Tag auch dessen Rüstung anlegte.

So trug es sich zu, dass Boba wutentbrannt und nur bekleidet mit einem hautengen 3PO-Body auf die Rebellen losging, wozu er einen ziemlich wuchtigen Blaster benutzte. Damit sengte er nicht nur Binks lockige Haarpracht an, sondern brannte auch ein großes Loch durch den kleinen Manny, dessen Ableben die beiden Chaoten erst nach dem übereilten Start in einem wohlbekannten imperialen Shuttle bemerkten.

Mon Mothma – die von Manny immer liebevoll „Mothie“ genannt wurde – war freilich tief betrübt über den Tod ihres engen Freundes, musste Tag und Bink jedoch darum bitten, Mannys löchrige Leiche dem imperialen Oberkommando zu überbringen, um Palpi in Sicherheit zu wiegen. Dennoch wurde Mannys Opfer von seiner Mothie durch die anerkennenden Worte „Manny Both- Hanz died to bring us these plans“ honoriert. Sind jetzt also viele pelzige Bewohner des Planeten Bothawui gestorben oder doch nur ein beliebter Geheimagent der Rebellen, der sein Leben für die gute Sache opfern musste? Diese Frage sollte wohl jeder für sich selbst beantworten...


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Beitrag erstmals erschienen im Offiziellen Star Wars Magazin Nr. 65. Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Offiziellen Star Wars Magazins. © & TM 2015 Lucasfilm Ltd. All rights reserved. Used under authorization.