Notron Cant

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Notron Cant ist eine ausgestorbene Protosprache und die älteste Sprachstufe des späteren Galaktischen Standard-Basic, womit es Vorfahrin für die moderne Verkehrssprache der bekannten Galaxis war. Es entstand auf dem damals noch als Notron bezeichneten Coruscant als gemeinsame Sprache der beiden Ureinwohnervölker, der Zhell – der Vorfahren der späteren Menschen – und der Taung. Dort wurde die Sprache Aufzeichnungen zufolge bereits vor dem Jahre 200.000 VSY gesprochen und nach dem langjährigen Krieg zwischen den Taung und den Zhell vom Altcoruscanti abgelöst, weil sich die Sprache der Menschen künftig isoliert ohne die kulturellen Einflüsse der Taung weiterentwickelte. Die Taung wiederum zogen sich nach ihrer Vertreibung von Coruscant zunächst nach Roon im Äußeren Rand zurück und behielten dort ihre angestammte Volkssprache bei, ehe das Mando’a als eine entfernte Verwandte des Notron Cant entstand. Die einzige bekannte schriftliche Aufzeichnung des Notron Cant ist das Dha Werda Verda, eine Kriegerhymne der Taung.

Beschreibung[Bearbeiten]

Bei Notron Cant handelt es sich um eine archaische Protosprache, die den Ursprung des später galaxisweit verbreiteten Standard-Basic darstellt. Aufgrund des hohen Alters und mangelnder Aufzeichnungsmöglichkeiten ist die Sprache nur dürftig überliefert, was Linguisten ihre Erforschung erschwert. Die einzige bekannte schriftliche Aufzeichnung des Notron Cant ist das Dha Werda Verda, eine Kriegerhymne der Taung. Auch hier machten es die archaischen Feinheiten der Sprache Übersetzern lange schwer, den Sinn der Hymne zu entschlüsseln. Letztlich gelang es den Baobab-Archiven auf Manda, eine Übersetzung des Texts anzufertigen.[1]

Booten wooten lanlock vootem / Al a sinkee dunken pooten / Achta werda verda roll / Poonka dunkee loten cho.

Leeber soong whar tung tach picta / Manner manner migta richta / Schelecht varn toom-soing pa ho-grunten / Gersh ve dala funken mimpa / Droit! / To Gropen wettkampf Zunken!
Betteltung seeck da mindy cooten / Parta blax dha scunken drassen.
Manner manner, mitteltouse manner / Dha Dhazz jedoch / Land zu land offt letza / Unun nung.
Manner manner / Durchsprung Nocha / Immer hauk gewordenspa / Zeeetoof en poof / Olaffka begonnenspah / Var var goopinski / von moglodite / Kortzva.
Verto verto taplasko ta verto.
Vom zoomenfest / Va va voomenfest / Kopocka locka hatta statan / Schel Tha noobin rest du common / Morbskurtz!
Kaffee kaffee zum doom kaffee! / Ausbroll mobist manner mockah! / Ssstrung tartung tha stroong tartung! / Wo-cha nickschat hobbentrose.
Jungclaus dha spricken / Impoot ga kunginchock!
Kungach / Noplenkacht / Kungar Kungar / Ale Da Kungare![8]

Die Entschlüsselung des voranstehenden Gedichts Dha Werda Verda ermöglichte erstmals eine diachrone Perspektive auf Notron Cant und den Vergleich mit der späteren Sprachstufe des modernen Standard-Basic. Zu den Wissenschaftlern, die das Notron Cant erforschten, gehörten die beiden Historiker Eschul Shaywa und Mesh Burzon. Auch der Militärhistoriker Hu Jibwe setzte sich beruflich mit der alten Sprache auseinander.[1]

Geschichte[Bearbeiten]

