Jedipedia:OSWM 72

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Hintergründe zu The Clone Wars

In The Clone Wars spielen viele Elemente eine entscheidende Rolle, die für die Fans des Star Wars-Universums keine Unbekannten sind. Wenig überraschend also, dass die Klonkriege scheinbar in großen Teilen von Obi-Wan Kenobi, Anakin Skywalker, Yoda, Dooku und Grievous ausgetragen werden. Die Erlebnisse der Helden spitzen sich auf Coruscant, Geonosis und Tatooine zu. Für größeren Publikumseffekt schauen auch Chewbacca, Tarkin oder Darth Maul das ein oder andere Mal in der Serie vorbei. Hin und wieder greifen die Verantwortlichen aber ebenfalls auf andere Aspekte der weit, weit entfernten Galaxis zurück – Aspekte, von denen man zwar vielleicht schon einmal etwas gehört hat, die aber nicht den Bekanntheitsgrad haben, den eine tragende Rolle in den Filmen einbringt – oder auch, wie im Fall der Kopfgeldjägerin Aurra Sing oder der Nachtschwestern, ein großer Auftritt im Erweiterten Universum ...

Bist du ein Engel?“, fragt der neunjährige Anakin Skywalker die junge Padmé, als er ihr auf Tatooine zum ersten Mal begegnet. Sie leben auf den Monden des Iego, glaubt er. Vermutlich ahnen weder Anakin noch der Zuschauer von Episode I, dass der Sklavenjunge von Tatooine tatsächlich einmal einen Engel – oder fachlich korrekt ausgedrückt, einen Diathim – sehen wird, deren Existenz oft als Raumfahrerlegende abgetan wird. Auf der Suche nach dem Heilmittel für das Blauschattenvirus suchen Anakin und Obi-Wan in „Das Geheimnis der Monde“ den Planeten Iego auf. Dort erfahren sie von einem Diathim, dass die Separatisten sein Volk von seiner Heimatwelt, Iegos Mond Millius Prime, vertrieben haben, um von dort aus ein Lasernetz um den Planeten zu errichten. Damit gibt er den Jedi den entscheidenden Hinweis, wo sie nach dessen Quelle suchen müssen.

Der Planet Ruusan ist der Schauplatz von sieben Schlachten, die ein Jahrtausend vor der Schlacht von Yavin das Ende der Bruderschaft der Dunkelheit unter Lord Kaan besiegeln. Als einziger überlebender Sith geht Darth Bane aus dem Konflikt hervor und erschafft die Regel der Zwei, die den Sith eines Tages wieder die Kontrolle über die Galaxis verschaffen wird. Wie die Sith gerät auch Ruusan in Vergessenheit: In den Jahrhunderten, die dem letzten Kampf zwischen der Armee des Lichts und der Bruderschaft der Dunkelheit folgen, sorgt der Jedi-Orden insgeheim dafür, dass der Planet von den Sternenkarten entfernt wird. Auf einem Mond des Planeten, der selbst auch Ruusan heißt, erbaut das Hyperkommunikationskartell während der Klonkriege die Skytop-Station – unwissend, dass einmal alle Augen der Galaxis nach Ruusan geblickt haben und dort immer noch Tausende Geister von Machtnutzern in der Gedankenbombe gefangen sind. Obwohl die üblichen Verdächtigen die Abhörstation der Separatisten finden – und, wie sollte es anders sein, zerstören –, blieb die Welt, in deren Wolken sie sich befindet, zunächst unbenannt und wurde erst nachträglich mit der Darth-Bane-Ära in Verbindung gebracht.

In Episode II erfahren wir, dass Anakin Skywalker in ein Gundark-Nest gefallen ist. Laut ihm selbst war es anders: Obi-Wan war in diesen Albtraum gefallen und Anakin hat ihn gerettet. Ihre Mission auf Vanqor wird in der Romanreihe Jedi Quest abgehandelt, die ihre gemeinsamen Abenteuer als Meister und Schüler erzählt. Als die beiden Jedi während der Klonkriege Count Dooku verfolgen, der nach einer Verfolgungsjagd auf einer abgelegenen Welt abgestürzt ist, werden sie in einer Höhle von einem Gundark angegriffen. Anakin vermag sich daran zu erinnern, dass Gundarks nur auf Vanqor leben. Sein früherer Meister folgert richtig, dass sie dann wohl gerade auf Vanqor sind. Anakin wird sogar noch einmal dorthin zurückkehren: Als Boba Fett den Sternenzerstörer Endurance sabotiert, stürzt das Schiff auf Vanqor ab. Anakin und Mace Windu suchen auf dem Wrack nach Überlebenden, werden aber unter den Trümmern des Schiffs begraben und hoffen, dass R2-D2 rechtzeitig Hilfe holen kann.

