Csillagok Háborúja: Jedi Visszatér

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Dieser Artikel behandelt die ungarische Actionfiguren-Kollektion; für den sechsten Film der Star-Wars-Saga, der auf Ungarisch ebenfalls so heißt, siehe Episode VI – Die Rückkehr der Jedi-Ritter.
Alle Figuren der Kollektion

Csillagok Háborúja: Jedi Visszatér (auf Deutsch Star Wars: Die Rückkehr der Jedi-Ritter) ist eine Actionfigurenkollektion eines auf den Verpackungen nicht benannten Herstellers, die zwischen 1987 und 1989 in Ungarn vertrieben wurde und die Hauptcharaktere aus dem 1983 in den Vereinigten Staaten und 1984 in Ungarn erschienenen Star-Wars-Film Episode VI – Die Rückkehr der Jedi-Ritter darstellte. Die insgesamt zehn Actionfiguren der ohne offizielle Lizenz gefertigten Kollektion galten bereits zum Zeitpunkt ihres Erstvertriebs als minderwertig und den Produkten von Kenner, dem damaligen Lizenzpartner von Lucasfilm für die Herstellung von Spielwaren, qualitativ unterlegen. Daher existieren von den Actionfiguren mittlerweile nur noch geringe Stückzahlen, die heute aufgrund der hohen Nachfrage auf dem Sammlermarkt wiederum teils Höchstpreise erzielen. Im Jahr 2015 versteigerte das Auktionshaus Sotheby’s ein Modell des Kopfgeldjägers Boba Fett aus der Kollektion für eine Summe von 15.000 US-Dollar.

Geschichte[Bearbeiten]

Bis in die frühen 1980er-Jahre entwickelte sich die ungarische Science-Fiction- und Fantasy-Fanszene größtenteils unabhängig von den weltweiten Veröffentlichungen. Obwohl westliche Unterhaltung unter der kommunistischen Führung als unerwünscht galt, erfreute sich insbesondere die Klassische Star-Wars-Trilogie dank des Einflusses des Publizisten Péter Kuczka größter Beliebtheit. Die vergleichsweise liberal gegenüber dem Westen eingestellte ungarische Regierung unter Pál Losonczi gewährte der Bevölkerung in diesen Belangen größere Freiheiten als andere Ostblockstaaten, wenngleich die Star-Wars-Filme in dem Land aufgrund des anhaltenden Ost-West-Konflikts erst mit mehrjähriger Verzögerung erschienen.[1] Die ungarische Sprachfassung von Episode IV – Eine neue Hoffnung wurde mit siebenjähriger Verspätung ab 1984 in den ungarischen Kinos ausgestrahlt, die Synchronfassung von Die Rückkehr der Jedi-Ritter sogar erst 1993. Eine mit Untertiteln versehene Fassung des Films in englischer Sprache war jedoch zumindest seit September 1984 in Ungarn verbreitet.[2] Die Öffnung des Ostblocks gegenüber dem Westen im Zuge der Glasnost- und Perestroika-Reformen führte zu einer immer stärkeren Kommerzialisierung der ungarischen Science-Fiction-Szene durch westliche Einflüsse. Zugleich fanden immer mehr ausländische Konzerne Zugang zu den ungarischen Märkten,[1] so auch der Spielwarenhersteller Kenner, der ab Mitte der 1980er-Jahre auch seine Star-Wars-Actionfiguren-Kollektionen dort vertrieb.[3] Ähnlich wie im Literatursektor, der eine ganze Reihe unlizenzierter Publikationen von ungarischen Autoren in bekannten Science-Fiction-Franchises hervorbrachte – wie unter anderem diverse Star-Wars-Romane des Verlagshauses Valhalla Páholy[4] – nutzten auch auf dem Markt für Actionfiguren einige Unternehmen die wachsende Beliebtheit ausländischer Medien, um ohne Lizenz der Rechteinhaber Miniaturen berühmter Filmcharaktere zu produzieren und zu vertreiben. Von einer der beiden verbreiteten Kollektionen sind inzwischen nur noch zwei Actionfiguren bekannt: Der Sith-Lord Darth Vader, dessen Hand wie in Die Rückkehr der Jedi-Ritter gezeigt abgetrennt ist, sowie der Jedi-Meister Yoda, dessen Nase mehr der eines Schweins ähnelt.[5]