Ein Taung

Notron Cant war die coruscantinische Protosprache und gemeinsames Kommunikationsmittel der beiden einheimischen Spezies, der menschlichen Zhell und der Taung. Diese beiden Spezies gerieten etwa 200.000 VSY, in der Vorrepublikanischen Ära, in einen schweren und mehrere tausend Jahre andauernden Krieg miteinander. Zunächst gelang es dabei den Taung, die Menschen nachhaltig zurückzuschlagen und ihr Volk einer nahezu vollständigen Auslöschung zuzuführen. Als Reaktion darauf verfassten die Taung die Kriegerhymne Dha Werda Verda, bei der es sich später um den einzigen überlieferten Beweis der Existenz des Notron Cant handelt. Letztlich gelang es allerdings den Menschen, die Taung im Krieg zu schlagen und sie langfristig von Coruscant zu vertreiben. Dies führte letztlich zu einer sprachlichen Auseinanderentwicklung der beiden Völker. Die Zhell, die nunmehr die alleinige Kontrolle über Coruscant innehielten, sprachen zwar weiterhin Notron Cant, jedoch entwickelte sich die Sprache seitdem künftig ohne den kulturellen Einfluss der Taung weiter,[1] woraus später eine als Altcoruscanti bekannte Sprachstufe entstand. Mit der Zeit entwickelten die verschiedenen Spezies und Völker der Galaxis immer bessere und immer effizientere Methoden der interplanetaren Reise. Daraus entwickelte sich nach der Wiedererfindung des Hyperantriebs und einem immer höheren Aufkommen von interplanetaren Raum- und Handelsreisen das Phänomen der Raumfahrer, einer Subkultur, die einen Großteil ihres Lebens der Entdeckung und Auskundschaftung neuer Welten widmete oder ihren Lebensunterhalt mit dem Transport von Waren von einem Planeten zum anderen verdiente. Das Altcoruscanti gelangte so in Kontakt mit den verschiedenen Sprachen und Mundarten vieler fremder Spezies und entwickelte sich so zum archaischen Vorgänger der galaktischen Verkehrssprache Basic.[3]

Die Taung wiederum zogen sich nach ihrer Vertreibung von Coruscant zunächst nach Roon im Äußeren Rand der Galaxis zurück und behielten dort zunächst ebenfalls ihre angestammte Volkssprache bei.[2] Auf Roon setzten sich die Taung für viele Jahrtausende fest, ehe sie etwa 7000 VSY[10] von ihrem Führer Mandalore dem Ersten, auch bekannt als Te Sol’yc Mand’alor, zu einem neuen und unbewohnten Planeten ebenfalls weit im Äußeren Rand geführt wurden. Die Taung tauften sowohl diesen Planeten als auch sich selbst zu Ehren ihres Anführers Mandalore beziehungsweise Mandalorianer.[2] Im Jahr 3.996 VSY[11] wurden die Taung von Mandalore dem Ultimativen, auch bekannt als Te Ani’la Mand’alor, geführt, der es erstmals Menschen und anderen Nicht-Taung gestattete, sich dem entstandenen Volk der Mandalorianer anzuschließen.[1] In der Zeit nach ihrer Vertreibung von Coruscant legten die Taung als Teil ihrer kulturellen Neuentwicklung hin zum Begründervolk der Mandalorianer ihre alte Volkssprache ab und nahmen stattdessen geschlossen das Mando’a an,[5] dessen Verwandtschaftsgrad zum Notron Cant die Möglichkeiten der diachronen Linguistik jedoch sprengt. Die Mandalorianer entwickelten später eine zweite Schlachthymne mit demselben Namen, zu diesem Zeitpunkt hatte jedoch bereits ein Bedeutungswandel der Wörter eingesetzt.[1]

