Laboi

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Dieser Artikel behandelt die an Schlangen erinnernden Säugetiere; für ihre teilweise ebenso genannte Heimatwelt siehe Laboi II.
Laboi
Allgemeines
Heimatwelt:

Laboi II[1]

Klasse:

Säugetier[1]

Designierung:

Vernunftbegabt[1]

Lebensraum:

Felsige Oberfläche[1]

Ernährungstyp:

Fleischfresser[1]

Art der Fortpflanzung:

Zweigeschlechtlich[1]

Beschreibung
Haarfarbe:
  • weiß (Tag)[1]
  • strahlendes hellrot, königsblau oder grün (Nacht)[1]
Durchschnittliche Größe:
  • Männchen: 2 bis 10 Meter[1]
  • Weibchen: 2 bis 8 Meter[2]
  • Körperumfang: 1 bis 3 Meter[1]
Besondere Merkmale:
  • dicker, die Farbe ändernder Pelz[1]
  • zwei Augen mit schlitzförmigen Pupillen[1]
  • zwei runde Ohren[1]
  • lange Schnauze mit zähnebesetztem Maul und vier Nüstern[1]
Bekannte Individuen:

Qa’till[3]

Die Laboi sind eine Spezies vernunftbegabter Säugetiere, die auf dem von Temperaturextremen dominierten Planeten Laboi II heimisch ist. Ihr wärmedämmender Pelz ändert seine Farbe, um am heißen Tag Hitze abzustrahlen und sie in der Nacht in den Wäldern aus bunten, geschmolzenen Mineralien zu tarnen. Die äußerlich an Schlangen erinnernden Laboi legen einen großen Wert auf die Länge ihres stetig wachsenden Körpers, da diese einen zuverlässigen Hinweis auf das Alter und die Erfahrung eines Individuums darstellt. Die Gesellschaft der Fleischfresser ist auf die gefährliche Jagd nach dem Ovolyan ausgerichtet. Trotz dieser primitiven Prägung beweisen die Laboi eine erstaunliche Bereitschaft, sich mit ihren Besuchern auf einen philosophischen Disput einzulassen. Viele vor allem ältere, weibliche Laboi verfügen über begrenzte telekinetische Fähigkeiten, die sie zur Dekoration ihrer Kristallgärten, mit vielfarbigen Kristallen dekorierten Gesteinsteichen, verwenden.

Beschreibung[Bearbeiten]

Biologie[Bearbeiten]

Der Laboi hat einen länglichen, an eine Schlange erinnernden Körper, der von einem dicken, je nach Tageszeit die Farbe ändernden Pelz bedeckt wird. Das ein Leben lang wachsende Säugetier kann zwei[1] bis acht Meter als Weibchen oder zehn Meter als Männchen[2] lang werden und dabei einen Körperumfang von einem bis drei Metern erreichen.[1] Ab einer Länge von sechs Metern gilt ein Laboi als groß. Ein großer Laboi kann sich auf ein Drittel seiner Größe zusammenwickeln. Allerdings ist diese verkrampfte Haltung für ihn unangenehm.[2] An seinem Kopf sitzen zwei Augen mit schlitzförmigen, senkrecht verlaufenden Pupillen und dahinter zwei runde Ohren. Ihre lange Schnauze enthält einen Mund voller hundeartiger Zähne,[1] die sie im Kampf zum Beißen einsetzen.[2] Sie endet in vier großen Nüstern, in denen ein Komplex von Nasennebenhöhlen einen hochentwickelten Geruchssinn gewährleistet. Das Gesicht eines Laboi vermittelt einen bedrohlichen Anblick.[1]

