Seltiss-2-Karavelle

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Seltiss-2-Karavelle
Allgemeines
Hersteller:

Ubrikkianische Industriebetriebe[1]

Serie:

Seltiss-Klasse[1]

Modell:

Seltiss-2[1]

Klasse:

Kurzstrecken-Transporter[2]

Preis:

Gesamte Karavelle:

Hauptkabine:

Technische Informationen
Länge:

30 Meter[4]

Höchstge-schwindigkeit (Atmosphäre):
  • 850 km/h (Karavelle)[3]
  • 700 km/h (Hauptkabine)[3]
Antrieb(e):
Bewaffnung:

2 mittelschwere Laserkanonen[1]

Kapazitäten
Besatzung:
Passagiere:

12[1]

Beladung:

Gesamte Karavelle:

Hauptkabine:

Nutzung
Rolle:
  • Kurzstrecken-Transporter[4]
  • Luxuskreuzer[4]
Zugehörigkeit:

Huttenkartell[4]

Die Seltiss-2-Karavelle, gemeinhin schlicht als Hutt-Karavelle bekannt, war ein luxuriöses Transportschiff auf der Fertigung der Ubrikkianischen Industriebetriebe, das vorzugsweise von reichen Hutts bestellt und genutzt wurde. Die Karavelle war standardmäßig nicht mit einem Hyperantrieb ausgestattet und nur für den Einsatz auf Kurzstrecken vorgesehen. Die meisten Hutts nutzten die Schiffe für kurze Flüge zwischen ihrer Heimatwelt Nal Hutta und dessen Mond Nar Shaddaa oder für Ausflugsfahrten in der oberen Atmosphäre eines Planeten. Die äußerlich an eine Segelbarke erinnernde Seltiss-2-Karavelle verfügte serienmäßig über eine abtrennbare Hauptkabine, die einerseits als Fluchtkapsel, aber auch als Landefähre genutzt werden konnte. Ihr Interieur war opulent ausgestattet und lange Zeit Grund für einen Wettstreit unter den reichsten Hutts um die bestausgestattete Karavelle. Obwohl sie für huttische Verhältnisse vergleichsweise bescheiden ausgestattet waren, dienten Seltiss-2-Karavellen ihren Eigentümern als Statussymbole.

Beschreibung[Bearbeiten]

