Jedipedia:OSWM 70

Aus Jedipedia

→ zurück zur Übersicht aller Ausgaben

Die Kunst des Krieges Teil 3: Besondere Waffen

Die Völker der Galaxis haben im Laufe der Jahrtausende die erstaunlichsten Dinge für ihre Waffenkammern entwickelt. Längst nicht alle sind so bekannt wie Blaster oder Lichtschwerter. Ob laut und furchteinflößend oder unsichtbar und hinterlistig - will man als Waffennarr oder Psychopath mal so richtig angeben will, wird man im Arsenal der besonderen Waffen nicht lange suchen müssen.

Wer sich schon mit Lichtschwertern schwer tut, sollte von ihren exotischen Verwandten, den Lichtpeitschen, besser die Finger lassen. Nur wenige Personen beherrschen sie ausreichend, um sich damit im Kampf nicht selbst aus Versehen einen Kopf kürzer zu machen. Wenn man es kann, legt man jedoch garantiert einen heißen Auftritt hin, wie es die Nachtschwestern von Dathomir eindrucksvoll beweisen. Auch der Jedi Kit Fisto und die “Hand des ImperatorsLumiya bedienten sich im Laufe ihrer Karriere einer Lichtpeitsche.

Wem dagegen eher Schusswaffen liegen, aber Blaster zu spießig erscheinen, wird mit dem DXR-6 Disruptorgewehr sicher auf seine Kosten kommen. Vollständig aufgeladen verschießt es einen präzisen Strahl, der das Ziel rasend schnell Molekül für Molekül zerlegt. Es löst sich also, zum Entsetzen der Umstehenden, buchstäblich in Wohlgefallen auf und bleibt als Häufchen Asche zurück. Ein bisschen zu heftig? Das dachte auch die Neue Republik, die den Einsatz dieser Waffe völkerrechtlich verbieten ließ. Das DXR-6 kam jedoch auch weiterhin durch Söldner zum Einsatz. Davon abgesehen ist letztlich keine Waffe wirklich moralisch vertretbar. Die Alte Republik hatte beispielsweise keine Bedenken, als von ihren Truppen während der Klonkriege Flammenwerfer vom Typ X-42 eingesetzt wurden. Zu spüren bekamen dies unter anderem die Geonosianer, deren gemütliche Stellungen sich im Handumdrehen in ein Grillfest verwandelten.

Die Bewohner von Geonosis selbst waren jedoch auch durchaus erfinderisch. Während andere Blaster und Laser als Grundlage für ihre Schusswaffen benutzten, entwickelten sie verschiedene Handwaffen und Kanonen, die ihren Schaden durch gebündelte Schallwellen erzielten - eine ungewöhnliche und überraschend effektive Technik, da sie nicht bloß auf die Ohren geht, sondern auch vom Rest des Kopfes nicht viel übrig lässt. Gerüchten zufolge dienten als Ausgangspunkt Samples einer geonosianischen Hardrock-Band, die eine vergleichbare Wirkung auf ihre Konzertbesucher gehabt haben soll.

Andere Arten von Waffen sind dagegen eher heimlich, still und leise. So griffen besonders Attentäter und Kopfgeldjäger gerne auf bestimmte Gifte zurück, von denen einige schnell und zuverlässig, andere hingegen eher langsam und unauffällig wirkten. Jango Fett beispielsweise benutzte einen Pfeil mit Sennari, um die Befragung seiner Komplizin Zam Wesell durch die Jedi vorzeitig zu beenden. Solche höchst toxischen Stoffe wurden häufig injiziert oder durch Speisen und Getränke serviert, erforderten also direkten Zugang zur Zielperson. Eine sehr persönliche Art der Übertragung fand zwischen Darth Bane und Githany statt - das Mittel der Wahl war ein Kuss der beiden. Ein Beispiel für die Einnahme durch ein Getränk ist die Vergiftung von Padmé mit dem Extrakt der Manaxwurzel während ihres Aufenthaltes auf Cato Neimoidia.

Im Gegensatz zu diesen eher direkten Methoden genügt bei den meisten chemischen Kampfstoffen bereits das Einatmen oder ein Kontakt mit der Haut. Ein flächendeckender Einsatz solcher Waffen konnte verheerende Folgen haben und ganze Landstriche entvölkern, so wie es während der Klonkriege auf Ohma-D’un geschah. Auch das Imperium nutzte gelegentlich Giftgas, es sicherte seinerzeit strategisch wichtige Gebäude mit Sprühvorrichtungen für den Kampfstoff Fex-M3d. Feindliche Kräfte und andere Eindringlinge sollten auf diese Weise angemessen empfangen werden. Dies wurde unter anderem für die Piloten der Renegaten-Staffel zum Hindernis, als sie im Jahr 6 NSY die planetaren Schilde Coruscants in ihre Gewalt brachten.