Laboi II, die kleine Heimatwelt der Laboi, kreist in einem nahen Orbit um den Roten Riesen Er’Dox Kaan. Dabei dauert ein Jahr mit 4.050 Standardstunden nur 10 Stunden länger als ein Tag auf Laboi II. Da dieser aber rückläufig, also dem Stern entgegengesetzt rotiert, ist jede Seite der Sonneneinstrahlung fast 2.020 Standardstunden hintereinander ausgesetzt. Dabei wird die Planetenoberfläche am Tag so heiß, dass die meisten Gesteine zu schmelzen beginnen und vielfarbige Mineralien freilegen. Die Temperaturunterschiede zu der Nachtseite, auf der sich die Oberfläche um bis zu 100 Grad auf Temperaturen unter 0 Grad herunterkühlt, sorgt für die Entstehung starker Winde, die die Nachtseite wärmen und die Tagseite abkühlen. Die Laboi gehören zu der vielfältigen Fauna, die sich mit unterschiedlichen Überlebensstrategien an diese Umgebung angepasst hat. Die Laboi lassen sich dabei auf die Temperaturextreme ein. Je nach Tageszeit verändert sich die Farbe ihres Pelzes: Am heißen Tag wird er weiß, um Hitze abzustrahlen, in der Nacht nimmt er ein strahlendes Hellrot, Königsblau oder Grün an, um die Laboi in den – durch das schmelzende Gestein entstehenden – Mineralienwäldern zu tarnen. Ihren Pelz nutzen sie in der kalten Nacht als wärmedämmende Körperschicht. Atmet ein Laboi die warme Luft ein, überträgt er Hitze aus seinem Körper an seine Umgebung. Anstatt die Hitze wieder durch seine Lungen auszuatmen, zwängen seine Respirationssysteme die Luft durch die hohlen Öffnungen an seinem Pelz hinaus.[1]

Kultur[Bearbeiten]

Da sich auf Laboi II aufgrund der hohen Temperaturen am Tag kein Pflanzenleben entwickeln kann, ist der Laboi wie alles Leben auf dem Planeten ein Fleischfresser. Seine Nase befindet sich so nah über dem Boden, dass er mit seinem ausgeprägten Geruchssinn auch eine unauffällige Spur sofort aufnehmen kann. Bei der Wahl seiner Beute verhält er sich daher überaus wählerisch. Sein bevorzugtes Ziel ist der Ovolyan, ein vierbeiniges Reptil von der Größe eines Bantha. Dieser hat es seinerseits auf Laboi abgesehen, die noch so klein sind, dass der zahnlose Ovolyan sie im Ganzen verschlingen kann. Die Gesellschaft der Laboi ist auf die Rudel ausgerichtet, die den Ovolyan jagen. Anführer der Rudels ist stets der größte männliche Laboi, weil die Größe für die stets wachsenden Laboi ein guter Indikator für das von ihnen tief respektierte Alter und die damit verbundene Erfahrung des Anführers ist. Der Anführer ist dafür verantwortlich, die Jagd und die Verteidigung des Rudels zu organisieren. Die Jagden werden von einem Chief angeführt, dem größten männlichen Laboi außer dem Rudelführer. Er wird unterstützt durch kleinere – als Beute des Ovolyan in Betracht kommende – Laboi, die ihr Ziel aufspüren, in einen Hinterhalt locken und sich auf eine physische Auseinandersetzung einlassen. Der Chief schließt sich dem Kampf nur an, wenn die Beute zu fliehen oder die Jagdgruppe zu unterliegen droht. Mit der hohen Sterblichkeitsrate auf den gefährlichen Jagden gehen die Laboi auf zweierlei Weise um: Zunächst gilt für sie jeder Laboi, der weniger als zwei Meter lang ist, als entbehrlich. Ihr Verlust wird daher nicht betrauert, wenn die Gesänge der Laboi die Geschichten heroischer Chiefs, mysteriöse Verschwinden und spannende Schlachten erzählen. Außerdem werden große Weibchen nicht auf Jagden geschickt, um ihr Leben nicht zu riskieren. Die Würfe eines Laboi-Weibchens werden nämlich größer, je größer die Mutter wird: Eine zwei Meter lange Laboi gebärt meist nur einen einzigen Wurm, ein älteres, acht Meter langes Weibchen bis zu 20. Die Laboi pflegen aufgrund dieser Art der Nahrungssuche einen primitiven[1] und aggressiven Lebensstil. Diese genetische Prägung drückt sich in jeder Facette ihrer Persönlichkeit aus. Trotzdem verhalten sich[2] die als Philosophen und Theoretiker begabten Laboi[1] meist überraschend tolerant für den Glauben und die Werte anderer Spezies und sind daher gern zu einer höflichen Interaktion bereit.[2] Einige Laboi schätzen jedoch jedes vernunftbegabte oder nicht vernunftbegabte Leben, das kein Laboi ist, nur als Nahrung ein. Selbst diejenigen Laboi,[2] die den Wert vernunftbegabten Lebens grundsätzlich anerkennen, bewerten das Lebensrecht ihres Gegenübers vor allem nach dessen Geschmack[1] und Kalorien, wenn sie hungrig sind.[2] Dass sie sich die Zeit nehmen, sich auf eine philosophische Diskussion mit Besuchern einzulassen, bedeutet daher nicht, dass sie sie anschließend nicht essen.[1]

