Jedipedia:OSWM 71

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Das Padawan-Rudel

Das letzte Gefecht um Jabiim”, eine Comicgeschichte aus der Republik-Reihe, stellt den einzigen Auftritt des Padawan-Rudels dar - einer Gruppe von Jedi-Schülern, die in den Klonkriegen ihre Meister verloren haben. In der Schlacht von Jabiim, für die Republik eine der verlustreichsten Momente des Krieges, sind die Padawane bald die einzigen überlebenden Jedi. Falls es ihnen gelingt, den Feind lange genug aufzuhalten, wäre dies für die republikanischen Truppen die letzte Chance zu entkommen. Die jungen Jedi wissen, dass diese Mission für sie alle den Tod bedeuten wird. In dieser dramatischen Situation lernt der Leser neun Padawane mit neun ganz verschiedenen Persönlichkeiten und Geschichten kennen.

Tae Diath ist der 17-jährige Neffe und frühere Padawan des inzwischen verstorbenen Jedi-Meisters Nico Diath. Er respektiert die Macht, Weisheit und Willenskraft seines früheren Meisters. Tae verfügt über telepathische Kräfte: Wenn er die Beherrschung verlor, ließ ihn Nico seine Gedanken belauschen, die der Schüler mit dem Atmen eines Ozeans verglich. Auf Jabiim lernt er Anakin Skywalker kennen. Anakins innere Verwirrung nach dem vermeintlichen Tod seines Meisters sorgt dafür, dass sich Tae nicht konzentrieren kann. Daraufhin bietet ihm seine sullustanische Freundin Elora Sund an, ihren Gedanken zu lauschen. Eloras Geist gibt Tae die Möglichkeit, die Emotionen der anderen zu vergessen. Das Schicksal der beiden ist miteinander verknüpft: Wie alle Mitglieder des Rudels entscheiden sie sich, die Kobalt-Station zu verteidigen, damit die republikanischen Truppen evakuiert werden können. Am zweiten Tag der Schlacht wird Tae Diath von Attentäterdroiden der Separatisten eingekreist und getötet. Elora ist mit ihm immer noch in der Macht verbunden und nimmt seinen Tod als geistige Rückkopplung wahr - ein Schock, den sie nicht überlebt.

Windo Nend und Vaabesh haben ihre Meister auf Jabiim verloren. Windo, von seinen Freunden auch “Triller” genannt, ist ein gesprächiger Aqualishaner, Vaabesh gehört der insektoiden Spezies der Gand an. Bevor die beiden Padawane den Kampf gegen die Nationalisten aufnehmen, rezitieren sie gemeinsam den Jedi-Kodex: “Es gibt keine Furcht, es gibt keinen Schmerz. Es gibt keinen Tod, es gibt nur die Macht …” Am dritten Tag wird Triller durch eine Explosion direkt vor einen Hagelfeuer-Droiden geworfen. Da er erkennt, dass er sterben wird, zündet er seine Sprengsätze, als der Panzer über ihn rollt. Seine letzten Worte sind eine Zeile aus dem Jedi-Kodex: “Es gibt keinen Tod …” Zwei Tage darauf reißt Vaabesh’ Druckanzug. Der Gand ist so dem für ihn hochgiftigen Sauerstoff aus der Atmosphäre Jabiims ausgeliefert.

Zule Xiss kennen die Leser der Republik-Reihe bereits aus der Comicgeschichte “Im Visier des Bösen”. Sie ist eine temperamentvolle und schroffe Falleen, der der Jedi-Rat vorausgesagt hat, dass sie bei Streitigkeiten in einer Kantine sterben werde. Auf Ohma-D’un, einem Mond von Naboo, verliert sie nicht nur ihren Meister Glaive, sondern auch ihren linken Arm, der daraufhin durch einen kybernetischen ersetzt wird. Als sie auf Jabiim der Armee der Nationalisten gegenübertritt, gleitet sie auf die Dunkle Seite der Macht ab; sie beruft sich auf Hass und Zorn, vor denen sie ihre früheren Meister gewarnt haben. Die anderen Padawane beobachten ihren Werdegang, schreiten aber nicht ein: Zule mag zwar mit der Dunklen Seite kämpfen, aber immer noch für die Sache der Republik, als sie die Nimbus-Kommandos der Jabiimi-Nationalisten angreift. Kurz darauf wird sie unter den Trümmern eines AT-ATs begraben.