Eine besonders unappetitliches Kapitel ist der Einsatz von Krankheitserregern und Parasiten als biologische Waffen. Einmal ausgebracht, verbreiten sie sich ganz von allein. Die Verantwortlichen können sich zurücklehnen und bei einem Drink die Panik genießen. Besonders Viren gelten als potente Waffen, obwohl sie streng genommen keine Lebewesen sind. Ein bekanntes Beispiel ist das während der Klonkriege auf Naboo gezüchtete Blauschatten-Virus, das durch die Forschung des verrückten Nuvo Vindi seine besonderen Gefährlichkeit erhielt. Sein Plan, die ganze Galaxis damit zu infizieren, scheiterte jedoch durch ein Eingreifen der Jedi und einiger Klonkrieger. Die ebenfalls anwesende Gungan Peppi Bow beantwortete dabei die Bedrohung aus dem High-Tech-Labor mit ihrer ganz eigenen Low-Tech-Lösung - sie zog Vindi ihren Hirtenstock über den kahlen Schädel.

Einen wesentlich schlimmeren Verlauf nahm dagegen der Einsatz des Krytos-Virus durch Ysanne Isard auf Coruscant zur Zeit der neuen Republik. Es handelte sich dabei ebenfalls um ein als Waffe gezüchtetes Virus, welches den Feind nach Einnahme des Planeten das letzte Hemd kosten und für gesellschaftliche Keilerei sorgen sollte. Dass Menschen von ihm verschont wurden kam allen anderen Spezies zu recht verdächtig vor - es war von Isard so beabsichtigt. Diese durchtriebene Strategie forderte zahllose Tote unter nicht-menschlichen Bürgern und stellte die Republik politisch auf eine harte Probe.

Anstelle von Viren waren im Jahre 36 VSY Parasiten das Mittel der Wahl. Die Chiss sahen sich als die Kammerjäger der Galaxis und planten die vollständige Ausrottung der Insekten-Spezies Killik. Diese waren im Laufe des Schwarmkriegs zur Bedrohung für die Galaxis geworden, vor allem deshalb weil sie nicht mehr ganz sie selbst waren. Es lag wieder einmal an den Jedi, das Problem an den Führlern zu packen, die Gefahr wurde gebannt. Die Chiss ließen sich schließlich davon überzeugen, dass ihre schöne neue Parasitenbombe ein Fall für die Mottenkiste ist.

Am äußersten Rand der Galaxis wird der Begriff “Biowaffen” dagegen sehr wörtlich genommen. Die Yuuzhan Vong verfügen über einen ganzen Zoo von lebendigen Waffen, die häufig an Insekten erinnern. Erschaffen wurden diese Kreaturen von der Kaste der Gestalter, die mithilfe besonderer Werkzeuge Lebewesen für ihre Zwecke basteln. Die Vorstellung von riesigen Insekten ist für die meisten Leute wohl schon schlimm genug. Wenn man von den folgenden nicht auf üble Weise über den Jordan gebracht werden will, sollte man auf alle Fälle etwas mehr mitbringen als Mückenspray und eine Fliegenklatsche. Einige von ihnen waren noch recht handlich und konnten von Kriegern geworfen werden, woraufhin sie selbstständig ihr Ziel ansteuerten. Diese Käfer entsprachen damit einem lebenden Lenkflugkörper mit Flügeln, Fühlern und kleinen, hasserfülten Augen.

Gezüchtet werden sie hauptsächlich in drei sympathischen Sorten: “Stumpfer Schlag”, “Messerscharf” und “Feuerwerk”. Ersterer, Prallkäfer genannt, stürzt sich mit voller Wucht auf seine Zielperson, um ihr einen ordentlichen Schlag zu versetzen. Dabei werden sogar Hindernisse problemlos link liegen gelassen. Ein naher Verwandter, der Messerkäfer, macht seinem Namen alle Ehre, indem er sein Ziel mit scharfen Zangen und Kanten bearbeitet, um danach sogar zu seinem Herrn zurückzukehren. Die Yuuzhan Vong spendierten ihren Gegnern oft ganze Schwärme dieser blutrünstigen Geschöpfe. Im Fall des dritten, dem sogenannten Knallkäfer, erfolgte im Ziel stattdessen eine heftige Explosion, die tödliche Folgen haben konnte.