Obwohl sie aufgrund ihrer fehlenden Gliedmaßen keinen technologischen Fortschritt vorweisen können, haben die Laboi ein reichhaltiges kulturelles Leben. Nachts halten sie sich in gepflegten, vielfarbigen Kristallgärten auf, die sie durch eine sorgfältige Zusammenstellung von Mineralien in Teichen aus geschmolzenem Gestein kultivieren. Viele vor allem ältere, weibliche Laboi weisen eine begrenzte Fähigkeit zur Telekinese auf,[1] die sie nutzen, um Gegenstände zu bewegen, die weniger als fünf Kilogramm wiegen – allerdings nur einen Gegenstand auf einmal, nur innerhalb einer Entfernung von 10 Metern und ohne dass sie in der Zeit etwas anderes tun können.[2] Die Quelle dieser Fähigkeit ist unklar: Möglicherweise ist sie die Folge elektromagnetischer Eigenschaften bestimmter mineralischer Kristalle, möglicherweise leitet sie sich aus einer Verbindung zur Macht her. Die Laboi folgen einer mystischen Religion, die die Existenz der Macht andeutet, und sind grundsätzlich in der Lage, ihre Fähigkeiten anzuwenden. Ihre telekinetischen Fähigkeiten nutzen sie, um das geschmolzene Gestein in den Gesteinsgärten zu bewegen und dadurch ein deutlich schöneres und subtileres Ergebnis zu erreichen, als es durch eine einfache physische Manipulation – durch die Bewegung von Stir-sticks mit ihren Schwänzen – möglich wäre.[1] Obwohl die Laboian mineral crystals auf vielen Kernwelten beliebt sind und die Laboi daher häufig von Händlern aufgesucht werden, haben sie ihrerseits nur wenig Interesse an dem, was ihnen die Galaxis bieten kann.[2]

Geschichte[Bearbeiten]

Obwohl die Laboi nur selten in der Galaxis anzutreffen sind, weil sie sich darin aufgrund ihrer fehlenden Gliedmaßen nur schwer in die Gesellschaft einfügen können, nehmen einige von ihnen intellektuelle Positionen – als Theoretiker, Philosophen oder Führungskräfte in Unternehmen – ein. Berichten zufolge übernahmen die Laboi während des Galaktischen Bürgerkrieges einige der kriminellen Bereiche, die bis dahin von den Hutts besetzt worden waren.[2] Der Laboi Qa’till war ein Verbrecherlord, der die Kontrolle über sämtliche Raumschiffsoperationen auf dem Planeten Hypotria übernahm. Dessen Handlanger töteten einen verdeckt agierenden Agenten der Rebellenallianz, dem der insgeheim ebenfalls Informationen für die Rebellen sammelnde R2z-Wartungsdroide Toozy gehörte.[3] Allerdings befürchten viele Personen, die einem Laboi begegnen, dass sie von ihm gegessen werden.[2] Die Laboi waren eine der vernunftbegabten Spezies, die der von Darth Vader protegierte Sentientologe Obo Rin in seinem Catalog of Intelligent Life in the Galaxy darstellte, einer Zusammenstellung vernunftbegabter Spezies, die für das Galaktische Imperium von Interessen sein könnten.[1] Für die überarbeitete Fassung des Berichts redigierte und ergänzte er die Darstellung.[2]

Quellen[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

Die Laboi wurden in dem 1989 erschienenen Sachbuch Galaxy Guide 4: Alien Races für das Star-Wars-Rollenspiel eingeführt. Dieses Sachbuch sowie seine 1994 veröffentlichte überarbeitete Version geben jeweils an einer Stelle an, dass ein Laboi nur bis zu sechs Meter groß werden kann. Da sie danach noch mehrfach über sechs Meter lange Laboi erwähnen, geht dieser Artikel davon aus, dass ein Laboi bis zu zehn Meter – die andere verfügbare Maximalangabe – groß werden kann.