Eine Seltiss-2-Karavelle

Die Seltiss-2-Karavelle war ein etwa 30 Meter langer[4] Kurzstrecken-Raumtransporter[2] Zwar handelte es sich bei den Karavellen um individuelle Sonderanfertigungen, sodass kein Schiff dem anderen glich,[3] jedoch folgten die Schiffe äußerlich allesamt dem klassischen ubrikkianischen Design. Der Rumpf einer Seltiss-2-Karavelle glich hinsichtlich seiner geschwungenen, ovalen Form[4] dem einer ubrikkianischen Segelbarke der Luxus-Klasse[3] mit einem konischen Bug, dominanten, erhöhten Bug- und Heckaufbauten und einem flacheren Mittelpart.[1] Die Bugsektion war zweistöckig aufgebaut. Das untere Stockwerk stellte die Hauptkabine des Fahrzeugs dar.[5] Eine weit verbreitete Ausstattungsvariante sah vor, dass sich die Hauptkabine von der Karavelle lösen ließ.[4] Dazu wurde ein Verschlussmechanismus an der Spitze des Bugs verbaut, der sich von innen entriegeln ließ.[5] Die Hauptkabine fuhr dann aus dem Schiffsrumpf heraus und war dank eines eingebauten, autarken Repulsorlift- sowie Ionenantrieb dazu in der Lage, ihre Passagiere aus der oberen Atmosphäre auf die Planetenoberfläche zu befördern.[1] Hauptsächlich diente diese Funktion dem suborbitalen Transport[3] des Eigentümers und seiner engsten Vertrauten[1] und minderte die Notwendigkeit planetarer Landungen für die Karavelle. Darüber hinaus stellte die Kabine die einzige, wenn auch überaus bequeme Rettungskapsel an Bord dar. Standardmäßig waren für die Crew und Diener außerhalb der Hauptkabine keine weiteren Fluchtkapseln vorgesehen. In einer Gefahrensituation bedeutete dies zwar den sicheren Tod der übrigen Crew,[5] jedoch hatten Hutts in der Regel keine Probleme dabei, neue Diener zu finden.[1] Die auf sechs Passagiere und einen Steuermann ausgelegte Kabine konnte in der Atmosphäre Geschwindigkeiten von bis zu 700 Kilometern pro Stunde erreichen. An Bord der Hauptkabine befanden sich Vorräte und Treibstoff für bis zu zwei Wochen Flugdauer, während die gesamte Ladungskapazität bei etwa fünf Metrischen Tonnen lag.[3] Die opulent ausgestattete Kabine war meist mit Greelholz getäfelt und mit Ornamenten aus Aurodium[1] oder Chrallkristallen geschmückt. Sie war darauf zugeschnitten, die Dominanz ihres Eigentümers zu demonstrieren. Um ihren Reichtum zur Schau zu stellen, war den meisten Hutts jeder Preis recht, sodass sie die Innenausstattung aus seltenen, teuren Materialien aus der gesamten Galaxis fertigen ließen.[4] Das geräumige Interieur wurde stets nach den individuellen Spezifikationen und Anforderungen des Bestellers ausgestattet. Kosten von 400.000 Credits[3] bis zu einer halben Million für die Hauptkabine waren keine Seltenheit.[4] Selbst im gebrauchten Zustand kostete eine solche Kabine noch bis zu 80.000 Credits auf dem freien Markt. Da die Kabine dem Hutt als mobiles Audienzzimmer außerhalb seines Palasts diente,[3] war in ihrer Mitte ein erhöhtes Podium für den Thron des Eigentümers platziert.[4] Von dieser strategisch günstigen Position aus[5] konnte der Hutt aus einer erhabenen Position über seinen Gästen thronen und hatte einen Blick auf alle Vorgänge im Audienzzimmer. Als Folge hatte die Kabine eine besonders hohe Decke im Vergleich zum Stockwerk darüber, wo das Kombüsenpersonal untergebracht war. Hutts nahmen den verminderten Platz für ihre Diener jedoch als ein notwendiges Übel hin.[4] Die Panzerplatten, die die Hauptkabine umgaben, konnten eingefahren werden, um den Passagieren einen spektakulären Ausblick auf den Weltraum zu gewähren. Von der Hauptkabine aus führten im Inneren der Karavelle Korridore bis in den Maschinenraum und auf das Achterdeck.[5]

Im oberen Deck des Bugs über der Hauptkabine waren die Brücke, die Kombüse[4] sowie vier Mannschaftsquartiere untergebracht.[5] Auf dem offenen Oberdeck gab es eine Beobachtungsplattform für die Passagiere. Achtern war einer von oftmals mehreren Schildgeneratoren untergebracht. In die Heckaufbauten war unten der Ionenantrieb eingelassen. Zusammen mit dem in das Achterdeck einfahrbaren Hauptsegel[4] und dem Repulsorlift-Antrieb trieb der kompakte Ionenantrieb die Karavelle[5] mit einer Atmosphärengeschwindigkeit von bis zu 850 Kilometern pro Stunde voran.[3] Die beiderseits achtern angebrachten Ruder steuerten die Karavelle in der Atmosphäre. Das Schiff war zwar vergleichsweise langsam, stand aber in dem Ruf, in den oberen Atmosphärenschichten eines Planeten einzigartig ruhig und somit angenehm zu fliegen. Darüber hinaus bot es eine unvergleichlich würdevolle Transportmöglichkeit.[4] Die meisten Seltiss-2-Karavellen waren auf kurze Reisen innerhalb eines Systems ausgelegt und daher standardmäßig nicht mit Hyperantrieben ausgestattet.[5] Den Nachteil, im Falle eines Angriffs nicht in den Hyperraum fliehen zu können, glichen manche Besitzer durch das Aufrüsten ihrer Karavelle mit zusätzlichen Waffensystemen aus.[4] Allerdings gaben sich manche Hutten nicht mit dieser Limitierung auf Sublichtgeschwindigkeit zufrieden und ließen Hyperantriebe nachrüsten, wodurch sie ihre Karavelle zu interstellaren Vergnügungsyachten umfunktionierten. Üblicherweise verfügte das Schiff nicht über einen Navigationscomputer und war lediglich mit Kurzstreckensensoren ausgestattet.[1] Unter der bronzefarbenen, verstärkten Hüllenpanzerung der Karavelle waren oftmals versteckte Waffen wie Laserkanonen verborgen.[4] Hutten zogen es grundsätzlich vor, jegliche Waffensysteme vor den Augen potentieller Angreifer zu verbergen, um ihnen ein falsches Gefühl von Überlegenheit zu vermitteln.[3] Standardmäßig war auf Seltiss-2-Karavellen auf beiden Seiten je eine einfahrbare, auf Türmen montierte, mittelschwere Laserkanone montiert,[1] die sich hinter der dritten Panzerplatte des oberen Decks verbarg.[5] Jede dieser Kanonen bedurfte eines Kanoniers,[3] der die Geschütze entweder von der Brücke oder von der Hauptkabine aus kontrollierte.[5] Viele Hutten verbauten darüber hinausgehend noch weitere, speziellere Verteidigungsanlagen. Oftmals leisteten mehrere Sternenjäger wie Z-95-Kopfjäger den Schiffen Geleitschutz.[1] Neben dem Piloten und dem Kopiloten sowie den zwei Kanonieren fanden an Bord bis zu vier Diener und zwölf Passagiere Platz. Insgesamt konnten 50 Metrische Tonnen Fracht sowie Vorräte und Treibstoff für bis zu zwei Monate ununterbrochenen Flug mitgeführt werden.[1] Die nur unter Lizenz erhältlichen Karavellen[3] wurden üblicherweise zu Preisen zwischen 550.000[1] und 800.000 Credits ausgeliefert. Gebraucht erzielten sie Preise von etwa 160.000 Credits.[3]