Ein ganz anderes Kaliber als die Käfer waren die Grutchin, große geflügelte Wesen mit langen Beinen und starken Beißwerkzeugen, die während einer Raumschlacht buchstäblich wie die Heuschrecken über Schiffe herfielen. Dies führte zu massiven Schäden bei den angeknabberten Raumfahrzeugen - egal ob es sich dabei um Freund oder Feind handelte. Zu dieser Unterscheidung waren die Grutchin nicht in der Lage. Es schmeckte ihnen wohl alles gleich gut.

Falls sich die Yuuzhan Vong dafür entschlossen, ihrem Gegner einmal ganz persönlich die Meinung zu sagen, griffen sie selbst dafür auf gezüchtete Lebewesen zurück. Ihr bevorzugte Nahkampfwaffe war ebenfalls lebendig und erinnerte an eine Schlange mit Reißzähnen. Wahlweise versteift als Stock oder Schwert oder schlaff als Peitsche eingesetzt, machten diese sogenannten Amphi-Stäbe ihren Herrn im Kampf Mann gegen Mann zu einer ziemlich harten Nuss. Da sie sogar Lichtschwertern widerstanden, konnten die Vong mit ihnen auch einem Jedi ziemlich den Tag verderben.

Dies waren nur wenige der besonderen Waffen der Galaxis. Jede von ihnen spiegelt auf ihre Weise die Absichten und Fähigkeiten desjenigen wieder, der sie entwickelt und einsetzt. Moral und Gesetze sind sind in diesem Spiel meist nur Nebensache - selbst bei den intelligentesten unter den galaktischen Völkern. Doch gerade diejenigen, die sich für besonders schlau und fortschrittlich halten, sollten es eigentlich besser wissen, als sich ständig die Schädel einzuschlagen. Vielleicht lernen sie es ja irgendwann.


Eine Frage der Intelligenz

Intelligenz ist das wohl faszinierendste Produkt der natürlichen Entwicklung. In der weit, weit entfernten Galaxis existieren viele Spezies, die als intelligent bezeichnet werden. Hunderte sind uns bekannt, sehr wahrscheinlich gibt es noch viele weitere. Sie alle denken, kommunizieren, planen, bauen und forschen für ihr Volk - doch jeder auf seine besondere Weise. Wo findet man Intelligenz und wie äußert sie sich? Wie leben diese Wesen?

Während viele Spezies in der Tat zweibeinig und eher humanoid sind, zeigen sich auch völlig andere Lebensformen. Mit ihrem schlanken, biegsamen Körper, drei wachsamen Augenpaaren und einer stolzen Länge von bis zu vier Metern sind die Priapuliner ein Beispiel für eine intelligente wirbellose Spezies. Anstatt am Boden zu kriechen, richten sie sich meist zu einem “S” auf. Ebenfalls wurmförmig, jedoch deutlich kleiner, sind die nur wenige Zentimeter langen Ee, die auf dem Mond Trilos im Äußeren Rand leben. Ungeachtet ihrer Größe beherrschen sie eine breite Fülle an fortschrittlichen Technologien und kommunizieren telepathisch. Die nur wenig größeren Crokes überwinden die Nachteile ihres kleinen, schlangenartigen Körpers stattdessen durch geschickte Illusionen. Sie gelten als Meister der Täuschung und leben im freien Weltraum - eine äußerst seltene Eigenschaft für intelligente Wesen, die zum Beispiel von den teilweise auch als intelligent eingeschätzten Exogorthen geteilt wird.

Die an Quallen erinnernden Celegianer sind ebenfalls wirbellos und vermeiden als Bewohner einer Gaswelt jeden Bodenkontakt. Sie reisen in speziellen Behältnissen, um nicht dem für sie tödlichen Sauerstoff ausgesetzt zu sein. Dies hielt Ooroo, den späteren Meister Odan-Urrs, jedoch nicht davon ab, ein Jedi zu werden. Einen besonderen Fall bilden die Neti. Im Gegensatz zu den meisten anderen Völkern entstammen sie nicht dem Tierreich, sondern sind von Sonnenlicht und Wasser lebende Pflanzen. Sie sind zudem äußerst widerstandsfähig und langlebig, und können viele Jahrhunderte überdauern.