Die andere, bekanntere Kollektion aus den Jahren 1987 bis 1989 umfasste zehn Figuren von Charakteren aus Die Rückkehr der Jedi-Ritter, darunter unter anderem der Ewok Wicket W. Warrick und die beiden Versionen der Prinzessin Leia Organa, jeweils mit einem grünen und einem roten Lichtschwert – die beiden mit Abstand am häufigsten noch erhaltenen Miniaturen. Darüber hinaus gab es Modelle von Luke Skywalker, Han Solo, Darth Vader, Chewbacca mit einem Sturmgewehr-ähnlichen Blaster, einem silbernen C-3PO, Kaltwetter-Sturmtruppen, Boba Fett und Scouttruppen. Im Gegensatz zu den hochwertig gearbeiteten Kenner-Figuren handelte es sich bei den ungarischen Produktionen um minderwertig gefertigte Ware, die eine Marktlücke als eine preisgünstige Alternative zu den lizenzierten Spielzeugen besetzen sollte. Hergestellt aus einem porösen Spritzgussplastik wiesen insbesondere die Bemalung und die Befestigung der beweglichen Teile am Torso erhebliche Mängel auf. Die größten Unterschiede bestanden in der – verglichen mit den Kenner-Miniaturen – deutlich geringeren Größe sowie der getackerten Blisterverpackung, die bar jeder Information über den Hersteller ausgeliefert wurde. Im Gegensatz zu den offiziellen Figuren, die im Spielwarenhandel vertrieben wurden, boten die ungarischen Fälschungen vor allem kleinere Scherzartikel- und Gemischtwarenläden an. Bereits zu dieser Zeit galten die Figuren dieser Kollektion unter ungarischen Kindern aufgrund ihrer minderwertigen Verarbeitung als äußerst unbeliebt. So sollen die Modelle in den Kriegsspielen ungarischer Kinder vor allem als Leichen verwendet worden sein, während die offiziellen Kenner-Figuren die lebenden Charaktere darstellten. Die meisten noch bekannten Figuren der ungarischen Kollektion wurden gegen Anfang der 1990er Jahre von einigen Händlern exportiert und befinden sich zum weit überwiegenden Teil in US-amerikanischen Privatsammlungen. Die mit Abstand seltenste Figur der Reihe ist mit lediglich drei bekannten Exemplaren die Miniatur Darth Vaders, der im Gegensatz zu seiner Darstellung bei Kenner noch über beide Hände verfügt.[3] Die meisten Actionfiguren aus der Kollektion werden heutzutage ähnlich denen der ebenfalls unlizenzierten türkischen Uzay-Reihe für mittlere dreistellige bis hohe vierstellige Beträge gehandelt. Im Jahr 2015 veranstaltete das internationale Auktionshaus Sotheby’s eine große Auktion klassischer Star-Wars-Actionfiguren sowie von Repliken der originalen Filmrequisiten, in der Sammlerobjekte im Wert von insgesamt über einer halben Million US-Dollar versteigert wurden. Neben einer auf 20 Exemplare limitierten Kenner-Figur von Luke Skywalker aus dem Jahr 1977, die mit einem Höchstgebot von 25.000 US-Dollar das teuerste Objekt der Auktion war, wurde im Rahmen der Veranstaltung auch eine originalverpackte Miniatur des Kopfgeldjägers Boba Fett aus der ungarischen Kollektion von 1989 verkauft – mit einem Erlös von 15.000 US-Dollar das zweitteuerste Spielzeug an diesem Abend.[6]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]