Geschichte[Bearbeiten]

Traditionell galt das Fahrzeug eines Hutts als Spiegelbild seines Reichtums und seiner Macht.[4] Hutts bestanden stets darauf, jegliche Luxusgüter ihrem eigenen, besonderen Stil anzupassen, wovon insbesondere ihre Karavellen Zeugnis ablegten. Grundsätzlich waren die Schiffe für gemütliche Reisen durch die obere Atmosphäre Nal Huttas und den Transit zu dem Raumhafen-Mond Nar Shaddaa vorgesehen.[5] Insbesondere die Seltiss-2-Karavelle aus der Produktion der Ubrikkianischen Industriebetriebe, eine Luxusyacht aus dem Hochpreissegment, erfreute sich unter wohlhabenden Hutten größter Beliebtheit.[1] Als herausragendes Beispiel für ihren Raumschiffsgeschmack galt die Karavelle für huttische Verhältnisse als ein geradezu bescheidenes Transportmittel,[3] während sie für Außenstehende die verkörperte Dekadenz darstellte. Typischerweise besaßen besonders jüngere Hutts, die nur wenige Jahrhunderte alt waren, eine Seltiss-2-Karavelle. Für einen Hutt stellte eine opulent ausgestattete Karavelle eine gerechte Belohnung für seinen unternehmerischen Erfolg[5] und einen Beleg seiner Überlegenheit dar.[4] Die entweder als skrupellose Geschäftsleute oder Verbrecherlords tätigen Hutts sahen in den aufwendigen Ornamenten aus Aurodium und Juwelen eine kreative Möglichkeit, ihren sozialen Status und Reichtum öffentlich zur Schau zu stellen. Insofern spiegelte die Ausstattung einer Karavelle auch den Charakter ihres Besitzers wider. Der ständige Konkurrenzkampf unter den Hutts bedingte,[4] dass keine der von den Ubrikkianischen Industriebetrieben ausgelieferten Karavellen der nächsten glich. Jeder Besteller versuchte, das unterscheidungskräftigste Modell zu konfigurieren, was in einem langfristigen Wettstreit unter den Hutts ausartete.[5] Insofern war jeder reiche Hutt darüber informiert, wessen Karavelle in Größe, Komfort und Preis gerade in Führung lag, wie viel Gefolge sich dort an Bord befand und wie viele Tänzerinnen sich der jeweilige Konkurrent leisten konnte.[4] Als Nachfolgemodell der ebenfalls weit verbreiteten Seltiss-1-Karavelle[6] handelte es sich bei der Seltiss-2 um eines der meistverkauften Karavellenmodelle überhaupt,[4] sodass sie weithin als ein Archetyp für Schiffe dieser Art galt.[1] Im regen intergalaktischen Verkehr über Nar Shaddaa waren sie ein vertrauter Anblick neben riesigen transgalaktischen Transportschiffen und anderen Vergnügungsyachten.[7] Obwohl außerhalb ausgewiesener Gebiete auf dem Planeten Toydaria ein absolutes Flugverbot herrschte, ließen die Hutts ihre Karavellen oftmals unerlaubterweise über Städten und Muck-Seen auf dem Planeten kreisen. Die einheimischen Toydarianer mieden die Vergnügungsschiffe gemeinhin.[1]