Der Körper jedes dieser Wesen ist eine Antwort auf die Herausforderungen ihrer Umwelt, die durchaus unterschiedlich sein kann. Von den Wäldern Endors mit ihren pelzigen Ewoks bis hin zu den Wüsten Tatooines mit ihren gefürchteten Tusken-Räubern und diebischen Jawas haben die verschiedensten Ökosysteme Intelligenz hervorgebracht. Auch extreme Kälte ist kein Hindernis, wie die hochgewachsenen, weißhaarigen Talz von Alzoc III beweisen. Interessanterweise fehlt ihnen jedes Verständnis für das Prinzip von “Besitz”. Dies führt nicht selten zu Problemen im Umgang mit anderen Völkern, die das Verhalten der Talz als mangelnden Respekt oder sogar Diebstahl missverstehen.

Selbst der von giftigen Gasen umwehte Planet Gand beherbergt Intelligenz, er ist die Heimat der gleichnamigen Spezies. Während die meisten anderen Wesen auf dieser gefährlichen Welt umgehend sterben würden, sind es auf anderen Planeten die lungenatmenden Gand, die sich dort mit besonderen Masken schützen und die benötigten Gase zuführen müssen, um zu überleben. Eine Subspezies besitz jedoch keine Lungen, ihren Stoffwechsel allein über die Nahrung betreiben kann und entsprechend keinen Atemschutz benötigt.

Die Evolution hat viele Spezies neben ihrer reinen Anpassung an Umweltbedingungen auch andere Eigenschaften verliehen und sich oft erst gepaart mit deren Intelligenz besonders wirksam zeigen. So sind etwa die auf Ryloth heimischen Twi’Lek in der Lage, mithilfe ihrer “Lekku” genannten Kopfschwänze in der dichtesten Menge ungestört zu unterhalten. Feine Bewegungen bilden dabei eine eigene Sprache, die für Außenstehende nahezu unmöglich zu verstehen ist. Die Gotal gehen noch einen Schritt weiter, und können die Gedanken und Gefühle ihres Gegenüber sogar völlig ohne äußere Anzeichen wahrnehmen. Sie besitzen dafür nämlich buchstäblich Antennen in ihren charakteristischen Hörnern, die auf elektrische Felder anderer Lebewesen reagieren. Dies machte sie zugleich jedoch sehr empfindlich gegen Magnetfelder, die von technischen Geräten oder Droiden erzeugt wurden.

Zwar sind Landbewohner allgemein die Regel, doch auch die Welt des Wassers bringt denkende Wesen hervor. Im Falle der Quarren und Mon Calamari geschah dies sogar mehr als einmal auf dem selben Planeten. Die amphibischen Mon Calamari leben bevorzugt nahe der Oberfläche und an Land, während die die Quarren den dunklen Tiefen des Ozeans entstammen. Aufgrund ihrer stark unterschiedlichen Lebensweise finden beide Völker nur mit Mühe zu einer friedlichen Koexistenz. Auch die Spezies der Nautolaner, der der Jedi-Meister Kit Fisto angehört, bevorzugt das Wasser als Lebensraum.

Die körperlichen Eigenschaften der verschiedenen Spezies können also so vielfältig sein wie ihre Herkunft. Doch auch die geistigen Fähigkeiten können sich durchaus unterscheiden. Manche Spezies werden als grundsätzlich intelligenter als andere angesehen, anderen eilt der Ruf voraus, sie seien eher einfältig. Dies mag nicht grundsätzlich falsch sein, beruht jedoch mitunter auf Vorurteilen und dem erschwerten Vergleich der Intelligenz zwischen verschiedenen Lebensformen. Fachlich und rechtlich wichtig ist deshalb vielmehr die Unterscheidung in intelligentes und nicht-intelligentes Leben. Die Universität von Coruscant beispielsweise definiert Intelligenz unter anderem als die Fähigkeit, philosophische Betrachtungen anzustellen, Individualität zu zeigen, Werkzeuge zu benutzen und in Form einer Sprache zu kommunizieren. Allerdings ist diese Feststellung nicht immer problemlos möglich. Wer in den Unbekannten Regionen einem Tchuukthai begegnet, denkt wahrscheinlich, mit wilden Drohgebärden empfangen zu werden, wie man sie von einem Tier erwarten würde. Auch das Äußere der großen, vierbeinigen, mit Tatzen und Zähnen bewährten Wesen lässt vermuten, dass sie keine Liebesgedichte verfassen. Genau dies tun sie jedoch.