Mak Lotor gilt als das gebildetste Mitglied des Padawan-Rudels und als derjenige von ihnen, der den Prüfungen zum Jedi-Ritter am nächsten steht. Nach dem Tod seines Meisters in der Schlacht Jabiim - seinem ersten Kriegseinsatz - verliebt er sich in die 17-jährige Zabrak Kass Tod, die als das spirituelle Zentrum der Gruppe gilt. Sie kämpfen Seite an Seite und gestehen sich in einer Kampfpause ihre Gefühle zueinander. Vor der finalen Schlacht bittet sie Mak, nicht von ihrer Seite zu weichen. Er erwidert, dass sie, sollte es dazu kommen, gemeinsam sterben werden. Inmitten des Kampfes treffen die beiden auf Alto Stratus. Mak spürt, dass der Anführer der Nationalisten geschwächt ist, aber er unterschätzt den Willen seines Gegners und wird von Stratus’ Schwert verletzt. Daraufhin trennt Kass ihrem Gegner mit ihrem Lichtschwert das Bein ab. Währenddessen werden sie jedoch von einem Hagelfeuer-Droiden ins Visier genommen. Mak Lotor ist zu schwach, um die Geschosse noch mit der Macht abzuwehren, und bittet seine Freundin zu gehen. Kass bleibt jedoch bei ihm und erfüllt so ihr Versprechen.

Aubrie Wyn ist erst 13 Jahre alt, gilt aber bereits als eine der besten Heilerinnen des Jedi-Tempels und soll gemeinsam mit Mace Windu trainieren. Ihr Meister Sirrus ist sogar davon überzeugt, dass sie eines Tages in den Jedi-Rat aufgenommen werden wird. Als sie mit Sirrus kurzfristig auf die umkämpfte Welt Jabiim entsandt wird, helfen ihr ihre Fähigkeiten als Heilerin, die Verwundeten zu versorgen. Nach dem Tod ihres Meisters wird sie dem Padawan-Rudel zugewiesen. Als die Padawane vor die Wahl gestellt werden, ob sie auf Jabiim bleiben und ihren Tod in Kauf nehmen, um die Evakuierung der Truppen zu ermöglichen, erklärt Aubrie, dass sie nicht auf Jabiim sterben wollte - sie hatte sich eine andere Zukunft erhofft. Dennoch lehnt sie es ab, sich der Evakuierung anzuschließen: Das erste Mal seit ihrer Kindheit will sie selbst über ihr Schicksal entscheiden und entschließt sich, in allen kommenden Schlachten zu kämpfen. Sie stirbt als letztes Mitglied des Padawan-Rudels, als sie nach fünf Tagen auf Alto Stratus trifft. Aus ihrer Sicht ist er verantwortlich für den Tod seines halben Volkes und ihrer Freunde. Sie kann ihn mit zwei Lichtschwertern durchbohren, wird dabei jedoch von ihrem Gegner erschossen.

Anakin Skywalker ist auch auf Jabiim im Einsatz. Als sein Meister Obi-Wan Kenobi bei der Explosion eines AT-ATs scheinbar getötet wird, wird auch er dem Padawan-Rudel zugeteilt. Er ist bereit, die Kobalt-Station mit den anderen so lange zu verteidigen, bis die Evakuierung der Armee möglich ist. Allerdings nimmt zuvor Kanzler Palpatine Kontakt zu ihm auf: Er bittet Anakin, Jabiim zu verlassen. Aubrie Wyn bestärkt ihn in dieser Entscheidung. Als Anakin das Plateau erreicht, auf dem die Truppen abgeholt werden sollen, sieht er jedoch, dass es nur ein Kreuzer zur Oberfläche geschafft hat. So erklärt er den Jabiimi-Loyalisten, dass sie nun auf sich allein gestellt sind: Die Republik kämpft an vielen Fronten und benötigt jeden Klonkrieger. Unter dem Zorn der Jabiimi verlässt er deren Planeten und begibt sich mit seinen Truppen nach New Holstice. Dort lässt er für jeden seiner gefallenen Kameraden eine Gedächtnis-Motte frei, um deren Andenken zu ehren.


Die Folgen der Schlacht von Jabiim

Die Schlacht von Jabiim bedeutet für die Republik ihre vielleicht größte Niederlage während der Klonkriege. Jabiim, eine von dauerhaftem Regen heimgesuchte Welt, die mit ihren Erzvorkommen für beide Seiten von Wert ist, entwickelt sich zum Schauplatz eines Gemetzels. Schon am dreißigsten Tag, als die Jedi-Ritterin Leska und ihre Truppen noch nicht ausgelöscht worden sind und das Padawan-Rudel noch auf dem Weg zur Kobalt-Station ist, hat die Republik 18 Jedi und 9.000 Klonkrieger verloren. Der Ausgang der Schlacht schwächt aber nicht nur den Stand der Republik in einer umkämpften Galaxis, sondern verändert auch Jabiims Geschichte für immer. Der Name des Mannes, der sie an diesem Tag verraten hat, bleibt den Jabiimi in Erinnerung: Skywalker.