Quellen[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 1,8 1,9 Star Wars: The Essential Guide to Warfare Author’s Cut, Part 2 – Ancient Coruscant auf StarWars.com (Archiv-Link)
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Galaxy at War
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 The Written Word
  4. Xim WeekThe Despotica (Part III: Xim at Vondor)
  5. 5,0 5,1 Star Wars Insider (Ausgabe 86: „The Mandalorians: People and Culture“)
  6. Eigenübersetzung: „We believe the Zhell were humans — perhaps the original human population that took to the stars when Imperial Center was known as Notron. The Taungs were not human. If the account of the destruction of Zhell is even vaguely accurate, it was a monumental disaster for humanity. So what you have is the descendents of those who survived a near-extinction reciting the poem their oppressors composed to celebrate the event.”
  7. Eigenübersetzung: „In its entirety, Dha Werda Verda encompasses more than 700 verses divided into 11 chapters and written in the language known as Notron Cant, whose subtleties continue to defy translation.”
  8. Shadows of the Empire (Soundtrack)
  9. Eigenübersetzung: „While there are millions of languages throughout the galaxy, the most successful has been Galactic Basic Standard, often shortened to Galactic Basic, Galactic Standard, or just Basic. It originated in the language now known as Old Galactic Standard, a trade language used by the various Old Republic member worlds. It was based on the language of the humans of Coruscant, but with a vocabulary derived from over a dozen other tongues, and with the most troublesome sounds of the contributed words modified to make them pronounceable to a wide variety of species. Varieties of Basic have been the official language of government and commerce since the earliest days of the Old Republic.”
  10. The Essential Atlas
  11. The New Essential Chronology
  • Notron Cant wurde ursprünglich im Jahr 1996 von Ben Burtt erfunden, der für die musikalische Untermalung von Shadows of the Empire das Lied Dha Werda Verda in dieser Sprache komponierte. Erstmals benannt wurde Notron Cant durch Jason Fry in einer Artikelreihe zu seinem The Essential Guide to Warfare. Das Büchlein zur CD enthielt aber neben dem Text bereits eine erste kurze Zusammenfassung der Geschichte der Taung. Das Lied wird vom Chor des Royal Scottish Orchestra gesungen und ist auf dem letzten Titel der CD, The Destruction of Xizor’s Palace, ab Minute 4:40 zu hören.
  • Das Notron Cant, wie es von Ben Burtt für Dha Werda Verda entwickelt wurde, basiert offensichtlich auf der althochdeutschen Sprache. So finden sich in dem Text nicht nur Wörter, die auch heute noch ganz gewöhnlich im Standarddeutschen verwendet werden, auch bei phonotaktischer Analyse lassen sich deutliche Ähnlichkeiten feststellen. So sind beispielsweise die Konsonantencluser /pf/ und /χt/ im Silbenkoda im Deutschen üblich, können im Englischen jedoch nicht vorkommen. Vereinzelt finden sich auch dem Englischen entlehnte oder völlig unzuordenbare Wörter.
  • Das Notron Cant ist die ursprüngliche Sprache der Kriegerspezies Taung. Später wurde dieser Spezies jedoch das Mando’a zugeschrieben, eine konstruierte Sprache der britischen Schriftstellerin Karen Traviss, deren Werke sich vor allem um die Mandalorianer drehen. Die Frage danach, wie dieser Wechsel von Notron Cant zu Mando’a vonstattengegangen sein soll, ist sowohl aus In-Universe- als auch aus Out-of-Universe-Sicht unerklärt. Das Mando’a wird nämlich als eigenständige Sprache definiert und nicht etwa als Dialekt oder spätere Sprachstufe des Notron Cant, so etwa in den Endnotizen von Jason Fry zum The Essential Guide to Warfare und im Artikel The Mandalorians: People and Culture aus der 86. Ausgabe des Star Wars Insider. In diesem Artikel wird außerdem beschrieben, dass das Mando’a bedeutende Sprachmuster und Regeln sowohl mit dem Notron Cant als auch mit dem Galaktischen Standard-Basic teilt, obgleich Notron Cant hier namentlich noch nicht identifiziert und lediglich als „Sprache der Taung, von denen die ursprünglichen Einwohner Mandalores abstammten“ bezeichnet wird. Darüber hinaus muss festgestellt werden, dass der erste Führer der späteren Mandalorianer, Mandalore der Erste, der selbst ein Taung ist, einen Mando’a-Namen trägt, nämlich Te Sol’yc Mand’alor. Daraus ergeben sich zwei Erklärungsmöglichkeiten: Entweder hatte er ursprünglich einen Notron-Cant-Namen, der in der späteren Geschichtsschreibung jedoch angepasst wird, um dem neuen kulturellen Bewusstsein des mandalorianischen Volkes gerecht zu werden, oder aber der Sprachwechsel der Taung beginnt bereits während ihrer Zeit auf Roon, also noch vor ihrer Suche nach einer neuen Heimat auf Mandalore. Allerdings beginnen die Taung erst nach der Übernahme der Führung durch Mandalore der Ultimative, andere Spezies in ihre Reihen aufzunehmen. Sollte also der Sprachwechsel vom Notron Cant zum Mando’a bereits auf Roon eingesetzt haben, so würde dies bedeuten, dass die Taung mit geringen bis keinen fremdsprachlichen Einflüssen einen derartigen Sprachwandel durchmachen, dass sie nur wenige Jahrtausende später eine Sprache sprechen, die in ihren Mustern und ihrem Aufbau so andersartig ist, dass sie nicht mehr als eine Stufe derselben Sprachentwicklung angesehen werden kann. Es ist daher davon auszugehen, dass bei der Entwicklung der Sprachgeschichte des mandalorianischen Volkes und seiner Vorfahren Widersprüche oder Ungereimtheiten im Kanon des Erweiterten Universums aufgetreten und hingenommen worden sind.
  • Cant ist der Name einer englischbasierten Gaunersprache.