In den Konzeptzeichnungen zu Episode III findet man Entwürfe zu einer den Lemuren ähnlichen Spezies, die ursprünglich als Einwohner der Kristallwelt Mygeeto entwickelt, in der fertigen Version des Films aber nicht verwendet wurden.

The Clone Wars greift dieses Volk auf: Unter der Führung von Tee Watt Kaa siedeln die Lurmen, wie sie nun heißen, auf die Grasebenen von Maridun um, um dort ein pazifistisches Leben fernab des Krieges zu führen, gemäß ihrer Tradition des Te Padka. Als Anakin, Ahsoka, Aayla Secura und Anhang auf dem Planeten notlanden und kurz darauf auch die Separatisten nach Maridun kommen, um eine neue Biowaffe zu testen, werden die Ideale ihres Volkes auf die Probe gestellt.

Der Planet Mandalore ist im Erweiterten Universum die Heimat der kriegerischen Mandalorianer mit ihren charakteristischen Rüstungen. Über Jahre wurde ihre Geschichte von den Autoren des Star Wars-Universums immer weiter ausgebaut. Mit Mando’a entwickelte Karen Traviss, die Autorin der Republic Commando-Romane, sogar eine eigene Sprache für das Volk von Boba Fett. Als die Mandalorianer in der zweiten Staffel Einzug in The Clone Wars erhielten, gestaltete sich die Situation etwas anders: Eine pazifistische Regierung unter der Führung von Herzogin Satine Kryze, der früheren Geliebten des Womanizer-Jedi Obi-Wan Kenobi, versucht, die kriegerische Vergangenheit ihres Volkes zu vergessen. Die Death Watch, vormals noch der Erzfeind von Jango Fetts Mentor Jaster Mereel, ist auf eine Splittergruppe reduziert worden, die sich auf dem Mond Concordia sammelt und darauf wartet, Mandalore mit der Unterstützung der Separatisten zurückzuerobern. Den Schock, den diese Kehrtwende für Boba Fetts Volk wohl bei dem einen oder anderen Fan verursacht hat, kann vielleicht die Tatsache mildern, dass die fünfte Staffel noch einmal drastische Veränderungen für Mandalore bereithält. Mit dabei: Darth Maul, die Hutts und die Verbrecherorganisation Schwarze Sonne, die mit ihrem Unterlord Xizor im Multimediaprojekt Schatten des Imperiums das Licht der Star Wars-Welt erblickte.

Die Tradition für einen jeden Padawan, sein eigenes Lichtschwert zu erbauen, stellte immer den Abschluss der Ausbildung dar, bevor er als Jedi-Ritter selbst einen Schüler annehmen konnte. Für dieses Ritual reisten Meister und Padawan auf die Eiswelt Ilum. Dort suchte der Schüler einen Kristall, der fortan das Herzstück seines Lichtschwerts sein sollte. Obi-Wan und Anakin durften auch schon früher nach Ilum – ein Lichtschwert zu konstruieren, war für Autorin Jude Watson wohl ein so interessanter Stoff, dass sie den Prozess gleich zweimal in die Padawanzeit vorverlegte. The Clone Wars setzt sogar noch einen drauf: In der Episode „Die Versammlung“ sind es sechs Jünglinge, die noch nicht einmal als Padawane angenommen wurden und in Begleitung von Ahsoka Tano für das Ritual der Versammlung schon nach Ilum aufbrechen dürfen. Selbtverständlich wird jedem von ihnen bei der Suche nach ihren Lichtschwertkristallen gleich noch eine wichtige Lektion fürs Leben mit auf den Weg gegeben.

Den Höhepunkt bildet der geistige Vater der Saga selbst: George Lucas trat in einer Cameo-Rolle in Episode III als Baron N. Papanoida auf, ein blauhäutiger Besucher der Oper von Coruscant, dessen Hintergründe – und dessen Vorname – unklar bleiben. In The Clone Wars kehrt er als pantoranisches Regierungsoberhaupt zurück und befreit seine Töchter aus der Gewalt von Entführern, die mit der Handelsföderation in Verbindung stehen. In der Frage, wofür denn nun das „N.“ steht, tappen wir aber immer noch im Dunkeln. Wäre doch eine Idee für die Rebels-Serie, oder etwa nicht?

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Beitrag erstmals erschienen im Offiziellen Star Wars Magazin Nr. 72. Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Offiziellen Star Wars Magazins. © & TM 2015 Lucasfilm Ltd. All rights reserved. Used under authorization.