Als die verbliebenen republikanischen Truppen - Anakin Skywalker und eine Handvoll Klonkrieger - von dem regnerischen Planeten Jabiim evakuiert werden sollen, weiß der Jedi, dass die Republik in der ganzen Galaxis im Einsatz ist und jeden ihrer Soldaten an der Front braucht. Hätte er nicht die Klonsoldaten, sondern Orliss Gillmunns Männer mit auf die Evakuierungsschiffe genommen, hätte er die Klone dem sicheren Tod überlassen. So entscheidet er sich, die Verbündeten der Republik auf ihrer Heimatwelt zurückzulassen. Gillmunn ruft: “Lauft nur wieder heim zur Republik! Aber diesen Verrat vergessen wir euch nicht! Das vergessen wir euch nicht ...” Anakin ist von den Ereignissen jedoch selbst erschüttert. Als ihn ein Klonkrieger darüber informiert, dass Kanzler Palpatine einen Bericht von ihm erwarte, erwidert er: “Sag ihm, es sei vorbei … Die Schlacht um Jabiim ist zu Ende. Und wir haben verloren. Wir haben alle verloren.” Gillmunn und seine Jabiimi-Loyalisten entscheiden sich dafür, den Kampf um ihre zerstörte Heimat ohne die Unterstützung der Republik fortzusetzen. Sie hoffen vergeblich, dass sie die Separatisten auch allein von Jabiim vertreiben können.

Zwei Tage später erreichen die republikanischen Acclamator-Kreuzer die medizinischen Anlagen von Neu-Holstice. Während die neuen Verwundeten aufgenommen werden, wird Anakin gebeten, auf den Krankenstationen zu helfen, da alle Jedi-Heiler dringend benötigt werden. Dort trifft er auf den Tusken-Jedi A’Sharad Hett und seinen Schüler Bhat Jul. Sie haben gehört, Anakin sei bei seinem “heldenhaften letzten Gefecht” gestorben. Bevor ihn sein Meister davon abhalten kann, bemerkt Bhat offen, dass die Berichte um Obi-Wan Kenobis Tod im Gegensatz zu diesen Gerüchten wahr zu sein scheinen. Die beiden bringen Anakin zu einer Gedenkstätte, die die Bewohner von Neu-Holstice errichtet haben, um die gefallenen Jedi zu ehren. Für jeden Jedi wird eine Gedächtnis-Motte freigelassen, der ein Name zugeflüstert wird - das Tier wird den Namen ewig weitertragen. Anakin lässt nicht nur für jeden seinen gefallenen Freunde, sondern auch für den vermeintlich getöteten Obi-Wan Kenobi eine Gedächtnis-Motte frei.

Währenddessen ist Ki-Adi-Mundi auf Neu-Holstice eingetroffen. Nach der Schlacht von Aargonar nimmt er Anakin kurzzeitig als seinen neuen Padawan an. Obwohl Anakin kurz darauf wieder mit seinem früheren Meister vereint wird, bleibt ihm die Niederlage auf Jabiim im Gedächtnis.


Die junge Ritterin Tohno, die an seiner Seite in der Schlacht von Zaadja kämpft, hält er für zu jung, um solch gefährliche Aufgaben zu übernehmen: Seit Jabiim weiß er, was mit Padawanen geschieht, die ohne ihre Meister in den Kampf ziehen. Als er sich in der Schlacht von Cato Neimoidia, einer der letzten Schlachten des Krieges, seinen Zorn zunutze machen will, um die feindlichen Kampfdroiden zu zerstören, sind seine ersten Erinnerungen das Tusken-Lager, in dem seine Mutter starb, sein Duell mit Asajj Ventress auf Yavin IV und die Niederlage auf Jabiim. Selbst für die Klonkrieger, beispielsweise Zeer aus der Torrent-Kompanie, steht Jabiim für ein Gemetzel. Als sich er und seine Kameraden in der Schlacht von Teth verschanzen, meint er, dass sie auf Jabiim schon lange überrannt und ihre Köpfe auf Pfählen aufgespießt worden wären.

