Anti-Corr 113

Anti-Corr 113 war ein Korrosionsinhibitor des Herstellers ColuChem, der Gegenstände nach seinem Auftragen zwar zuverlässig vor Rost zu schützen vermochte, jedoch auf allen Flächen, mit denen es in Kontakt kam, auffällige pastellblaue Rückstände hinterließ. Das Korrosionsschutzmittel wurde von Bith-Chemikern des Planeten Clak'dor VII entwickelt, um technische Gerätschaften vor den Einflüssen der aggressiven, kontaminierten Atmosphäre ihrer Heimatwelt zu schützen. Anti-Corr 113 wurde auch von dem Planeten exportiert. Während des Galaktischen Bürgerkriegs machte sich der Schmuggler Shamus Falconi die verfärbenden Eigenschaften der Chemikalie zunutze, um die Inspektion einer Ladung militärischer Repulsorspulen für imperiale Sturmtruppen unangenehm zu gestalten, um nur einer oberflächlichen Untersuchung unterzogen zu werden.
Beschreibung[Bearbeiten]
Anti-Corr 113 war ein chemisches Korrosionsschutzmittel mit einer pastellblauen Färbung, das als Spray und als Gel vertrieben wurde. Ein Liter Anti-Corr 113 als Spray genügte üblicherweise, um eine Fläche von drei Quadratmetern zu beschichten. In Gelform ließ sich mit derselben Menge nur eine erheblich kleinere Fläche behandeln, da die Chemikalie als Gel meist in dicken Schichten aufgetragen wurde, um einen optimalen Schutz zu gewährleisten. Anti-Corr 113 schützte die beschichteten Flächen vor extremen Temperatur- und Atmosphärenschwankungen. Die damit behandelten Gegenstände konnten großer Hitze oder gefährlichen Umgebungen ohne nachteilige Auswirkungen für Jahre ausgesetzt bleiben. Die Substanz hielt für mehrere Jahrzehnte, bevor sie langsam damit begann, chemisch zu zerfallen oder zu verdunsten. Um die schützende Wirkung zu verstärken, drang Anti-Corr 113 tief in die Oberflächen von Gegenständen ein. Daher ließ es sich kaum abschleifen oder durch eingehende Politur entfernen. Mit Anti-Corr 113 behandelte Oberflächen neigten dazu, glitschig zu werden, sodass die entsprechenden Gegenstände kaum noch greifbar waren. Die einzige Nebenwirkung der Substanz bestand in ihrer lästigen Eigenschaft, alles, womit sie in Kontakt kam, in einen kränklich anmutenden Blauton zu verfärben. Es hinterließ dabei Flecken und pastellblaue Rückstände. Bei der Anwendung empfahl sich die Nutzung von Handschuhen. Nur teure, aggressive chemische Lösungsmittel waren dazu in der Lage, die Flecken zuverlässig zu entfernen. Insbesondere bei weicheren Materialien bestand die Gefahr, dass die hierzu nötigen Lösungsmittel physische Schäden verursachten. Auf dem Mittel war ein entsprechender Warnhinweis angebracht, der aufgrund der drohenden Verfärbungen zur Vorsicht mahnte. Ein Liter Anti-Corr 113 kostete während des Galaktischen Bürgerkriegs etwa 75 Credits.
Geschichte[Bearbeiten]
Infolge eines mit biochemischen Waffen geführten Bürgerkriegs zwischen den Stadtstaaten Nozho und Weogar wurde der Planet Clak'dor VII, die Heimatwelt der Bith, unbewohnbar. Die Bith mussten sich in hermetisch abgeriegelte Städte zurückziehen. Um Ausrüstungsgegenstände, die sich außerhalb der Städte befanden, vor den schädlichen Umwelteinwirkungen zu schützen, entwickelten Bith-Chemiker des Unternehmens ColuChem den Korrosionsinhibitor Anti-Corr 113. Die Chemikalie wurde während des Galaktischen Bürgerkriegs auch in die übrige Galaxis exportiert.
