Azlin Rell

Aus Jedipedia
Azlin Rell
Beschreibung
Spezies:

Mensch[1]

Geschlecht:

männlich[1]

Haarfarbe:

Schwarz[2]

Körpergröße:

1,70 Meter[1]

Biografische Informationen
Meister:

Arkoff[1]

Zugehörigkeit:

Jedi-Orden[1]

Azlin Rell war ein ehemaliger Jedi-Ritter, der in der Ära der Hohen Republik lebte. Nach einer traumatischen Begegnung mit einem Namenlosen widmete er sein Leben dem Studium und der Bekämpfung dieser machtverzehrenden Wesen, wobei er nicht davor zurückschreckte, auch die Dunkle Seite der Macht einzusetzen. Jahrzehnte später wurde er von Meister Yoda aufgesucht, um den Jedi-Orden im Kampf gegen die Namenlosen zu unterstützen, die von Marchion Ro während des Nihil-Konflikts als Waffe eingesetzt wurden. Innerhalb des Jedi-Ordens galt er als umstrittene und zwielichtige Figur, da er seine Furcht gegenüber den Namenlosen über alle anderen Prinzipien stellte und in seiner Zielstrebigkeit kompromisslos war.

Biografie[Bearbeiten]

Frühe Jahre[Bearbeiten]

Azlin Rell verbrachte seine frühen Jahre im Jedi-Orden, wo er als Padawan unter der Jedi-Meister Arkoff ausgebildet wurde. Unter der strengen, aber effektiven Anleitung seines Meisters entwickelte er sich zu einem ruhigen und gründlich arbeitenden jungen Jedi, der großen Wert auf sorgfältige Hintergrundrecherchen und das Sammeln von Informationen legte. Schließlich wurde er in den Rang eines Jedi-Ritters erhoben.[1]

Im Jahr 382 VSY nahm Azlin an einer Mission auf dem Planeten Tiikae teil, der am Rand des republikanischen Einflussgebiets lag. Dort geriet eine Herde von rund 17.000 Grashaien außer Kontrolle und bewegte sich direkt auf eine Siedlung zu. Obwohl die Tiere lediglich ihrem natürlichen Instinkt folgten, hatte eine Veränderung im Magnetfeld des Planeten sie von ihrer üblichen Route abgebracht, was dazu führte, dass ihr Weg mitten durch das besiedelte Gebiet führte. Während Jedi-Meisterin Zallah Macri und ihr Padawan Kevmo Zink vergeblich versuchten, die Herde mit Hilfe von Schwebeboards umzulenken, verfolgte Azlin Rell einen anderen Ansatz. Er identifizierte die Ursache des abweichenden Verhaltens und modifizierte gemeinsam mit seinem Astromechdroiden C-9 eine Kom-Bake, um die Tiere mithilfe gezielter Signale auf einen sicheren Kurs zu leiten. Sein Plan ging auf und die Siedlung blieb unversehrt. Im Nachgang erklärte Azlin, er habe diese Technik bereits zuvor auf Alderaan angewandt, um Nachtfledermäuse davon abzuhalten, in hohe Gebäude zu fliegen.[3]

Begegnung mit den Namenlosen[Bearbeiten]

Während Zallah und Kevmo nach Dalna weiterreisten, um dem Diebstahl eines Machtartefakts nachzugehen, widmete sich Azlin zunächst der Fertigstellung mehrerer Berichte sowie technischer Reparaturen, bevor er die Rückkehr zum Außenposten auf Jedha plante. Nachdem Zallah und Kevmo unter mysteriösen Umständen verschwunden waren, reiste auch Azlin nach Dalna, um Nachforschungen anzustellen. Dort stieß er auf eine Glaubensgemeinschaft namens Pfad der Offenen Hand, deren Mitglieder die Macht verehrten, sich jedoch strikt gegen ihre Nutzung aussprachen. In den unterirdischen Höhlen des Pfades entdeckte er die sterblichen Überreste von Zallah und Kevmo, die nach einer Begegnung mit einem Namenlosen zu Stein geworden waren. Zu diesem Zeitpunkt waren die Umstände für Azlin noch ein Rätsel, doch auch er spürte die unheilvolle Präsenz der Kreatur, verbunden mit einem bis dahin unbekannten Ausmaß an Furcht.[3]