Für den Kanzler ist Anakin Skywalker der “Held ohne Furcht” - nicht wegen der Ereignisse auf Jabiim, sondern wegen seines Erfolges auf Aargonar. Die gemischten Neuigkeiten - ein schrecklicher Verlust auf Jabiim und ein Sieg auf einem weniger bekannten Planeten namens Aargonar - hält das Oberhaupt der Republik nicht für geeignet, um den Senat zu beunruhigen. Eher unbedeutende Erfolge auf Skye und Skor II haben die Grundlage dafür gebildet, dass sich die Senatoren dem Sieg ein wenig näher sehen - dieser Fortschritt soll nicht durch die Begebenheiten auf Jabiim annulliert werden. Als sich Bail Organa und Mon Mothma über den Bericht der Schlacht von Jabiim erkundigen, verweist sie der Senatssprecher Mas Amedda daher auf eine Archivdatei und drängt auf die schnelle Fortsetzung der laufenden Sitzung. Die Datei enthält jedoch nur eine kurze Notiz, da die Niederlage nie im Senat debattiert wurde. Und das, obwohl Jabiim viel wichtiger für die Republik ist als Aargonar, dessen Eroberung im Senat sogar durch einen Bericht des Jedi-Ratsmitglieds Ki-Adi-Mundi gewürdigt worden war. Die beiden Senatoren glauben, dass der Kanzler dem Senat nicht zeigen will, wie der Krieg tatsächlich voranschreitet. Palpatine erklärt Organa, er wolle verhindern, dass sich die Vertreter republikanischer Welten der vermeintlich stärkeren Seite anschließen. Als der Jedi Roblio Darté vor dem Jedi-Rat kurz darauf von den hohen Verlusten in der Schlacht von Parcellus berichtet, vergleicht der Gran-Senator Ask Aak, der gemeinsam mit Organa und Mothma als Gast an der Sitzung teilnimmt, den katastrophalen Ausgang dieser Schlacht mit “noch einem Jabiim”. Er sieht die Schuld dafür bei den Jedi, die Friedenshüter und keine Krieger sind.

Unter der Herrschaft des Imperiums erinnert sich Maximilian Veers, ein Offizier der Imperialen Armee, an die AT-ATs, die in der Schlacht von Jabiim ihre Effizienz zwar durchaus bewiesen, den endgültigen Ausgang der Schlacht aber auch nicht verhindert haben. Ihm ist es zu verdanken, dass der Kampfläufer unter anderem in der Schlacht von Hoth eingesetzt wird.

Anakin Skywalkers Entscheidung ist der Wendepunkt in der Geschichte ihres Planeten. Als die Nationalisten die Macht ergreifen können, steht Jabiim zunächst unter der Kontrolle der Separatisten. Für das neugegründete Imperium ist er ein Tagebau. Seine Ausbeuterei von Jabiims Erzvorkommen verwandelt den Planeten des ständigen Regens in eine Wüstenwelt. Der Widerstand bleibt aber bestehen. Unter der Führung von Orliss Gillmunns Sohn Nolan versuchen die Jabiimi, die Freiheit ihrer Welt zurückzuerlangen, die ihre Regierung an Fremde verkauft hat. Sieben Monate nach der Schlacht von Yavin erhalten sie Unterstützung von der Rebellen-Allianz - Nolan weiß, dass er Jabiim nicht allein zurückerobern kann. Nichtsahnend stellt Prinzessin Leia Organa den Jabiimi-Rebellen einen ihrer Begleiter, den Piloten Luke Skywalker, vor. “Der Sohn von Skywalker - hier? Haltet ihn! Tötet ihn!”, rufen die versammelten Jabiimi und gehen auf ihn los. Nolan Gillmunn weiß, dass das Einzige, was sein Volk mehr hasst als das Imperium, der Mann ist, der sie vor über 20 Jahren verraten hat. Sein Name ist ihnen in Erinnerung geblieben.

Tal Hesz, ein Mitglied der Jabiimi-Rebellen, will Luke Skywalker an das Imperium ausliefern und im Gegenzug erreichen, dass sich die Imperialen von seiner Heimatwelt zurückziehen. Als es ihm nicht gelingt, den Jedi Vader zu übergeben, da Leia, Luke und den anderen Rebellen rechtzeitig die Flucht gelingt, lässt der Sith-Lord mit seinem Sternenzerstörer das Feuer auf Jabiim eröffnen und ordnet an, die verbleibenden Bewohner des Planeten als Sklaven für das Imperium einzusetzen. Hesz erkennt, dass sich die Geschichte seiner Heimat wiederholt, und ahnt dabei nicht einmal, dass er dem gleichen Mann gegenübersteht, der Jabiims Schicksal schon einmal verändert hat.


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Beitrag erstmals erschienen im Offiziellen Star Wars Magazin Nr. 71. Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Offiziellen Star Wars Magazins. © & TM 2015 Lucasfilm Ltd. All rights reserved. Used under authorization.