Während des Galaktischen Bürgerkriegs transportierte der Schmuggler Shamus Falconi an Bord seines PB-950-Patrouillenboots Lumrunner eine Ladung illegaler Waffen des Arconiers Dutan Lee, raffinierten Tibannagases und militärischer Repulsorspulen zu einer Gruppe von Minenarbeitern im Mestra-System. In der Hoffnung, ein offizielles Imperiales Zollsiegel zu erhalten und so alle folgenden Zollkontrollen umgehen zu können, präparierte Falconi seine Ladung im Vorfeld eines Zwischenhalts auf dem Planeten Gallisport. Die Waffen wurden vor der Zollkontrolle von dem mit Falconi verbündeten Hafenmeister Renea Luies durch eine Ladung Minengeräte ersetzt. Das Tibannagas platzierte Falconi am Eingang des Laderaums, da er wusste, dass die imperialen Kontrolleure dort unverfängliche Waren vermuten und diese nicht einmal durchsuchen würden. Seine militärischen Repulsorspulen versteckte er in industriellen Repulsorspulen, die er mit einer Lage Anti-Corr 113 überzog. Hierdurch wollte er die Zollfahnder von einer näheren Inaugenscheinnahme der Geräte abbringen. Direkt nach der Landung der Lumrunner in der Dockbuch 1831 auf Gallisport ließ der Zollbeamte Hauptmann Alijah Orr seine Sturmtruppen das Patrouillenboot durchsuchen. Als die Sturmtruppen die Frachtkisten öffneten, in denen die Repulsorspulen untergebracht waren, entnahm der Soldat TG-421 eines der Geräte, das ihm aufgrund der Anti-Corr-113-Beschichtung beinahe aus den Händen glitt. Um sie nicht fallen zu lassen, presste er die Repulsorspule gegen die Brustplatte seiner Panzerung, sodass sich etwas von dem Anti-Corr-113 auf dem Plastoid ablagerte. Als der Scannertechniker des Trupps seine Analyse der Frachtkisten beendet hatte, teilte er den Sturmtruppen mit, dass es sich bei der rutschigen Substanz um einen Korrosionsinhibitor handelte, der die Repulsorspulen auf dem Transport vor Rost schützen sollte. TG-421 las daraufhin den der Frachtkiste beigelegten Packzettel und fand so heraus, dass es sich dabei um Anti-Corr 113 handelte. Daraufhin legte er die Repulsorspule zurück in die Frachtkiste und ordnete panisch an, dass die weitere Inspektion rein visuell erfolgen sollte. Allerdings hatten seine Kameraden bereits eine eingehende Untersuchung durchgeführt, infolge derer größere Mengen des Anti-Corr 113 an ihren Panzerungen haften geblieben waren und die bis dahin strahlend weißen Sturmtruppenrüstungen an allen betroffenen Stellen pastellblau zu verfärben begannen. Bei dem Versuch, ihre Rüstungen abzuwischen, verteilten die Sturmtruppen die Substanz immer weiter auf ihren Panzerungen. Um weitere Zwischenfälle zu vermeiden, ordnete Hauptmann Orr an, die Inspektion zu beenden, und ließ auf Falconis Fracht ein imperiales Zollsiegel anbringen. Nach dem Abzug der Imperialen, die dabei versuchten, die blauen Flecken auf ihren Rüstungen zu verbergen, klärte Falconi die Täuschung gegenüber seinem Kunden Dutan Lee auf und erklärte ihm, wie er die militärischen Repulsorspulen aus den industriellen entfernen konnte. Es wies ihn an, dabei Handschuhe zu tragen, um seine Hände nicht mit dem Anti-Corr 113 zu beschmutzen.
Quellen[Bearbeiten]
- Adventure Journal (Ausgabe 9, Seite 138 ff.: „Lumrunners“)
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Eigenübersetzung: „Anti-Corr 113! Visual inspection only! Don't touch the coils.”
Anti-Corr 113 wurde erstmals in John Beyers und Wayne Humfleets Kurzgeschichte Lumrunners erwähnt, die in der neunten Ausgabe des Adventure Journal erschien. In der Kurzgeschichte findet sich auch eine Illustration von Doug Shuler, die die Sturmtruppen dabei zeigt, wie sie bei der Durchsuchung der Fracht in Kontakt mit der Chemikalie kommen.