Azlin war später Teil einer Jedi-Delegation, die entsandt wurde, um den Pfad der Offenen Hand auf Dalna zu stellen. Im Zuge dieser Mission, die später als Nacht des Leids bekannt wurde, kam es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, bei denen Azlin an der Seite seines früheren Meisters Arkoff, Meisterin Ravna und des Droiden ZZ-10 kämpfte. Nach der erfolgreichen Abwehr des angreifenden Pfad-Mitglieds Vol Garat und weiterer Anhänger begann der Pfad, das eigene Höhlensystem zu fluten, um so viele Jedi wie möglich in den Tod zu reißen. In dem entstehenden Chaos wurde Azlin von seinen Begleitern getrennt und nahm wenig später erneut die Präsenz der Namenlosen wahr. Dies löste düstere Visionen bei ihm aus, die ihn überwältigten. Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde Azlin in einem desorientierten Zustand geborgen und zur weiteren Behandlung nach Coruscant gebracht. Er zeigte anhaltende Symptome psychischer Belastung, darunter wiederkehrende Halluzinationen, und reagierte nur begrenzt auf die therapeutischen Maßnahmen. Parallel begann er, ein Tagebuch zu führen, in dem er seine Erlebnisse auf Dalna dokumentierte. Da sich sein Zustand kaum besserte, wurde er in das Sanatorium eines abgelegenen Klosters auf dem Planeten Grava verlegt.[4]

Während seines Aufenthalts auf Coruscant und später auf Grava wurde Azlin von Vol Garat aufgesucht, der die Ursachen für den mentalen Zusammenbruch der Jedi auf Dalna herausfinden wollte. Während der erste Versuch auf Coruscant scheiterte, gelang es Vol auf Grava, Azlin zu entführen. Arkoff und ZZ-10 nahmen seine Spur auf und entdeckten Azlin schließlich in Begleitung von Vol Garat abseits der Klosteranlagen. Es kam zu einem Kampf zwischen Arkoff und Vol, in dessen Verlauf letzterer kurzzeitig die Oberhand gewann. In dieser Situation entfesselte Azlin unter dem Einfluss seiner Halluzinationen die Macht und verursachte eine zerstörerische Gewalt, was zur Überwältigung Vols führte. Danach wurde Azlin ins Sanatorium zurückgebracht, wo er Arkoff sein Tagebuch überreichte. Azlin war nicht in der Lage, die Ereignisse auf Dalna vollständig zu verstehen, war jedoch überzeugt, dass die für ihn zu diesem Zeitpunkt noch unbekannten Namenlosen Jagd auf die Jedi machten und dass künftig auch weitere Mitglieder des Ordens betroffen sein könnten. Wenig später floh er aus dem Kloster und blieb trotz intensiver Nachforschungen durch Arkoff unauffindbar.[4]

In seiner Abwesenheit widmete sich Azlin fortan der Suche nach Informationen über die Namenlosen mit zunehmender Besessenheit, angetrieben von dem Wunsch, diese Wesen zu vernichten. Dies führte ihn schließlich zum Studium obskurer Lehren der Dunklen Seite, deren Praktiken er nicht nur erforschte, sondern auch aktiv anwendete.[1] Obwohl er die Dunkle Seite nutzte, betrachtete er sich nicht als Sith. Er sah sich als jemand, der das persönliche Opfer brachte, indem er sich bewusst der Dunkelheit aussetzte, um eine Bedrohung zu bekämpfen, die aus seiner Sicht nur mit außergewöhnlichen Mitteln zu besiegen war.[2] Die Nutzung der Dunklen Seite hatte zur Folge, dass Azlins Leben weit über die natürliche Lebensspanne eines Menschen hinaus verlängert wurde.[1] Zudem verlor er sein Augenlicht, entweder durch den Verlust oder die Entfernung seiner Augen. Zurück blieben nur vernarbte Gruben in seinem Gesicht.[5]

Nihil-Konflikt[Bearbeiten]

Rund 150 Jahre nach seiner ersten Begegnung mit einem Namenlosen lebte Azlin Rell noch immer, als er von Meister Yoda aufgesucht wurde. Zu dieser Zeit führte Marchion Ro, Anführer der Nihil, einen Feldzug gegen die Galaktische Republik und den Jedi-Orden, bei dem er die Namenlosen gezielt als Waffen gegen die Jedi einsetzte. In der Hoffnung, das gesammelte Wissen Azlins für den Kampf gegen diese Bedrohung nutzbar zu machen, brachte Yoda den abtrünnigen Jedi vor den Hohen Rat. Unter den Mitgliedern des Jedi-Rats galt Azlin Rell als Verräter an den Prinzipien des Ordens. Sie reagierten zunächst schockiert, als sie die Dunkle Seite in ihm spürten, vertrauten aber Yodas Urteilsvermögen und stimmten einer Zusammenarbeit mit Azlin zu.[5]