Eine Karavelle, die dem Verbrecherlord Jabba Desilijic Tiure gehörte, ging kurz nach ihrem Start auf Tatooine über dem nahe gelegenen Planeten Geonosis verloren, wo sie – ihrem letzten Transpondersignal nach zu urteilen – in der E’Y-Akh-Wüste abstürzte. An Bord befand sich eine wertvolle Twi’lek-Tänzerin des Hutts. Jabba entsandte ein Rettungsteam, um die Tanzsklavin, die er lediglich als ein wertvolles Juwel beschrieb, zurückzuholen. Als die Retter die Karavelle inmitten eines Sandsturms aufgespürt hatten, näherten sich ihnen einige gefräßige Merdeths, während sich sintflutartige Regenfälle ankündigten. Darüber hinaus wurde das Rettungsteam von einer Söldnertruppe eines mit Jabba rivalisierenden Hutts angegriffen, die fälschlich annahmen, an Bord befände sich tatsächlich ein unbeschreiblich wertvoller Edelstein.[8] Der rodianische Kopfgeldjäger Greedo schlachtete gelegentlich huttische Karavellen aus. Allerdings waren die Schiffe meist so alt, dass die verbaute Technologie kaum einen Anreiz für den Kriminellen bot.[7] Auch die Shrag-Brüder, eine kleine Diebesbande von Nar Shaddaa, schlachteten gelegentlich huttische Karavellen aus, um auf schnelle und einfache Weise Credits zu verdienen.[9] Im Jahr 10 NSY versteckten sich Han und Leia Organa Solo auf der Flucht vor einer Gruppe von Kopfgeldjägern unter der Führung von Boba Fett hinter einigen Kisten nahe einem Kai, an dem eine huttische Karavelle lag. Ein Querschläger Fetts ließ den Hutt-Eigentümer der Karavelle von seiner Schwebesänfte, einem Nimbus Rider 2000, in die Tiefe der Stadtschluchten Nar Shaddaas stürzen und erlaubte Solo und Organa Solo die Flucht an Bord des kleinen Repulsorschlittens.[10] Nachdem die Yuuzhan Vong im Zuge ihrer Invasion der bekannten Galaxis Nal Hutta erobert hatten, vertrieben sie die Hutts aus ihrer Heimat. Viele Hutts setzten ihre Karavellen als Fluchtfahrzeuge vor den Invasoren ein. Dabei zeigte kaum einer von ihnen Skrupel, seine Angestellten auf der eroberten Welt zurückzulassen, um an ihrer Stelle umso mehr Luxusartikel fortzuschaffen. In den folgenden Jahren wurden die Karavellen für ihre Eigentümer zu einem letzten Rückzugsort, um die Trauer über den Verlust ihrer Heimat mit ihren Besitztümern zu lindern.[4]

Quellen[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

Die Seltiss-2-Karavelle war erstmals in dem Comic Das Dunkle Imperium I von Vom Veitch, illustriert von Cam Kennedy, zu sehen. Dort ist im Hintergrund auf Nar Shaddaa ein solches Schiff abgebildet. In dem Nachschlagewerk A Guide to the Star Wars Universe, Second Edition, Revised and Expanded wurde das Schiff erstmals als „Hutt caravel“ identifiziert, die deutsche Übersetzung „Hutt-Karavelle“ stammt aus der deutschen Übersetzung der Nachfolgeauflage. Darüber hinaus führt das Nachschlagewerk die Shrag-Brüder als Kriminelle ein, die sich häufig an huttischen Karavellen zu schaffen machen. Als Quelle für diese Information gibt das Lexikon Das Dunkle Imperium I an. Allerdings wird dieser Sachverhalt weder in dem Comic noch in dem dazugehörigen Hörspiel erwähnt. In dem Sachbuch The Essential Guide to Vehicles and Vessels von Bill Smith wird das Schiff erstmals als „Seltiss-2 caravel“ bezeichnet und im Grundriss dargestellt. Die Illustration des Fahrzeugs steuerte Troy Vigil bei. Die deutsche Übersetzung des Begriffs, „Seltiss-2-Karavelle“, stammt aus der 80. Ausgabe des offiziellen Star Wars Fact File.