Einen Sonderfall bildet die Schwarmintelligenz. Die kognitiven Fähigkeiten entstehen hier erst durch die Verbindung einer größeren Zahl von Lebewesen zu einem gemeinsamen Bewusstsein. Bekannt ist diese Eigenschaft zum Beispiel von den Moappa, die sich im Ozean Mon Calamaris zu einem großen Kollektiv zusammenschließen. Ein einzelnes Individuum für sich betrachtet würde dagegen bei der Klassifikation nach Intelligenz eindeutig durchfallen und wäre auch keine vollwertige Person. Bei der Frage ob intelligent oder nicht, lohnt es sich also in jedem Fall, genauer nachzusehen.

Über jeden Zweifel erhaben sind hingegen Spezies wie die Givin. Diese vergeistigten sich im Laufe der Zeit sogar so sehr, dass die Mathematik für sie zu einer Art Religion wurde. Auch die langlebigen Draethos von Thosa gelten als besonders intelligent. Die Kehrseite ihrer Medaille ist eine tiefgreifende Angst vor Veränderungen, die die gesellschaftliche Entwicklung nur langsam verlaufen lässt. Eher rasant verliefen die Dinge hingegen bei den Gree. Bereits Jahrtausende vor der Blütezeit der Galaktischen Republik hatte ihr technischer Aufstieg seinen Höhepunkt erreicht. Sie zeichneten sich auch diurch eine besondere Sprache aus, die mit zahlreichen geometrischen Begriffen durchsetzt war. Durch großen Erfindungsreichtum und unermüdliche Forschung hatten sie kaum vorstellbare Technologien gemeistert. Doch die Gesellschaft der Gree war dem nicht gewachsen. Durch einen Niedergang der Forschung zugunsten von Bewahrungsgedanken und Machterhalt wurde es ihnen schließlich unmöglich, ihre eigenen Werke ausreichend zu verstehen und weiter zu entwickeln.

Allgemein werden Spezies häufig, und nicht selten zu unrecht, an ihrem technischen Fortschritt gemessen. In manchen Fällen steckt hinter einer vermeintlich rückständigen Zivilisation jedoch ein wichtiger Grund. Dazu zählt die Selbstbeschränkung einiger Völker, die das natürliche Gleichgewicht in ihrer Heimat bewahren wollen, beispielsweise die Gungans, deren lange Zeit fehlende Raumfahrt vor allem ihrem isolationistischen Wesen und ihrem Streben nach natürlicher Harmonie geschuldet ist. Ihre Technologie beschränkte sich daher auf alles, was sie aus organischen Materialien herstellen können. Selbst ihre Hauptenergiequelle, ein besonderes Plasma, ist eine natürliche Ressource des Planeten Naboo. Diese konsequente Nachhaltigkeit sucht man bei den meisten anderen intelligenten Spezies leider vergeblich. Einen ungewöhnlichen Weg zur Bewahrung der Natur gerade durch den Einsatz von Technik wählten hingegen die Ithorianer. In tiefem Respekt vor ihrer göttlichen “Mutter Dschungel” verließen sie den Boden ihres Heimatplaneten Ithor, um auf sogenannten Herdenschiffen zu leben. Nur Priester leben am Boden und kehren nie in die Herde zurück. Das besondere Know-How der Ithorianer zur Bewahrung und Rettung von Ökosystemen hat sie galaxisweit bekannt gemacht. Dass ausgerechnet ihr Planet besonderer Zerstörung durch die Yuuzhan Vong zum Opfer fiel, ist Ironie der Geschichte.

Diese, und noch viele weitere Spezies bilden die Palette des intelligenten Lebens in der Galaxis. Wer sie erforschen will, sollte also ihre Herkunft, ihre Geschichte und ihre Sitten berücksichtigen. Nicht selten offenbaren sich dabei neue Seiten an ihnen und ein besseres Verständis dafür, was sie wirklich sind. In jedem Fall sollte man nicht das eigene Volk Maßstab sein lassen für andere, die man nicht selbst kennengelernt hat.


→ zurück zur Übersicht aller Ausgaben

Beitrag erstmals erschienen im Offiziellen Star Wars Magazin Nr. 70. Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Offiziellen Star Wars Magazins. © & TM 2015 Lucasfilm Ltd. All rights reserved. Used under authorization.