Yoda begab sich gemeinsam mit Azlin in eine Meditation, wodurch der Jedi-Großmeister an dessen Erinnerungen teilhaben konnte. Einige Fragmente dieser Erinnerungen enthielten Hinweise auf den Kundschafter Dass Leffbruk sowie auf einen Kompass, der den Weg zu Planet X weisen sollte, der Heimatwelt der Namenlosen. Für Yoda stellte dies eine bedeutende Spur dar, der er weiter nachging und die ihn schließlich nach Travyx Prime führte, wo Nachkommen von Dass Leffbruk lebten. Dort sollten sie weitere Informationen erhalten, um die genaue Lage von Planet X in Erfahrung zu bringen. Azlin zeigte sich nach außen hin kooperativ, versuchte jedoch insgeheim mit allen Mitteln zu verhindern, dass Planet X entdeckt wurde. Mithilfe der Macht manipulierte er einen Techniker, der daraufhin den Pacifier-Kreuzers Galliance unter seine Kontrolle brachte und dessen Absturz auf Travyx Prime verursachte,[5] was die Zerstörung einer ganzen Stadt zu Folge hatte.[2] Yoda, der das Geschehen aus sicherer Entfernung beobachtete, erkannte schnell, dass Azlin für die Katastrophe verantwortlich war.[5]

Nach dem Vorfall auf Travyx Prime wurde Azlin unter Arrest gestellt und unter strengen Auflagen in einem Quartier in den unteren Klosterebenen des Jedi-Tempels auf Coruscant untergebracht.[6] Trotz seiner Vergehen hielt Yoda an seiner Überzeugung fest, dass Azlins Wissen über die Namenlosen dem Jedi-Orden von Nutzen sein konnte. Seine Erfahrungen galten als wertvolle Ergänzung zu den Forschungsbemühungen anderer Jedi – allen voran Reath Silas.[2] Dieser suchte Azlin in der folgenden Zeit mehrfach auf, konfrontierte ihn mit neuen Entwicklungen, Forschungsergebnissen und Theorien und bat ihn um seine Einschätzung. Dazu zählte auch die Entdeckung der Verderbnis, eines plötzlich aufgetauchten Phänomens, das ganze Welten in aschgraue, leblose Materie verwandelte und ihnen – ähnlich den Namenlosen – die Macht entzog. Zudem informierte Azlin auf Nachfrage über das Volk und die Kultur der Tolemiten, deren Untergang ebenfalls auf den Einfluss der Namenlosen zurückzuführen war. Im Rahmen einer Expedition zum Planeten Tolis fand Reath heraus, dass die Herrscher der Tolemiten vor ihrem Untergang in der Lage gewesen waren, die Namenlosen mithilfe von Kontrollstäben zu beeinflussen. Azlin bestätigte, dass sich dies mit den Erkenntnissen des alten Jedi-Forschers Barnabas Vim deckte. Die nächsten Schritte konzentrierten sich darauf, einen dieser Stäbe zu finden, um die Kreaturen auf ihre Heimatwelt zurückzubringen.[7]

Persönlichkeit[Bearbeiten]

Azlin Rell wirkte in seinen späteren Jahren zurückgezogen und unnahbar. Er strahlte eine kühle Distanz aus, die ihn für viele schwer einschätzbar machte.[2] Verstärkt wurde dieser Eindruck durch seine kryptischen und rätselhaften Aussagen, mit denen er zwar Andeutungen machte, direkte Antworten jedoch vermied.[7] Seine Erscheinung war geprägt von blassbrauner, faltiger Haut und langem schwarzem Haar. Die leeren Augenhöhlen – eine Folge der Begegnungen mit den Namenlosen – verbarg er dauerhaft hinter einer metallenen Schutzbrille. Seine Stimmlage reichte von einem trockenen, rauen und altersschwachen Krächzen[2] bis hin zu einem leisen, angenehm und gütig klingenden Ton.[6]

Azlin verfügte über wertvolles Wissen über die Namenlosen und Meister Yoda war überzeugt, dass er dazu beitragen konnte, die Kreaturen besser zu verstehen und eine wirksame Gegenmaßnahme zu finden. Seine Rekrutierung diente dem übergeordneten Ziel, die von den Nihil ausgehende Bedrohung zu neutralisieren, deren Erfolg maßgeblich auf der Kontrolle über die Namenlosen beruhte. Im Jedi-Rat wurde seine Rückkehr unterschiedlich aufgenommen, insbesondere Keaton Murag lehnte ihn offen ab und bezeichnete ihn als Ketzer. Elzar Mann hingegen zeigte Mitgefühl und sah Azlins Kooperation als möglichen Versuch der Wiedergutmachung. Im Gespräch mit Elzar gab Azlin zu, dass er viel von sich selbst in ihm wiedererkannte.[2] Die Zusammenarbeit zwischen Azlin und Reath Silas war von einem vorsichtigen, gegenseitigen Respekt geprägt. Azlin schätzte, dass der junge Jedi auch unkonventionellen Quellen Beachtung schenkte. Reath hingegen war von Azlins Wissen beeindruckt, zeigte gleichzeitig jedoch eine gewisse Skepsis und Beunruhigung aufgrund seiner manipulativen Art und früherer Vergehen im Zusammenhang mit dem Vorfall auf Travyx Prime.[7]

Quellen[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]